Griechenland Reisebericht: Nach Kreta reisen trotz Krise 

In diesen Zeiten nach Griechenland? Das war die Frage, die wir uns angesichts der Wirtschaftskrise in dem Land stellten. Man hört ja so einiges, was alles schief gehen kann. Reiseunterbrechungen aufgrund von Streiks, feindselige Griechen, die die Deutschen für ihre Misere verantwortlich machen und mehr Diebstähle als früher. Nach langem Hin und Her haben wir uns entschieden, den Urlaub zu wagen und buchten unsere Reise nach Griechenland pauschal bei weg.de. Schließlich gab es keine offizielle Reisewarnung vom Auswärtigen Amt und wir waren im Laufe der Jahre etliche Male in Griechenland und eigentlich immer zufrieden. Außerdem trifft die Krise viele Leute, die nichts für die Korruption der Politiker können und wir wollten mit der Reise auch Solidarität zeigen.

Diesmal ging es wieder nach Kreta, wo wir 2001 schon einmal waren. Für uns ist das die abwechslungsreichste griechische Insel, schon aufgrund ihrer Größe. Da wir nicht nur Strandgänger sind, sondern unsere Urlaubsorte auch gerne einmal erkunden, hatten wir beim ersten Urlaub dort noch einige „weiße Flecken“ auf der Landkarte hinterlassen, die es nun zu besuchen galt. Als Ferienort wählten wir Rethymnon und als Quartier ein kleineres Hotel am Stadtrand und direkt am Strand. In die Altstadt waren es zu Fuß nur ein paar Minuten. Wir hatten bewusst nur Frühstück gebucht, weil wir abends ohnehin häufig in der Stadt unterwegs waren und in einem der vielen kleinen, sehr guten Restaurants essen wollten. Außerdem waren wir dadurch flexibler und standen bei unseren Tagesauflügen mit dem Mietwagen unter keinerlei Zeitdruck.

Rethymnon kannten wir von einem Tagesausflug während unseres ersten Aufenthalts auf der Insel und wir haben uns damals vorgenommen, die Stadt irgendwann noch genauer zu erkunden. Der kleine Hafen und die Altstadtgässchen sind abends einfach zauberhaft und der venezianische Stil mit den alten Häusern verströmt ein besonderes Flair. Einzig die manchmal etwas aufdringlichen Werber für bestimmte Restaurants oder irgendwelche Gewinnspiele nerven, aber hier muss man eben freundlich und bestimmt ablehnen. Von der mächtigen Festung aus hat man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt und der Rimondi-Brunnen bildet den lebhaften Mittelpunkt der Altstadt. Diese betritt man stilgerecht durch das Stadttor Megali Porta, das als einziges von den einst massiven Befestigungsanlagen der Stadt übrig blieb. Rethymnon hat außerdem einige hübsche Kirchen, Klöster und Moscheen zu bieten, die man besichtigen kann.

Der Strand der Stadt ist der längste auf der ganzen Insel. Der eher beigefarbene Sand, der vor allem im Wasser von Steinen durchsetzt ist, entspricht zwar nicht der feinweißen Traumvorstellung, den wahrscheinlich viele von einem Strand haben, aber wir hatten nichts auszusetzen. Je nachdem, wo man sich an dem 15 Kilometer langen Strand niederlässt, finden sich auch ruhigere Ecken. Unser Hotelstrand gehörte dazu, so dass wir an den reinen Strandtagen immer dort geblieben sind. Ansonsten waren wir ein paar Mal unterwegs baden. Am schönsten blieb uns der wirklich weiße Sandstrand bei Elafonissi in Erinnerung. Eigentlich handelt es sich um eine kleine Sandbank, die das Festland ganz im Westen mit der unter Naturschutz stehenden Mini-Insel verbindet. Man kann durch das seichte Wasser zur Insel hinüberwaten und dabei kommt schon beinahe etwas Karibik-Feeling auf.