Handlungsfaden 1. Kevin und Pearl haben genug vom Weekend-Angeln und wollen nach Hause. Obwohl sie aber in südliche Richtung wollen, wird Kevin plötzlich vom merkwürdigen Gedanken geritten, nördlich besser über die Mud`s zu gelangen und dabei seine eigene Spur zu machen, ein Gedanke, der ihm seit Jahren nicht gekommen ist, denn die Muds sind tückisch. So fahren sie am Meer entlang nach Norden, sehen dort ein Auto stehen und denken „Die machen wohl Rast.“ Und fahren vorbei. Weiter nach Norden. Während dessen nähert sich Handlungsfaden 2 dem retardierenden Moment eines Dramas: Der Mann schachtet wie ein Verrückter mit einem kleinen Spaten, der vierjährige Sohn wird Steine und Holz suchen geschickt, was in der umgebenden Wüste ein wahnsinnig aussichtsreiches Unterfangen ist. Und Mutter und Tochter graben schlammverkrustet mit den Händen. Vom rechten Vorderrad des Autos ist trotzdem nichts mehr zu sehen. Vom Hinterrad nur die Hälfte. Sie baden in Wasser und Schlamm, während der Mittelteil des Wagens auf einer Sanddüne aufsitzt. Wieso auch ist Sand nicht Sand, grübelt die Frau, während die Spaghetti im Magen merkwürdige Kreise ziehen und das benachbarte Meer rauscht.
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Irgendwann kommt die Flut. Alles ist nur eine Frage der Zeit. An dieser Stelle denken die Schutzengel vermutlich, sie müssen wohl doch eingreifen. Aber was tun? Vermutlich mussten sie alle Kräfte zusammen nehmen, um den erfahrenen Kevin, der die Küste wie seine Westentasche kennt, von seinem Weg abkommen zu lassen. Aber es geschah. Er fuhr und sackte in ein Mud, ebenso wie die Deutschen. Zwei Autos im Mud steckend und weit und breit nichts. Außer Wüste. Wind, Sand und Meer.
Handlungsfaden 1. Kevin denkt „Vielleicht kann das andere Auto mich rausziehen“ und läuft los. Und so vermischen sich die Handlungsfäden endlich. Denn als er das andere Auto erreicht, sieht er die Bescherung: Alle grabend und buddelnd, und nur der Sohn erfreut über den unendlichen Sandkasten. Kurzerhand übernimmt Kevin das Ruder. Dirigiert, sagt, was zu tun ist, setzt sich ans Steuer. Nach einer Stunde sieht das Bild noch schlimmer aus als vorher. Der linke Hinterreifen steht so schräg, dass es nach einem Achsenbruch aussieht. „Ich denke, meins geht leichter raus.“, meint Kevin englisch und so laufen alle zum anderen Auto, sich immer mal umdrehend, in der Angst, das Auto würde vielleicht plötzlich noch ganz von der Bildfläche verschwinden. Kevins Auto lässt sich mit vereinter Kraft und einem Ruck aus dem Mud schieben, Pearl hatte mit Tüten und Hölzern den Untergrund griffiger gemacht. Dann wird versucht, mit Kevins Auto das deutsche herauszuziehen. Aussichtslos. Der Untergrund schier bodenlos, während an der Oberfläche der Sand im Wind spielt. Kevin und der Deutsche bauen den „Jack“, den Wagenheber auf, um die Räder mit Sand und Holz zu unterfüttern, aber der Jack sinkt eher in den Untergrund, als der Wagen gehoben ist. Dann dient ein alter Baumstamm, von der Tochter A. aus unerfindlichen Gefilden herbeigeschleppt, als Unterlage des „Jack“ und wieder wird versucht, Haltbares unter die Räder zu schieben. Versuch über Versuch. Kevin schlägt vor, einen Kran zu holen. Zum Sonntag. In Afrika. Am Rande der Skelettküste. Da hat selbst der größte Optimist leichte Zweifel, ob zuerst der Kran, oder nicht doch die Flut da ist. „Noch einmal“, bittet der Deutsche. Und da scheinen selbst die Schutzengel mit zu schieben. Kevins Auto zieht, T. gibt Gas, alle anderen schmeißen sich mit Wucht gegen das Auto. Und die Karre bewegt sich!