Am Nachmittag des 18. März steht unsere letzte Landung nahe dieser unglaublichen Insel auf dem Programm. Und zwar auf dem kleinen vorgelagerten Eiland namens Prion. Albatross Island in der gleichen Bucht steht inzwischen komplett unter Naturschutz und so dürfen sie Touristen nicht mehr betreten. Um Albatrosse bei ihrer beeindruckenden Balz zu beobachten, bleibt also nur noch Prion Island. Inzwischen führt ein befestigter Steig mit hölzernen Stufen zum Gipfelpunkt der Insel. 2007 quälen wir uns noch durch ein teils schlammiges und sehr nasses Gully, ein sporadisch Wasser führendes Bachbett, etwa 50 Höhenmeter nach oben und viele haben ein mulmiges Gefühl bei den zahlreichen halbstarken Pelzrobben, die in Augenhöhe auf den Tussockgraspolstern lagern und angriffslustig nach uns schnappen. Als wir den Windumtosten Gipfel der kleinen Insel erklommen haben, breitet sich vor uns eine von hohem Gras bedeckte Tundra aus, deren Senken mit sattgrünem Moos bedeckt sind. Auf den freien Stellen balzen überall die gänsegroßen Wanderalbatrosse. In einigen exponierten, topfartigen Nestern sitzen schon sehr große Jungvögel im flauschigen Daunenkleid.

Zwischen den fahlgelben Grasbüscheln tanzen die Albatrospaare fast geräuschlos mit ausgebreiteten Flügeln gegeneinander an. Die Pärchen schnäbeln immer wieder mit schnellen Schnabelgefechten miteinander und präsentieren ihre beeindruckende Flügelspannweite von 3,60 m. Noch nicht geschlechtsreife Vögel stehen interessiert um die balzenden Paare und lernen wohl fürs Leben. So sind die verliebten Paare nie alleine und jetzt lugen auch noch wir Touristen wie die Spanner aus dem hohen Gras. Unsere Expeditionsleiter achten strikt darauf, dass wir einen gebührenden Abstand halten, was einigen Mitreisenden ohne Teleobjektiv anscheinend missfällt. Neben den Wanderalbatrossen brüten auch noch einige Südliche Riesensturmvögel auf dem Plateau.
 
 Wanderalbatross bei der Balz, Albatross auf Südgeorgien, Vogel Balz