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Nach einigen Minuten und mehrmaligem Erklären verstehen wir, dass keine Busse mehr fahren, weil es bereits Oktober ist. Nachdem Giuseppe unsere enttäuschten Gesichter sieht, fragt er, wohin wir wollen. Wir versuchen ihm klar zu machen, dass wir gerne die Insel anschauen und etwas schwimmen würden. Er bedeutet uns, einzusteigen. Er fährt mit uns Richtung Norden und lässt uns an der kleinen Bucht Cala d’Arena aussteigen. Das türkisblaue schimmernde Wasser hebt sich von dem Weiß des feinen Sandstrandes ab – wir können nur staunen. Ganz allein liegen wir im weißen Sand und schwimmen durch das glasklare Wasser. Nirgendwo sind Menschen zu sehen.
Nach zwei Stunden holt uns Giuseppe wieder ab und startet mit uns eine halbstündige Besichtigung mit dem Jeep über die Insel. Von der 400 m hohen Punta della Scomunica haben wir einen wundervollen Blick über die langgezogene, zackenförmige Silhouette der Insel. In der heute von Menschenhand unberührten Natur sind zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten zu Hause. In den Teichen und Tümpeln tummeln sich Rebhühner, Seeschwalben und Blässhühner. Auf den steil ins Meer stürzenden Granitfelsen nisten Komorane, Korallenmöwen und Wanderfalken. In der kargen Machia Mediterranea grasen Kühe, Wildpferde, Mufflons und die berühmten weißen Wildesel. Bei unserer Fahrt über hügelige Schotterwege, erfahren wir von Giuseppe, dass er Leiter des Nationalparks Asinara sei. Nach unserer Tour lädt er uns zu Fischsuppe und Tomaten-Thunfischsalat in sein Büro ein. Dort essen wir zusammen mit zwei weiteren Arbeitern, die zuständig sind für die Gesundheit der Tiere und die Erhaltung der Pflanzen – auch hier fällt uns die Verständigung nicht einfach. Nach einem Espresso fährt uns Giuseppe wieder zum Anlegeplatz der Fähre.
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Auf der langen Rückfahrt nach Porto Torres stellen wir fest, dass es wirklich gut war, erst im Oktober auf die Insel Asinara zu fahren. Durch die Rundfahrt mit Giuseppe durften wir einen wunderschönen Tag auf einem fast unentdeckten Stück Sardiniens erleben und sogar Stellen erkunden, welche den meisten Touristen verborgen bleiben.