Praktisch, wenn einem das Essen serviert wird
Die Tiere müssen aus einer Vielzahl an Pflanzen, die richtigen erkennen und auswählen können. Welche dienen nun der Nahrung? Welche der Medizin, wenn man Schmerzen hat? Und mit welchen Blättern kann man sein Nest bauen? Diese oder ähnliche Fragen, werden sich auch die jungen Orang Utans stellen, die aus der Gefangenschaft befreit, sich auf ein neues, selbstbestimmtes Leben vorbereiten müssen. Je mehr sie dabei schon gelernt haben, umso weiter trauen sie sich in den noch unbekannten Regenwald vorzudringen und entfernen sich vom sicheren Futterplatz. Erfahrungsgemäß sind sie nach zwei bis vier Jahren fähig alleine im Wald zu überleben.
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Auf dem Weg zum Futterplatz bemerken die wenigsten den Affen ober ihren Köpfen
Auf dem Weg zum Futterplatz kommen uns die Tiere, von Ast zu Ast schwingend, immer näher und lassen sich an den langen Seilen abwärts gleiten. Voll Erfurcht schleichen wir uns an die Futterstelle und bemerken gar nicht, dass sich auch über unseren Köpfen schon die Affen tummeln. Trotz der vorherigen Warnung der Ranger, nie unter einem Orang Utan durchzugehen, geschweige denn stehen zu bleiben, winkt er nun auch die letzten Besucher, die die Tiere mittlerweile entdeckt haben, unter dem Baum durch. Wir haben Glück, dass so viele zur Fütterung erscheinen, denn während der Obstblüte, wenn es im Dschungel ausreichend Nahrung gibt, bleiben die Tiere zur Enttäuschung der Touristen oft aus.
Mit dem Baby auf dem Arm kommt die junge Affenmutter unerschrocken auf uns zu. Der Ranger deutet uns, ihr schnell aus dem Weg zu gehen – denn hier haben die Affen Vorrang. Wir befinden uns in ihrem Territorium, somit müssen wir zurückweichen. Auch wenn Orang Utans meistens sehr friedlich wirken, handelt es sich doch um wilde Tiere, die wenn sie sich bedroht fühlen, auch schon mal angreifen können. Ein Angriff eines Orang Utans, der die dreifache Kraft eines ausgewachsenen Menschen erreicht, sollte man deshalb wohl besser nicht provozieren.