Australien Reisebericht:
Outback & Abenteuer - durch den Wilden Westen Australiens
Outback & Abenteuer: Dies war das Versprechen von Burkhard Dönnecke, Australien-Spezialist und Inhaber der FLUGBÖRSE in Lippstadt an die 7 Reiseteilnehmer aus der Region, die sich für die als Pilotreise ausgeschriebene Abenteuertour durch eine der entlegendsten Regionen der Welt, den Westen Australiens angemeldet hatten. Und Abenteuer –soviel vorweg- gab es reichlich auf der anderen Seite der Welt.
Teil 1 – Eiskaltes Bier und Krokodile
Rund 16,5 Flugstunden mit der QANTAS, der australischen Airline, liegen hinter den Teilnehmern, als sie morgens um 04:30 Uhr Ortszeit in Darwin, im tropischen Norden, von Burkhard Dönnecke in Empfang genommen werden. Eine kurze Eingewöhnung an der Poolbar des Mirambeena Resorts und schon steht für einige bereits eine erste Herausforderung auf dem Programm.
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Ein 4-stündiges 4WD-Training im anspruchsvollen Offroad-Terrain soll die Teilnehmer auf die bevorstehenden Pisten vorbereiten und notwendige Grundkenntnisse im Umgang mit Allrad-Fahr-zeugen vermitteln. 2 Toyota Landcruiser, ausgestattet mit allem notwendigen Camping-Equipement werden für die nächsten vier Wochen unser Zuhause sein und da ist es schon wichtig, die Funktionen, Vorzüge und auch eventuelle Grenzen der Fahrzeuge kennen zu lernen.
Nachmittags dann noch ein paar letzte Einkäufe, am Abend „Lage- und Tourbesprechung“, dazu ein paar kühle Drinks und die erwartungs-freudige Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Das Abenteuer Nord- u. Westaustralien kann beginnen.
So läßt denn auch das erste Highlight nicht lange auf sich warten. Nach nur 2 Std. Fahrt Richtung Kakadu N.P. winkt bereits ein überdimensio-nales Krokodil vom Straßenrand und weist auf die „Jumping Crocodiles“ hin, die hier zu sehen sind.
Neben einer Vielzahl von Wasser- und Raubvögeln bevölkern insbesondere die bis zu 7 m langen, für den Menschen überaus gefährlichen Salzwasser-Krokodile den Adelaide-River, einen lehmbrau-nen, breiten Fluß, den man beim ersten Anblick noch nicht einmal mit den Fingern berühren geschweige denn den Fuß reinstecken möchte.
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An Bord einer vermeintlich viel zu kleinen „Nußschale“, schippern wir rund 2 Stunden durch die braune Brühe, auf der Suche nach den „Bestien aus der Tiefe“ (wieso fällt mir gerade jetzt das Lied mit den 10 kleinen Negerlein ein ?).
Der ortskundige Bootsführer demonstriert uns alsbald auch sehr anschaulich, warum man seine Hände bei sich behal-ten und sich auch nicht zu weit über die nur ca. 50 cm hohe Bordwand beugen sollte. Kaum hat er eines der urzeit-lichen Reptilien entdeckt, lockt er dieses mit einem Fleischköder an, den er zuvor am Ende eines 3 m langen Stockes befestigt hat. Den Köder immer kurz über der Wasseroberfläche schwenkend, wartet er solange, bis das Krokodil mit seiner riesigen, zähneblecken-den Schnauze kurz davor ist, zuzuschnappen, zieht diesen dann aber im letzten Moment nach oben und unter den staunenden Ohhh und Ahhhh-Rufen der Bootsinsassen genießt er den Moment, wenn das Krokodil fast in seiner gesamten Länge aus dem Wasser schießt, dabei fast auf seinem Schwanz zu stehen scheint, um dem Köder nachzujagen. Nicht jedem wird in diesem Moment klar, wie einfach es doch für das Reptil wäre, eine vergleichsweise geringe Bootshöhe von 50 cm zu überspringen.
Sonnenaufgang im Kakadu National Park. Wir brauchen uns keinen Wecker zu stellen. Ein vielstimmiges Heulkonzert der australischen Wildhunde, der Dingos, die uns am Abend zuvor kaum einschlafen ließen, weckt uns bereits, bevor das Morgengrauen die Konturen der Landschaft erkennen lässt. Nur wenige Kilometer hinter unserem Camp beginnen die sog. Wetlands, Sumpf- und Feuchtgebiete und damit Heimat und Brutstätte von Tausenden von Wasservögeln. Mit Erstrahlen der ersten Morgenröte erwacht das Leben und ein außergewöhnliches Spektakel beginnt. Im Schutz eines eigens eingerichteten Unterstan-des erleben wir, wie Aber-tausende von Enten, Reihern, Kranichen, Hühnern und Pelikanen erwachen und sich in die Lüfte erheben. Ein Bild wie aus dem Paradies, eine Stimmung, die kaum zu beschreiben ist, man muß es erlebt haben.
Mittags erreichen wir den Ubirr Rock, eine ehemalige Kultstätte der Aborigines, der Ureinwohner Australiens. Die Felsenlandschaft, die wir hier durchwandern, hat eine mystische Ausstrahlung.
