Jenseits des Äquators, südlich von Bogoria, liegt der berühmteste See des Rift Valley, der Nakuru. Weltweit für seine Flamingos bekannt, ist auch er alkalisch und wird als eines der Naturwunder der Erde betrachtet. 1961 erklärte man die südlichen zwei Drittel zu einem Vogelschutzgebiet für Flamingos, und 1967 wurde der Nakuru der erste Nationalpark in Afrika, der dem Vogelschutz diente.1969 wurde das Gebiet auf den ganzen See ausgedehnt und hat sich seitdem weiter vergrößert, so dass es jetzt 188 km² umfasst.
Lake Nakuru ist auch ein Nashorn-Schutzgebiet mit einer Population von mehr als 30 Spitz- und Breitmaul-Nashörnern, doch waren die Flamingos immer die Hauptattraktion. Zeitweise leben fast 2 Mio. Flamingos am See und bilden ein wunderschönes rosa Band um das Seeufer herum. 1960 wurde eine kleine Fischart, die in dem alkalischen Wasser überleben kann, der Tilapia grahami, zur Moskitobekämpfung in den See eingesetzt.
Diese Tilapia haben sich inzwischen in Zahl und Größe so vermehrt, dass sie nun wiederum viele Fischfressende Vögel angezogen haben: Pelikane, Kormorane und Reiher. Obwohl über 400 Vogelarten am Nakuru nachgewiesen wurden, sind sie nicht die einzige Attraktion, die der See zu bieten hat. Über 50 Säugetierarten wurden registriert, und vielleicht kann man hier am ehesten in Kenia Leoparden sehen.
Vor einigen Jahren wurden einige Exemplare der gefährdeten Netzgiraffe hierher umgesiedelt. Sie haben sich vermehrt und sind jetzt ein vertrauter Anblick. Trupps schwarz-weißer Colobus-Affen kann man in den gelbborkigen Akazien im südlichen Teil des Schutzgebiets beobachten. Hier ist auch der herrliche Schopfadler zu sehen, der stärkste Adler Afrikas.
Am Ostufer des Sees erstreckt sich ein wunderbarer Baumeuphorbien-Wald (Euphorbia candelabrum), der einzigartig in Kenia ist. Es ist der größte reine Euphorbienwald in Afrika.