28.03.2001
Wir werden durch die lebendige Stadt getrieben, schauen uns die Kirche San Franzisco an, kaufen für Pfennige wohlschmeckende Bananen und versuchen, Geld zu tauschen. Im Flugbüro Lan Chile werden unsere Rückreisetickets nicht bestätigt. Wahrscheinlich wurde durch Martinas Umbuchung unser Vertrag liquidiert.
Hinter dem Busbahnhof besichtigen wir den eigenartigen Friedhof von La Paz. In langen Reihen sind Bestattungsnischen in Mauern eingelassen und verschwenderisch mit Blumen geschmückt. Jungen hantieren mit Leitern, um den Zugang zu ermöglichen, die Anlage ist gepflegt, sauber geschnittene Bäume teilen die Stätten.
Im Hotel belassen wir einen Teil unseres Gepäcks und fahren nun auf der schönsten Strecke Südamerikas unserem nächsten Ziel, dem Titicacasee entgegen. Bei jedem Halt wird dem Bus noch mehr Gepäck aufgesattelt: Gasflaschen, Säcke, Kisten, Sessel, Betten ...
Grünes Altiplano und schneebedeckte Cordillera Real ziehen am Fenster vorbei, Weidevieh und zahlreich blühende Sträucher, der Titicacasee kommt in Sicht: tintenfarbiges Wasser, gleißendes Licht, Schneeberge, klarer, weiter Horizont ... Es wird übergesetzt, dazu legt man uns Schwimmwesten an, der Bus schlingert allein auf einem Kahn übers Wasser. - Die Route verläuft in der Höhe um den See und gewährt begeisternde Tief- und Fernblicke. Interessante und bunte Gesteinsformationen säumen den Weg, ehe dieser auf der Halbinsel Cobacabana endet. Dieser hübsche Ferienort hat auch als wichtige Pilgerstätte Bedeutung und wird von der gewaltigen blendenden Kathedrale beherrscht.
Genächtigt wird in einem Stahlbetthotel namens „Solar“, gegessen wird frische Seeforelle am Kamin und der Titicaca läßt eine rote Sonne in sich tauchen.

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29.03.2001
Wir sind 3 810 m hoch, Uli plagt etwas diese Entfernung vom Erdmittelpunkt. Aber jetzt wird Boot gefahren unter frischem Wind (10 ° C), schwarzen Wolken und blauem Himmel. Die wechselnde Wasserfarbe, die faszinierende Wolkenbildung, die Kordilleren am Horizont, diese Lichtspiele, all das kann dir nur der Titicacasee zeigen.
Auf der Isla de Sol landen wir an, spazieren am Ufer und genießen die Stimmung, beschäftigen uns mit Kindern und bettelnden Schweinen, steigen aufwärts und erfreuen uns am schönen Panorama. Durch blühende Geranienbüsche und Eukalyptusbäume blicken wir hinab zum glitzernden See. Am Horizont türmen sich Wolkenberge, durch die die Eisgipfel der 6 000er blicken. Danach tuckern wir zur kahlen Isla de Luna, besichtigen die Ruinen des Inak Uyu Palastes, wo buntgekleidete Frauen ihre Waren anbieten.
Nochmals wird an der Sonneninsel geankert. Bei Escalera steigen wir die wasserumspülten Inkatreppen hinauf. Hier blühen reich Mageriten, Fuchsien, Biedens. In der dünnen Luft und der vorgegebenen Zeit schaffen wir den Weg bis zu den Ruinen nicht, können uns jedoch an den Fernblicken laben.
Abends schlingern wir heimwärts, der Bootsführer kontrolliert zum 6. Mal die Fahrscheine.
Bei andiner Musik essen wir am Feuer Pejerrey und Forelle, wässern diese mit Pisco sour zur happy hour.