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An vielen Stellen sind jahrtausende alte Zeichnungen an den Felswänden zu erkennen. Jagd-szenen der Aborigines sind hier verewigt, wir sehen Darstellungen von Kängerus und Possums, Fische, Warane, Schildkröten und Krokodile, aber auch von den Ureinwoh-nern selbst.
Die Art der Zeichnungen ist besonders eindrucksvoll, im sog. Röntgenstil haben die Künstler die Motive gemalt, d.h. man kann Rückrat, Rippen und sogar innere Organe exakt erkennen. Das wohl bekannteste Motiv jedoch ist die Regenbogenschlange, die gleichzeitig als weltweit ältestes künstlerisches Motiv gilt.
Vom Plateau des Ubirr Rock genießen wir einen phantastischen Rundumblick auf die umliegende Landschaft, die sich in der Regenzeit in eine große Seenplatte verwandelt, jetzt jedoch überwiegend trocken ist und nur noch einige kleinere Wasserflächen erkennen lässt.
Auch am nächsten Morgen geht’s wieder früh raus. Bei Yellow Waters unternehmen wir eine weitere Bootsfahrt durch die weitläufige Lagunenlandschaft und genießen nochmals die vielfältige Flora und Fauna des Kakadu National Parks in einer einzigartigen Sonnenaufgangs-stimmung.
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Hier sehen wir auch erstmals den Jabiru, den Schwarzstorch, der gleichzeitig der Wappenvogel des Nationalparks ist.
Mittlerweile haben wir den Nitmiluk Nationalpark erreicht, der aus einem System von 13 miteinander verbundenen Schluchten besteht und auch unter dem Namen Katherine Gorge bekannt ist. Während ein Teil der Gruppe wandert, erkunden die anderen die ersten Gorges im Kajak. Zwischen den einzelnen Übergängen müssen die Boote zwar ein Stück getragen werden, aber dafür entschädigen grandiose Ausblicke zwischen den Steilwänden für die Mühen.
Unser Tagesryhtmus hat sich inzwischen dem Rhythmus der Natur angepasst. Mit dem Erwachen der Tierwelt stehen auch wir meist auf und am frühen Abend haben wir unser jeweiliges Camp bezogen. Die Dunkelheit kommt schnell und der Übergang zwischen Dämmerung und Nacht vollzieht sich innerhalb von nur einer halben Stunde. Um 18:00 Uhr ist es bereits stockfinster und nur der grandiose Sternenhimmel und der zunehmende Mond spenden ein wenig Licht. Überhaupt sind wir schier überwältigt vom nächtlichen Himmel auf der Südhalbkugel. Die Milch-straße scheint zum Greifen nah und das „Kreuz des Südens“ ist unser stetiger Begleiter.
Wir verlassen die Northern Territories über den Victoria Hwy. und überqueren kurz vor Kununurra die Grenze nach Westaustralien. Durch die inneraustralischen Zeitzonen gewinnen wir hier zwar wieder 1,5 Stunden, büßen jedoch wieder etwas davon ein, da unsere Fahrzeuge an der hier befindlichen Quarantäne-Station peinlich genau nach unzulässigen Lebensmitteln und Spuren von möglichem Getier untersucht werden.
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Insbesondere die Angst vorm Einschleppen der giftigen Agakröten, die eine ernste Gefahr für die Landwirtschaft und Gemüseanbau darstellen und schon manch einen Landstrich Australiens heimgesucht haben, rechtfertigen diese Kontrollen.
Wir erreichen unsere erste ernsthafte Off-road-Strecke. Ein Abzweig vom Great Nor-thern Hwy. auf eine staubige und steinige Piste weist den Weg weiter zu unserem nächsten Ziel, den Bungle Bungle Nationalpark, in der Aboriginal-sprache auch Purnululu genannt. Rund 80 km sind es bis zum Campground und endlich kommt der 4-Wheel-Drive zum Einsatz. Überraschung des Abends sind zwei weitere Flugbörse-Kunden aus Lippstadt, die in Eigenregie in um-gekehrter Richtung unterwegs sind und die wir hier zufällig treffen. So klein ist die Welt.
Erst 1987 wurde dieses Gebiet zum N.P. erklärt, nachdem es überhaupt erst Ende des 19.tn JH entdeckt wurde. Im Nordwesten erstreckt sich ein gewaltiges, von Felsspalten und Schluchten durchzogenes Sandstein-massiv, im Süden eine Ebene, auf die ein Riesen-Koch mit einem Riesen-Löffel einzelne, braun-orangene, gestreifte Felshäufchen hingekleckert zu haben scheint. Zumindest aus der Luft, von oben gesehen, bieten sich die Bungle Bungle so dar. Und so wollen wir auch am nächsten Morgen diese Perspektive per Helikopter genießen, doch leider spielt das Wetter nicht mit. Ausgerechnet heute muß es regnen, die Wolken hängen zu tief, die Helikopter dürfen aus Sicherheitsgrün-den nicht starten. So unternehmen wir noch ein paar kurze Wanderungen durch diese unwirtliche Felsen-landschaft und verlassen die Bungle Bungles wieder bei aufbrechendem Sonnenschein.
