So sah die Welt des Urkontinents Gondwana aus. Es gab damals noch keine Vögel, Säugetiere oder Blütenpflanzen. Dann zerfiel die Landmasse in Afrika, Indien, Madagaskar und viele Inseln des Indischen Ozeans. Millionen Jahre der Isolation haben diese Pflanzen- und Tierwelt sich einzigartig auf unserem Planeten entwickeln lassen und eine große Zahl Endemiten hervorgebracht, also Arten, die es nur hier gibt.
Der Palmenwald ist auf guten Wegen leicht zu erwandern und wir sind froh, dass das geschlossene Kronendach aus mächtigen Blattwedeln die Sonne und Hitze effektiv abhält. Es ist hier dämmrig wie in alten Kirchen und der Wind erzeugt ein nie gehörtes Geräusch in den sich reibenden Blättern, bei Nacht sicher unheimlich.
 
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Am Parkeingang sind alle Teile der Riesenkokosnuss ausgestellt und einem von uns entfährt der Satz: „was für eine geile Nuss“. Kein Wunder bei dieser bis zu 20 kg schweren „Doppelkokosnuss“, die durch ihre besondere Form an eine moderne erotische Plastik erinnert. Die riesigen männlichen Blüten sehen einem Penis ähnlich und so ranken sich viele Mythen um diesen Baum. Lange bevor er entdeckt wurde, fand man angeschwemmte Nüsse an entfernten Küsten und glaubte, die Frucht stamme vom Meeresgrund, daher ihr Name Coco de Mer. Immer noch weiß man wenig über die prähistorische Palme und so läuft seit einiger Zeit ein Forschungsprojekt der Seychelles Islands Foundation. Die kuriose Palme ist zweihäusig, also gibt es männliche und weibliche Pflanzen. Ausgewachsen sind sie 24 (weiblich) bis 30 m (männlich) hoch und erreichen wohl ein Alter von 200 bis 400 Jahren. 6-7 Jahre dauert alleine die Reifezeit der riesigen Nuss. Ein Jahr nach der Keimung erscheint das erste Blatt und die frischen Wedel ragen später bis zu 14 m in den Seychellenhimmel, bis sie nach etwa 15 Jahren einen Stamm bilden und mit 20-40 Jahren erstmals blühen. Danach tragen die weiblichen Palmen erstaunlich große Mengen der schweren Nüsse.