17. März 2007 – Grytviken / Strømness

Position am Mittag: 54°01' S / 37°14'W

Lufttemperatur: 5°C, Wassertemperatur 3°C,

Beaufort: 6-7; Sonnenschein, einige dekorative Wölkchen für die Fotos

Trotz der teilweise kurzen Nacht schafften wir es doch alle, um 8 Uhr morgens an der Gangway zu stehen, und neugierig machten wir uns an die Erkundung von King Edward Point, dem Verwaltungszentrum von Südgeorgien, und Grytviken. Bis zum Jahr 1965 wurden dort Wale gefangen, und zu Hochzeiten der Station wurden dort in einer Saison über 1000 Wale verarbeitet. Die Zeit, die zur Verfügung stand musste effektiv genutzt werden: Zum Postamt für Postkarten, Briefmarken und Ersttagsbriefe, ein kurzer Besuch im hervorragenden Museum, in dem die Zeit des Walfangs in Grytviken noch einmal auflebte und wir einen sehr guten Eindruck vom Leben der Walfänger bekamen. Glocken läuten in der Kirche, dann trafen wir uns schon auf dem Friedhof, um gemeinsam Sir Ernest „The Boss“ Shackletons Grab zu besuchen. Jörg hielt eine bewegende Rede, dann tranken wir auf das Gedenken Shackletons. Wie es die Tradition will, wird dabei nur die Hälfte des Glases geleert, die andere wird über sein Grab gegossen. Langsam spazierten wir dann zur Mikheev zurück, wobei wir unterwegs noch einmal Benzin- und Trankessel, den Maschinenpark der ehemaligen Fleischmehl- und der Guanofabrik, der Ölkocherei sowie die an Land gezogenen Fangboote Petrel, Dias und Albatross, und das als Kohlefender benutzte Segelschiff Luise in Augenschein nahmen.

Am Nachmittag statteten wir der Walfangstation Strømness einen Besuch ab. Am Strand begrüßte uns eine riesige Meute verspielte Babypelzrobben, die sich uns neugierig auf wenige Zentimeter näherten, wenn man sich ins flache Wasser stellte. Die Überreste der verfallenen Siedlung Strømness durften wir leider nicht aus der Nähe erkunden, da bei vielen Gebäuden Einsturzgefahr besteht und vielfach Asbest verbaut wurde, das nun überall in den Ruinen zum Vorschein kommt.

Aber auch aus sicherem Abstand konnten wir mit Teleobjektiv und Fernglas einen guten Eindruck von dieser ehemaligen Walfängersiedlung erlangen.

Am Strand teilten wir uns dann in 3 Gruppen auf. Eine Gruppe beschäftigte sich mit Verhaltensstudien an Pelzrobben, Seeelefanten und Eselspinguinen am Strand, die anderen Gruppen machten sich auf zu einer Wanderung zu dem Wasserfall am Ende des Tals, den Shackleton auf seiner Wanderung über Südgeorgien auf dem Weg nach Strømness herabgestiegen war. Ein ganz besonderes Gefühl für alle Shackleton-Fans, an dem Ort zu stehen, an dem Shackleton klar wurde, dass er es nun geschafft hatte Strømness und damit die Zivilisation zu erreichen.

Am späten Nachmittag nahmen wir Kurs auf Fortuna Bay, wo wir dann genau rechtzeitig eintrafen um einen herrlichen, in rote Farben getauchten Sonnenuntergang zu erleben.

Nach Abendessen gabs dann im Bordkino die Persiflage „Farce of the Penguins“, die den Film „March of the Penguins“ recht derb durch den Kakao zieht.