Wir haben Glück. Die Gibb River Road und auch das Wetter zeigen sich von ihrer besten Seite, die Piste ist frisch gewalzt und fast eben, wir kommen mit Tempo 90 bis 100 voran, nur ab und zu stören wellblech-ähnliche Querrillen die Fahrt und rütteln uns ordentlich durch.
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Eine kilometerlange Staubfahne hält das zweite Fahrzeug auf Distanz, wer will schon ständig den aufgewirbelten Dreck des Vordermanns schlucken. Gelegentlich queren wir Flussläufe, die zu die-ser Jahreszeit allerdings kaum Wasser führen und für uns kein ernsthaftes Problem darstellen.
Willkommene Abwechslung bieten entlang dieser Strecke lediglich die meist einsam gelegenen Roadhouses und Homesteads (Farmen), die neben einer Tankstelle i.d.R. auch über Reparatur-Service, Bar, Restau-rant und Einkaufsmöglichkeit verfügen und meist auch einen Camping-platz haben. Darüber hinaus dient so ein Roadhouse auch als Kommu-nikationsstelle. Man tauscht aktuelle Reiseinformationen aus, gibt Tipps für die Weiterfahrt oder plaudert einfach nur unverbindlich miteinander. Manchmal ist man in dieser Einsamkeit ja froh über jede Art der Unterhaltung, lernt dabei aber echtes australisches Outback-Leben und die urigsten Typen kennen.
Inzwischen befinden wir uns auf der nach Norden führenden Kulumburu-Road, eine rote, staubige Piste, die ins Nir-gendwo zu führen scheint. Der Verkehr geht gegen Null und wir nutzen die „Rush-Hour“ zu einem besonderen Foto-Shooting mitten auf der Piste.
Drysdale River Station ist der letzte Vorposten der Zivilisation auf dem Weg zum Mitchel-Plateau, das unser abgelegenstes Ziel darstellt. Mindestens 2 Tagesreisen entfernt liegt der nächste Ort, der nächste Supermarkt, das nächste Krankenhaus. Kein Platz also, wo ein Notfall eintreten sollte. Für einen solchen verfügen wir allerdings über einen Notrufsender, der –sofern aktiviert- ein Signal aussendet und den Flying Doctor Service alarmiert und eine Rettungsaktion in Gang setzen würde.
Das Mitchell-Plateau und die hier befindlichen Mitchell-Falls erweisen sich für uns als Paradies in der Wildnis. Tropische Vegetation, steile, feuerrote Felsen, schwindelerregende Abgründe, glasklare Wasserläufe, Bade-pools, tosende Wasserfälle und dazu ein stahlblauer Himmel, eine Landschaft wie aus dem Bilder-buch und nachts erstrahlt der Vollmond über unserem Camp. Nichts schmeckt dabei besser als ein typisch eiskaltes australisches XXXX-Dosenbier.
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2 Tage bleiben wir hier, wandern, baden, relaxen, genießen die Natur, haben dabei aber immer vor Augen, dass wir uns in einer absoluten Wildnis befinden. Die gefährlichen Salzwasser-Krokodile sind hier ebenso zuhause wie 50 Säugetier-, 220 Vogelarten und 86 verschiedene Reptilien und Amphibien, u.a. auch hochgiftige Schlangen wie die Todesotter, King Brown oder der Taipan.
Wieder zurück auf der Gibb River Road lassen wir am Barnett Roadhouse unseren ersten Plattfuß beheben, den wir uns am Mitchell Plateau eingehandelt hatten, der Reifenwechsel selbst war kein Problem, schließ-lich hatten wir dies in unserem Erst-Training in Darwin geübt. Wir nutzen den Aufenthalt zu einer Wanderung zur 3,5 km entfernten Manning Gorge, einer kleinen, reizvollen Schlucht mit herrlicher Badegelegenheit. Die Erfrischung ist allerdings nicht von langer Dauer.
Südlich der Gibb River Road taucht in der Ferne ein Gebirgszug auf, der, je näher wir kommen, immer gewaltigere Ausmaße annimmt. Das Gebirge verwandelt sich in eine kilometerlange Felswand, die sich schließlich als ein bis zu 100 m hohes fossiles Meeresriff entpuppt. 350 Millionen Jahre ist es her, da bedeckte ein riesiges Meer den Nordwesten Australiens. Im Laufe von Jahrmillionen bildeten sich durch Organismen und Kalk-schwämme riesige Riffe, die heute als Windjana Gorge, Tunnel Creek und Geikie Gorge Geologen aus aller Welt anziehen.
Wir wandern durch die Schluchten der Windjana Gorge und fühlen uns versetzt in eine andere Welt. Rechts und links ragen bedrohlich die Steilklippen empor, Tausende von fos-silen Muscheln und versteinerten Meerestierchen sind in den Felswänden zu erkennen, im Flussbett der Schlucht tummeln sich zahlreiche der angeblich ungefährlichen Süßwasserkrokodile, die Vegetation erinnert an die ver-wunschenen Wälder aus „Der Herr der Ringe“, es herrscht eine Atmosphäre der Stille, die jede Unterhaltung überflüssig macht.
