Bewegungslos sitzt es dort. Sitzt und sitzt und sitzt auch noch, als ich mit einem großen Schritt über es hinwegsteige und weiter Richtung Gipfel stapfe. Ich muss gestehen: Ganz nach oben schaffe ich es heute nicht. Dazu ist es schon zu spät, ich bin zu langsam und vom ungewohnten Klima zermürbt. Also kehre ich um und steige auf demselben schmalen Pfad ins Tal hinab. Als ich wieder die Steinstufen erreiche, bin ich wie paralysiert. Denn dort sitzt immer noch die Gottesanbeterin. Unverändert. Keinen Zentimeter hat sie sich von der Stelle bewegt. Sie ist nicht mehr alleine. Ameisenüberflutet liegt sie da. Hunderte der kleinen Biester haben sich versammelt, klettern auf ihr, wimmeln über sie hinweg.
Ein ungleicher Kampf, den das viel größere Insekt bereits verloren hat. Der Flut kann sie nicht mehr entkommen. Matt liegt sie da. Nur manchmal zuckt sie noch kraftlos. Kein letztes Aufbäumen mehr, nur eine leise Bewegung. Die Ameisen lassen sich nicht abwerfen, ihre Beute kann ihnen nicht mehr entkommen.