Ab und zu muss der Fahrer doch mal halten und schon umzingeln unseren Wagen wieder viele Händler. Mütter, die Ihre Bananen verkaufen wollen. Auf dem Rücken haben sie ihre Babys im Schlepptau. Andere wollen ihren geschenkten Euro in Dollar oder Kenianische Schillinge umgetauscht bekommen. Wahrscheinlich ist hier eine Bank zum Umtausch Kilometerweit entfernt, so dass ihnen der Euro nichts nützt.
Die Armut ist sichtbar und doch überwältigt uns das Gesehene immer wieder.
Die Thomson´s Falls
Langsam, schwerfällig und erschöpft steigen wir auf einer Höhe von 2360 m aus und gehen zu den Thomson´s Falls. 12:45 Uhr – ist es jetzt - mir ist einwenig schwindlig und ganz schlapp in den Beinen. Zuerst denke ich, dass ist die Erschöpfung, aber im Nachhinein fällt mir ein, auf was für einer Höhe wir uns gerade befinden und daran muss sich der Körper erst gewöhnen. Die Thomson´s Falls sehen gewaltig aus. Wir fotografieren und filmen wie im Rausch.
Über 75 Meter stürzt der Manguo River hier über Felsvorsprünge tosend in die Tiefe.
Der Schotte Joseph Thomson (1859-1895) benannte 1883 den Wasserfall nach seinem Vater, bis heute wird die Stadt Nyahururu von vielen Leuten schlicht Thomson´s Fall genannt. Der Ortsname ist ja auch kaum aussprechbar!!!
Am Rande stehen drei Kikuyu, dies ist ein Bantuvolk in Kenia. Sie stellen die größte Ethnie in Kenia. Die Kikuyu sind traditionell Bauern im kenianischen Hochland. Der erste und dritte Präsident Kenias Jomo Kenyatta und Mwai Kibaki (ab 2002) gehören diesem Volk an, und bis heute dominieren die Kikuyus die Politik und neben den Indern auch große Teile der Wirtschaft Kenias.
Auch die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Muta Maathai (Baumpflanzaktion in Kenia) stammt aus dem Kikuyu-Volk.
Die Kikuyu pflegen zumindest eine Vielzahl von Ritualen um etwa Nagai dem Gott der Klarheit, welcher auf dem Mount Kenya (Kere nyanga) thront.
So nun wieder zu den drei Kikuyu – Sie stehen extra für uns Touristen da.
Zwei Kikuyu Damen und der so genannte Kikuyu-Medizinmann.
Der Medizinmann trägt einen sehr großen Kopfschmuck (10 Kg) aus Leder und mit vielen großen Federn in Erdfarben umrahmt. Sieht gigantisch aus. Alle drei sind von Kopf bis Fuß mit Erdfarben bemalt. Auf der dunklen Haut sieht dies schon beeindruckend aus. Alles konnte ich mir leider nicht merken.
Da das fotografieren Geld kostet, lassen wir es sein und schauen nur einwenig zu, wie andere ein Foto machen lassen.
Uwe wird derweilen von einem Kenianer ein Chamäleon auf die Hand gesetzt. Es ist leuchtend grün und sieht wirklich sehr hübsch aus. Uwe ruft mich sofort und ich filme die lustige Übergabe des Chamäleons. Uwes Gesicht sieht dabei etwas merkwürdig aus.
Natürlich kostet auch dies wieder Geld.
Uwe fotografiert seine Hand selbst!
Aber der Kenianer macht dies ganz gewieft. Er schreibt dass Sümmchen auf seine Hand und hält sie Uwe entgegen. Wir geben ihm das Sümmchen und er ist glücklich.
Plötzlich will unsere Digitalkamera nicht mehr, das Objektiv lässt sich nicht mehr herausfahren. Ich bin furchtbar traurig, den der Lake Nakuru mit den tausenden Flamingos wartet schon auf uns.