30 km entfernt steigen wir, ausgestattet mit Taschen- bzw. Kopflampe, im Tunnel Creek ein in die unterirdische und bizarre Höhlenwelt des fossilen Riffs. Durch knietiefes, eiskaltes Wasser waten wir durch die stockfinstere Höhle, das spärliche Licht unserer Lampen wird von der Dunkel-heit geschluckt und wir sind froh, nach 750 m den Ausgang gefunden zu haben, der den Blick auf einen paradiesischen, kleinen See freigibt.
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Nur noch wenige Kilometer und wir haben wieder Asphalt unter den Rädern. Das Abenteuer Gibb River Road nähert sich dem Ende, wir erreichen bei Derby wieder den Great Northern Hwy, statten dem Baobab Prison Tree, einem gewaltigen ausgehöhlten Baobab-Baum, der früher als Gefängnis für Strafgefangene genutzt wurde, noch einen Besuch ab und kommen am Nachmittag schließlich in der Perlenstadt Broome an. Hier erholen wir uns die nächsten 2 Tage im luxuriösen Cable Beach Resort, direkt am kilometerlangen, schneeweißen Strand gelegen.
Wir haben gut die Hälfte unserer Reise hinter uns, alles hat bislang perfekt geklappt, die Stimmung ist weiterhin gut, die Vielzahl der Eindrücke lässt uns glauben, bereits mehr als doppelt solang unterwegs zu sein.
Teil 2 – einsame Strände, ein Unfall und eisig kalte Nächte
Wir genießen den Aufenthalt in Broome, schütteln den Staub der letzten Tage ab, unternehmen Strandspaziergänge und reiten früh morgens zum Sonnenaufgang auf Kamelen den Strand entlang, inzwischen zwar ein recht touristisches Erlebnis, aber wir haben unseren Spaß und die Kamele offenbar auch.
Gen Süden folgen wir jetzt dem Great Northern Hwy. und durchqueren eine trostlose, monotone Ebene, die über Hunderte von Kilometern keinerlei Abwechslung bietet und gleichzeitig die westliche Grenze der Great Sandy Desert bildet, einer riesigen menschenfeindlichen Wüste, die bei leichtsinnigen Touristen schon so manches Opfer gefordert hat.
Mittags erreichen wir eine staubige Piste, die zum Eighty Miles Beach hinweist. Diesen Abstecher nehmen wir gern wahr und kommen nach nur 10 km an einen Traumstrand, der, soweit das Auge reicht, schnee-weiß und menschenleer ist und unendlich zu sein scheint.
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Mit unseren Jeeps fahren wir am Strand entlang, machen Picknick, sammeln Muscheln und genießen das beruhigende Geräusch des Meeres-rauschens.
Nur ein paar einsame Angler versuchen ihr Glück in der seichten Brandung. Uns gefällt es hier so gut, dass wir unsere Planung kurzerhand über den Haufen schmeißen und die Nacht bei strahlendem Sternen-himmel auf dem nahegelegenden Campingplatz verbringen.
Tags drauf erreichen wir den größten Industriehafen der südlichen Hemisphäre, Port Hedland. Diese Stadt ist gezeichnet durch den roten Staub des Eisenerzes, das aus den zahlreichen Minen im Hinterland mit schweren Roadtrains oder kilometerlangen Zügen hertransportiert wird. Das schneeweiße Salz der Salinen könnte keinen besseren Kontrast dazu bieten und draußen vor der Küste wartet eine Armada von Frachtern darauf, Ihre Ladung aufnehmen zu dürfen.
Wir entfernen uns wieder von der Küste und fahren ins Hinterland Richtung Karijini N.P. Die Straße zwischen Port Hedland und Newman, in dessen Nähe sich die weltweit größte Eisenerzmine befindet, ist für westaustralische Verhältnisse relativ stark befahren. Zumindest kommen uns zahlreiche Roadtrains entgegen, die ihre Ladung zu den Verladehäfen bringen. Als sich das trockene Buschland allmählich in eine immer roter werdende Felsenlandschaft verändert, verlassen wir die Hauptstraße und erreichen schon bald einen der landschaftlich schönsten Nationalparks Australiens.
Der Karijini N.P. besticht insbesondere durch seine in allen Farbab-stufungen vorhandenen roten Töne. Von verschiedenen Look-Outs haben wir phantastische Aus– bzw. Ein-blicke in die Canyon und Schluchten-systeme, die den Park durchziehen. Wir unternehmen noch einige kleinere Wanderungen, haben aber leider nicht mehr die Zeit, die z.T. anspruchs-vollen Trails zu erkunden, die tief hineinführen in das Labyrinth der Gorges. Auch ist wohl mittlerweile so etwas wie eine Übersättigung an Eindrücken eingetreten. Nach den vielen Canyon– und Felslandschaften des Nor-dens und des Kimberley-Plateaus sehnen sich die meisten nun nach Sonne, Strand und Wasser und so verlassen wir den Karijini N.P. etwas früher als geplant.
