Die bekannte deutsche Forscherin Maria Reiche († 1998) verbrachte hier den Großteil ihres Lebens, fasziniert von den gigantischen Gravuren im trockenen Wüstenboden. Sie selbst ging davon aus, dass die Linien den Zweck eines astronomischen Kalenders erfüllen, doch steht eine definitive Erklärung der Zeichnungen bis heute aus. Bei einem relativ günstigen Rundflug kann sich also jeder selbst fragen, welchem Zweck etwa die Zeichnung eines riesigen Affen in der Wüste dient.

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Auf dem weiteren Weg nach Norden – dem Äquator entgegen – verändert sich die Natur um uns nicht erwähnenswert. Aride Wüste wechseln mit semiariden Steppen und abgesehen von wenigen Häuseransammlungen entlang der Panamericana – der längsten Straße der Welt – bleibt nicht viel Interessantes. Lkws transportieren alles was der Kontinent an Nahrungs- und Genussmitteln zu bieten hat wie überall von Süd nach Nord, und die kleinen Raststätten am Straßenrand bieten ein eintöniges Menü aus Suppe, Reis, Hühnchen und Inka-kola. Zumindest noch hier bietet die neongelbe Gummibärchenlimonade dem Weltkonzern Coca-Cola seit 1935 erfolgreich die Stirn. Der Blick nach Norden, auf eine am Horizont verschwimmende und nie enden wollende Strasse, wirkt entmutigend. Besänftigend aber ist das Wissen, dass uns nur wenige Meter und eine riesige Sanddüne von den einsamen Stränden des Pazifiks, von den Humboldpinguin- und Seelöwenkolonien trennen.
Je näher wir dem Äquator kommen, desto wärmer und schwüler wird es, nimmt der Bewuchs zu und die Einöde ab. Bereits seit den 60er Jahren zieht der Norden des Landes mit der weltweit längsten linkshändigen Welle unzählige Surfer an. Und mit ihnen kommen die Hippies, kommen die Rucksackreisenden und alle weiteren, die sich Abheben wollen von der Klientel der Pauschaltouristen. Mit feinem Gespür wissen die Einheimischen diese Mischung geschäftlich zu nutzen, woraus sich ein breites Angebot an Strandparties, Bambusbars oder Kanutouren ergibt.