Es ist heiß und die Luft ist stickig. Der Schulbus wird uns nach Naikap bringen, einem Stadtviertel  irgendwo  in den Außenbezirken Kathmandus.  Die Stimmung im Bus zusammen mit den Kindern ist fröhlich,  und sie sind neugierig auf uns – wer weiß, was ihre Lehrer ihnen erzählt haben. Besonders die Fotoapparate mit der Möglichkeit sich  sofort zu sehen haben es den Kindern angetan. Beim Blick aus dem Fenster aber tritt dies zurück, und es verflüchtigen sich die  Illusionen der mitgebrachten Vorstellungen. Erst fällt es schwer zu glauben,  aber mehr und mehr steigt die Ahnung auf nach unserer Fahrt durch Laos  hier noch mehr Armut zu erleben, Armut,  die an die Elendsgrenze reicht.

Kathmandu, in einem  Kessel gelegen,   aus dem Smog nicht  entweichen kann, Smog der von fossilen Brennstoffen, unzähligen Mopeds und stinkenden PKW und LKW erzeugt wird. Wie man hier leben kann,  ohne an den Atemorganen zu erkranken,  bleibt ein Rätsel. Bei  unserer Reisegruppe,  einige von uns sind  gleichzeitig Mitglieder des Freundeskreises Nepal, fangen das Kratzen im Hals und der leichte Anstoßhusten schon während der Fahrt an. Die schon einige Zeit vor Ort arbeitenden Freunde, die uns am Flughafen begrüßten  – die „Mutter des Patenschaftsprogrammes“ Claudia  Salamon,   und die Vertreterinnen der zukünftigen Partnerschulen  sind dieser Luft und den allgemeinen Bedingungen um uns herum  schon länger ausgesetzt -  ein Cocktail aus Vitamin B-Mischung  und Gelbwurz soll uns stabil halten- so die mitreisenden Ärztinnen unserer Gruppe.

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Die ersten Bilder,  die an uns vorbeiziehen sind nur schwer zu ertragen. Dreck und Armut, chaotischer Verkehr und eine latente Hässlichkeit wohin man blickt. Nur in der Nähe des Regierungsviertels  ändert es sich- dafür schaut man auf Wachtürme und Soldaten mit Maschinengewehren auf Lafetten  mitten in der Stadt. Ein sicheres Zeichen von Gewalt mit Angst gepaart,  in den seit   Abschaffung des Königtums und der Machtübernahme durch die Maoisten unsicheren und ungeklärten Machtverhältnissen.