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Wir nehmen hinter der Bergarbeiterstadt Tom Price eine Alternativ-Route durchs Hinterland, die Piste ist offensichtlich frisch gewalzt und es geht zügig voran. Nach Durchqueren einer leichten Senke lässt mich ein plötzlich lautes Geräusch in den Rückspiegel schauen, wo eine noch größere Staubwolke als sonst zu sehen ist. Im gleichen Moment fängt der Wagen schon an zu „schwimmen“, ein klares Zeichen für einen weiteren Plattfuß. Ich bekomme den Jeep rechtzeitig zum Stehen und staune nicht schlecht, als sich dieser sogar als „Doppelpack“ herausstellt. Beide Hinterräder gleichzeitig sind platt und stehen auf den Fel-gen. Gut, dass wir mit zwei Fahrzeugen unterwegs sind und so auch über 2 Ersatzräder verfügen. Der Radwechsel selbst ist kein Problem.
Ein paar Hundert Meter zurück suchen wir nach der Ur-sache für diesen Doppelpack und entdecken in der zuvor durchfahrenen Senke eine ganze Reihe spitzer und scharfkantiger Steine, die die Straßenwalze offenbar aus der Piste gehebelt, aber beim Überfahren nicht wieder reingedrückt hat. So haben wir sogar noch Glück gehabt, dass es nur die zwei getroffen hat. Am nächsten Roadhouse be-kommen wir den Tip, bloß nicht über die von uns gefahrene Piste zu fahren, sie sei bekannt als „Reifenkiller“ und da unsere „flat tires“ nicht mehr zu reparieren sind, kaufen wir die hier zufällig noch vorhandenen 2 Reifen in der von uns benötigten Größe,
Am Ortseingang von Exmouth lädt uns eine Riesenkrabbe am Straßenrand zu einem willkommenen Imbiss ein. Frischer als hier können wir die köstlichen Schalentiere wohl kaum bekommen, die erst am selben Morgen vom Fischkutter angeliefert wurden.
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Für nur umgerechnet 6.00 EURO gibt´s für jeden eine Riesenportion erstklassiger Shrimps, die bei uns mehr als das 4-fache gekostet hätte.
Am nächsten Morgen stehen wir bereits um 7:00 Uhr früh an der Rangerstation zum Cape Range Nationalpark. Getreu dem Motto „nur der frühe Vogel fängt den Wurm“ ergattern wir 2 der wenigen frei werdenden Campingplätze innerhalb eines der sog. Camps entlang der nächsten 50 Kilometer Küstenabschnitt. Die Camps sind z.T. winzig, das kleinste hat gerade einmal 3, unser Camp verfügt so-gar über 10 Plätze. Wir genießen den Tag und die einsamen Strände des Indischen Ozeans, relaxen, schwimmen, schnorcheln an der Turquise Bay unmittelbar am Ningaloo Riff, das dieser Küste direkt vorgelagert und quasi zu Fuß vom Strand aus zu erreichen ist.
Wir erleben eine einzigartige Unterwasserwelt, Hunderte von bunten, kleinen und großen Fische umgeben uns, die Korallen reichen bis zum Strand, rund 200 m weiter hinten brechen sich die Wellen am Riff. Eine mediterrane Atmos-phäre, die dazu einlädt, länger zu bleiben.
Vielleicht war es gerade diese scheinbare Idylle, die mich einen Augenblick lang unachtsam werden ließ, ein kleiner falscher Schritt nach hinten, ein Rundholzbalken am Boden als Abgrenzung für den Autostell-platz, den man nur zu schnell übersehen konnte, und schon verliere ich das Gleichgewicht, stürtze nach hinten, versuche mich in der Dreh– und Fallbewegung abzustützen und höre im Moment des Aufpralls ein hässliches, krachendes Geräusch, verbunden mit einem stechenden Schmerz im rechten Handgelenk. Mir ist sofort klar, dass das Gelenk gebrochen ist, ein Blick reicht, um Gewissheit zu haben. Sch ...... !
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Plötzlich und unerwartet hat unsere Reise eine neue Wende bekommen. Was ist jetzt zu tun ? 3 Dosen eiskaltes Bier als Soforthilfe-Maßnahme auf das Gelenk gelegt und mit einem Handtuch eingebunden, ein Fahrzeug schnell startklar gemacht und schon geht die Fahrt zurück zum ca. 50 km entfernten Ort Exmouth, wo sich das nächstgelegene Hospital befindet. In der tief stehenden Nachmittagssonne gestaltet sich die Fahrt als nicht ganz ungefährlich, da zu dieser Zeit nach und nach die Tiere des Nationalparks aktiv werden. Emus, Echidnas und insbesondere unzählige Kängerus kommen aus dem Buschland und machen es sich auf dem warmen Asphalt der Straße bequem. So wird die Fahrt zur unfreiwilligen Slalomtour, verläuft aber unfallfrei.
