Mir kamen Tränen in die Augen. So etwas Wunderschönes diese Tiere in der freien Natur zu erleben und nicht wie sonst in Delfinarien oder im TV. Nur jemand der ihr natürliches Verhalten einmal gesehen hat, kann wahrscheinlich in etwa nachvollziehen, wie sich diese Tiere in Gefangenschaft fühlen müssen. Es wurden schnell einige Fotos geschossen. Nun war Hektik an Bord. Da die Delfine an der Aussenkante des u-förmigen Riffs waren, herrschte dort eine starke Strömung und der geplante Schnorchelausflug konnte somit nur für geübte Schwimmer stattfinden. Ich fing an mit mir zu hadern und fragte den Ausflugsleiter, welcher schon seine Flossen und die Taucherbrille übergestreift hatte, ob wir denn später eventuell an einer ruhigeren Stelle noch eine Chance hätten auf Delfine zu treffen. Die Antwort kam prompt: Das ist die Chance!

 

{{g_ads}}

Meine Angst war innerhalb von Sekunden verblasst und ich wollte nur noch zu den Delfinen ins Wasser. Ich zog einen Neoprenanzug, und die Flossen an, welche wir zuvor bekommen hatten, schnappte meinen Schnorchel und meine Taucherbrille, bekam zusätzlich -wie noch einige andere- eine Schwimmweste verpasst und sprang mit den übrigen ins Wasser. Sofort wurden wir von einem kleineren Beiboot aufgesammelt welches uns näher zu den Delfinen bringen sollte. Kurz bevor diese unseren Weg kreuzten liessen wir uns ins türkisblaue circa 18m tiefe Wasser gleiten. Ich hielt die ganze Zeit die Hand meines Freundes fest, der ein sehr guter Schwimmer und Taucher ist und mir trotz starker Strömung die nötige Sicherheit vermittelte. Und da kamen sie. Es waren 20-30 Stück die schnell an uns vorbeizogen. Einer stoppte direkt neben uns und schaute uns an. Einige machten langsamer und begutachteten uns und wir versuchten mit ihnen mitzuhalten. Was natürlich entgegen der Strömung nicht gerade einen Pappenstil darstellte. Ich denke ich habe in diesen Sekunden einiges in meinem Leben überdacht. Unbewusst. Man kann die Schönheit und Anmut der Tiere, wenn sie unter einem hindurchschweben nur schwer beschreiben. Trotz der immensen körperlichen Anstrengung möchte man bei ihnen im Wasser bleiben, man möchte schwimmen wie sie und verflucht seine eigene Langsamkeit…