Bestens vorbereitet durch unsere Spitzenlektoren kennen wir jetzt schon fast alle uns begleitenden Seevögel und freuen uns beim nächsten Landgang auf eine Entdeckungstour im windgebeutelten Port Stanley, der Hauptstadt von Falkland. Und sie ist auch schon da, die „Flugunfähige Falkland-Dampfschiff-Ente“, sogar mit „Flugunfähigem Falkland-Dampfschiff-Enten-Nachwuchs“. Welche Freude, sie hat auf hoher See natürlich noch in der Sammlung gefehlt. Da die Inseln, trotz gegenteiliger Versuche, immer noch „Very British“ sind, weht uns eine Bö ins Pub und dort ein wunderbares „Guinness“ direkt vor die kältegerötete Nase.
Es folgen einige Tage auf See, denn weitere 810 Seemeilen müssen bis Südgeorgien zurückgelegt werden. Entspanntes Bordleben mit Vorträgen, buntem Unterhaltungsprogramm und süßem Nichtstun. Bis es plötzlich heißt: „Ein Blas auf Steuerbordseite“. Wo ist denn jetzt gleich wieder Steuerbord? Egal, renne allen nach, dann passt es! Tatsächlich, die ersten Wale. Um genau zu sein, Buckelwale. Sie begleiten das Schiff und zeigen uns durch die regelmäßige Benutzung des Blasloches ihren Standort an. Der Höhepunkt jeder Walbeobachtung ist jedoch der Abtauchvorgang mit dem deutlichen Zeigen der Fluke, dieser riesigen Schwanzflosse. Die Ahs und Ohs, sie wollen kein Ende nehmen. Keiner verspürt den scharfen Eiswind, das Naturerlebnis fesselt uns an die Reling.
Einer der interessantesten Expeditionstage gilt der Anlandung auf Südgeorgien. Die Walfangstation Grytviken und die St. Andrews Bay erwarten uns mit spannender, aber auch mit unrühmlicher Geschichte. Über 50 000 Wale wurden in der Station geschlachtet und verarbeitet, heute eine etwas gruselige vorsichhinrostende Geisterstadt. Doch der erste Besuch gilt dem kleinen Gottesacker mit dem Grab von Sir Ernest Shackleton, diesem Helden der Antarktis. Einige Gedenkworte, dann wenden wir uns dem pulsierenden Leben zu. Sowohl hier, als auch in der benachbarten Bucht sind Königspinguine und Pelzrobben die Landbesitzer, wobei sie freundlicherweise auch noch diesen lebenden Fleischbergen von Seeelefanten Untermieterstatus zugestehen.