Rührend werde ich dann vom behandelnden Notarzt und einer Schwester in der Klinik versorgt, nach eingehender Untersuchung und Vorlage der Röntgenbilder wird die Hand unter Narkose gerichtet und eingegipst, die Kontrollbilder gefallen dem Arzt aber noch nicht, deshalb wird die Aktion nochmals wiederholt. Nach 5 Stunden Aufenthalt und unter dem Hinweis, die Hand auf jeden Fall noch mal einem Spezialisten zu zeigen, darf ich das Hospital wieder verlassen, nicht ohne vorher die beachtliche Rechnung in Höhe von sage und schreibe umgerechnet 80.00 EURO zu bezahlen. Das deutsche Gesundheitswesen lässt grüßen, wieviel hätte ich für die Behandlung wohl in Deutschland bezahlt ?
Die Nacht überstehe ich unter Schmerztabletten im Dachzelt unseres Jeeps, am Morgen brechen wir wieder auf weiter gen Süden, unser Reiseplan muß weitergehen.
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Nach nur wenigen Kilometern scheint die Fahrt bereits wieder unfreiwillig zu enden. Eine breiter Fluß versperrt uns den Weg und wir sind nicht sicher, ob wir die Durchquerung wagen sollen.
Wir testen die Tiefe und Beschaffenheit der Durchfahrt, bedenklich ist die Meeresbrandung, die immer wieder Wellen vom Ozean in die Flussmündung schickt. Wir ver-suchen, uns an unser Fahrtraining in Darwin zu erinnern, bis zu welcher Höhe darf das Wasser am Auto stehen, ohne das Gefahr besteht, abzusaufen ? Fast bis Festerhöhe oder war es doch nur der Radkasten ? Beim Durchwaten reicht das Wasser bis kurz unterm Allerwertesten, also müsste es passen - wir wagen es - und es klappt !
Die nächsten rund 70 km führt uns die sandige und ausgewaschene Piste immer dem Küstenverlauf folgend nach Süden Richtung Coral Bay vorbei an traumhaften Strandabschnitten, die zum Campen einladen. Viele australische Camper verfügen mittlerweile über aufstellbare Solarzellen bzw. einen Generator und sind damit unabhängig von externer Strom-versorgung. Dazu die passende Angelausrüstung und dem einsamen Wildniserlebnis steht nichts mehr im Wege. Überhaupt ist das Angeln Volkssport in „down under“. Auf meine Anfrage zu Beginn unserer Tour an einer Tankstelle, wo ich denn bitte eine Angellizenz kaufen könne, wurde ich wie von einem anderen Stern entgeistert angeschaut und bekam als Antwort „.. to buy a fishing license ??? ... go fishing and enjoy !“ An die unkomplizierte, lockere und auf Freizeit ausgerichtete Lebensart der Australier kann man sich sehr schnell gewöhnen.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Küstenort Coral Bay, Aus-gangspunkt für Touren zum Ningaloo Riff. Insbesondere Tauch– und Schnorcheltouren werden ange-boten, wobei je nach Saison die Mög-lichkeit besteht, mit Walhaien oder Delphinen und Mantarochen zu schwimmen.
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Leider sind wir für die Walhaie zu spät dran, die letzten Touren liefen vor einer Woche. Die 5-stündigen Manta Ray Adventure Touren starten täglich früh morgens ab 09:00 Uhr und passen deshalb leider auch nicht in unseren Zeit-plan, schade. Coral Bay selbst ist nicht sonderlich attraktiv, die Campingplätze überfüllt und der touristische Rummel lässt uns deshalb nach kurzem Aufenthalt weiterfahren.
Wir sind wieder „on the road“, befinden uns nun auf dem North West Coastal Highway und verbringen die Nacht beim Wooramel Roadhouse. Erstmals spüren wir nachts eine ungewohnte feuchte Kälte in die Schlafsäcke kriechen, am Morgen ist der Himmel bedeckt und leichter Sprühregen lässt uns an zuhause denken. Im Overlander Roadhouse wärmen wir uns bei einer Tasse Kaffee auf, der Klimawechsel hat uns etwas überrascht. Unterwegs haben zahlreiche großflächige Pfützen und Wasserflächen rechts und links des Highways aber schon erkennen lassen, dass wir nun in den australischen Winter fahren.
Am Roadhouse biegen wir ab Richtung Shark Bay Marine Park, Monkey Mia ist unser nächstes Ziel. Unterwegs, am Hamelin Pool, stehen wir staunend auf einem Holzsteg, der ins Meer führt und uns einen Einblick in die Erdgeschichte gewährt. Sog. Stromatolithen, die ältesten, noch lebenden Fossilien der Welt sind hier zu sehen. Es bedarf schon etwas Vorstellungskraft, zu verstehen, das die im Wasser erkennbaren braunroten, fleckigen Steinhaufen die ältesten Lebewesen der Erde sind. Nur wenige Kilometer weiter kommen wir zum Shell Beach, einem Strandabschnitt, der aus Abermillionen von winzigen, weißen Muscheln besteht, die sich über Jahrhunderte meterhoch aufgetürmt haben.
Das Wetter hat wieder aufgeklart als wir in Denham an-kommen, nur 25 km später erreichen wir unser Tagesziel, Monkey Mia. Monkey Mia gilt als einer der Hauptanzie-hungspunkte in Westaustralien, täglich kommen hier früh-morgens frei lebende Delphine bis an den Strand und lassen sich füttern.
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Mittlerweile ist dies allerdings eher zu einem Touristenspektakel verkommen. Mehrere Hundert Besucher drängen sich morgens an einem kleinen Strand-abschnitt, an dem die Delphine erwartet werden und ein Ranger bzw. eine Rangerin gibt über Mikrophon entsprechende Erklärungen. Uns ist dies denn doch zu touristisch und so verbringen wir den Tag überwiegend mit Faulenzen und Strandspaziergängen und genießen die Annehmlich-keiten des Resorts, in dem wir übernachten. Am Abend werden wir wieder einmal mit einem prächtigen Sonnenuntergang belohnt.
Wir verlassen den Shark Bay Marine Park etwas enttäuscht und müssen uns noch mal vor Augen führen, dass der schönste Teil der Reise bereits seit einigen Tagen hinter uns liegt. Je mehr wir uns der westaustralischen Hauptstadt Perth nähern, je mehr nimmt die touristische Infrastruktur zu und je weniger „Wildnis“ ist zu spüren.
Im Kalbarri N.P. hat der Murchinson River über Jahrtausende tiefe Schluchten gegraben und die leuchtendroten Fel-sen kommen in der Nachmittagssonne so richtig zum Glühen. Im gleichnamigen Ort Kalbarri beziehen wir unser vor-letztes Camp und spüren bereits beim Zeltaufbau die zunehmende Kälte.
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Die Nacht bleibt zwar trocken und ster-nenklar, doch am nächsten Morgen haben wir das Gefühl, schockgefroren zu sein. An Frühstück auf dem Campingplatz ist nicht zu denken, zu steif und zu klamm sind die Hände und so wärmen wir uns bei einem üppigen Pan-cake-Breakfast im nahegelegenen Restaurant auf. Hier erfahren wir auch, dass wir soeben die kälteste Nacht zu dieser Jahreszeit seit über 100 Jahren überstanden haben.
Unsere Fahrt neigt sich dem Ende zu, die vorletzte Etappe führt zunächst noch weiter entlang der Küste, wo wir an einem Aussichtspunkt das große Glück haben, 2 Buckelwale vorbeiziehen zu sehen, führt dann aber weiter durchs Hinterland, vorbei an riesigen Weideflächen und Farmen bis hin zum Nambung National Park, der auch als Pinnacles bekannt ist.
Unterwegs säumen riesige Wildblumenwiesen unseren Weg, die Regen-fälle der letzten Zeit lassen die Blumen sprießen und ein Meer von weißen, gelben und blauen bzw violettten Blüten geben einen Vorgeschmack auf die Wildflower-Saison im September, wenn sich ganze Landstriche in ein buntes Blumenmeer verwandeln.
Mittags machen wir Rast in Geraldton, der Hummerhauptstadt Australiens, aber auch hier ist die Saison vorbei und am Hafen ist alles ruhig und leer.
Wir verlassen den Hwy. 1 kurz hinter Dongara und folgen dem Indian Ocean Drive, einer sehr schönen, wenig be-fahrenen Nebenstrecke bis Cervantes. Von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis zu den Pinnacles, die wir gera-de noch rechtzeitig im goldenen Licht der untergehenden Sonne erreichen. Lange Zeit hat man nach dem Geheimnis der Entstehung dieser Felsnadeln geforscht, heute ist klar, dass Wind und Erosion in Verbindung mit Feuchtigkeit dafür sorgt, dass diese bizarren Gebilde entstehen und sich ständig verändern können. {{g_ads}}
Es folgt eine weitere, die letzte, eiskalte Nacht im Zelt, auch mehrere Lagen Kleidung übereinander halten die Kälte nicht zurück, dann beenden wir unser Campingabenteuer. Am Morgen verschenken wir unsere restlichen Lebensmittel an ein italienisches Pärchen, das sich gerade in umgekehrter Richtung auf den Weg nach Norden begibt und dann ist es nicht mehr weit bis Perth. Der Verkehr nimmt deutlich zu, die Besiedlung auch, wir kommen nach Swan Valley, einem ersten Vorort von Perth, der geprägt ist von kleinen, aber offenbar wohlhabenden Weingütern.
An kilometerlangen Einfallstraßen säumen sich Industrie– und Gewerbe-betriebe, wie in anderen Großstädten auch, schließlich kommen wir bei weiterhin strahlendem Wetter in Freemantle an, wir haben unser Ziel erreicht.
Rund 7.700 km liegen hinter uns, davon rund 2.500 km staubige Pisten mit 3 platten Reifen, 13 Nationalparks haben wir besucht, von 28 Reisetagen waren lediglich 2,5 Tage leicht verregnet, ansonsten war uns das Wetter stets wohlgesonnen, 1 Handgelenksbruch musste versorgt wer-den, an 45 Roadhouses und Haltepunkten wurde als Erinnerung jeweils 1 Stubbyholder (Bierdosenkühler) gekauft, so bleibt die Route auch im Nachhinein noch anschaulich nachvollziehbar, eine Route, die alle Reiseteilnehmer begeistert hat und die im nächsten Jahr wieder auf dem Programm steht {{g_ads}}
Reise-Informationen:
Die zuvor beschriebene Reise wurde als sog. Pilotreise vom 10.06.—09.07.05 durchgeführt. Veranstalter:
FLUGBÖRSE LIPPSTADT
Poststr. 17 - 59555 Lippstadt
Tel: 02941-720007 Fax: 02941-720009
E-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Einreise / Visum:
Für die Einreise nach Australien wird ein gültiger Reisepass und ein Visum benötigt. Für Aufenthalt bis 3 Mon. (Touristen-Visum) stellen wir ein kostenloses, elektronisches Visum ( ETA ) aus.
Klima / Reisezeit:
Es hat sich gezeigt, dass für den ersten Teil der Reise (Northern Territory & Kimberleys) die Wetterbedingungen optimal waren, die Durchschnitts-temperaturen lagen zwischen 25-30 Grad tagsüber, nachts bei 15-20 Grad. Die Region gilt zwar als Tropenzone, hat aber in unseren Sommermonaten ein sehr gemäßigtes, meist trockenes und sonniges Klima.
Südlich von Broome wurden die Temperaturen allerdings deutlich kühler (besonders nachts), im letzten Teil gingen sie nachts bis an die Frostgrenze, sodass sich für diesen Teil ein späterer Termin eher empfiehlt, z.B. September-Dezember.
Zeitverschiebung:
Darwin und die Northern Territories liegen gegenüber der deutschen Zeit 7,5 Std., Perth und Westaustralien 6 Std. voraus.
Gesundheitsvorsorge:
Australien ist ein sicheres und sauberes Reiseland. Es gibt keine zwingenden Impfvorschriften, allerdings empfiehlt sich, die bei uns auch üblichen Schutzimpfungen, wie z.B. Tetanus vor einer Reise aufzufrischen.
In den nördlichen Regionen, insbesondere im Kakadu N.P. ist ein guter Mückenschutz unerläßlich. Dabei sind die regional erprobten Mittel, wie RID oder Bushman Mitteln wie Autan unbedingt vorzuziehen. Als bester Schutz gilt jedoch die Regel „bei Sonnenunter– bzw. -aufgang unbedingt lange Hosen und langärmlige Hemden/Shirts tragen.
Australien Reisebericht: Schnorcheln im Great Barrier Reef
Queensland
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Montag, 24. März - von Neuseeland kommend - Landung in Brisbane/Australien.
Ankunft 11.05 Uhr Am Flughafen übernahmen wir den Mietwagen. Ein Taxi lotste uns problemlos aus der Stadt.
Es begann die Fahrt auf dem Bruce Hwy Richtung Hervey Bay. 250 km.
Leider liess die etwas knappe Zeit keinen Besuch von Frazer Island zu. Des weitern zwangen uns der „Box Jelly Fish“, eine tötlich giftige Quallenart, zu einschneidenden Reise-Änderung. An der ganzen Küste entlang war Badeverbot! Nichts mit den geplanten Übernachtungen in Badeorten um jeden Abend das warme Meer geniessen zu können!
Hätten wir gewusst...., lässt sich im Nachhinein immer gut sagen. (Hier war meine Vorbereitung ungenügend)
Ab Bundaberg gabs auf der Strecke nur eines zu sehen: Zuckerrohr, Zuckerrohr, Zuckerrohr. Rockhampton war die einzige Abwechslung. Aber trotz 410 km und einer 1 ½ stündigen Besichtigung der Stadt am Wendekreis des Steinbockes, war es erst 14.00 Uhr. Baden in Yeppoon wie ursprünglich geplant - verboten, also weiter und nochmals Zuckerrohr, Zuckerrohr. Und dies bei 36° Aussentemperatur. Die Klimaanlage im Auto kühlte gerade mal auf 28°. Zwischen Rockhampton und Sarina gibt es keine einzige Übernachtungsmöglichkeit. Wenigstens fanden wir eine Tankstelle wo wir - wie sollte es auch anders sein – zu sehr überteuertem Preis Benzin tanken konnten. Es war die einzige Gasolin-Station auf der ganzen Strecke, die in Betrieb war. Etwas geschafft nutzten wir das erstbeste Motel. Sehr einfach und mit mässigem Essen und Frühstück.
640 km total. Zwar auf guter Strasse aber von der Strecke her nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
210 km. von Sarina bis Airlie Beach. Da leisteten wir uns dafür einen schönen Aufenthalt. Ein gutes Hotel mit schönem Pool – direkt am Strand. Ein Zimmer mit Blick in die Whitsunday Islands, auf Segelschiffe, auf einen Park mit farbenprächtigen Papageien und stolzen Kakadus. Fast wie in der Karibik.
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Hier auch den ersten Kontakt mit dem „Barrier Reef“. Ein Flug ins Reef, ein feiner Platz zum gefahrlos schnorcheln (keine Box Jelly Fish, die sind gemeinerweise nur wenige 100 Meter von der Küste), ein wundervolles Meer und eine fantastische Korallen-Welt. Ein Traum-Erlebnis.
Nach 3 Nächten in Airlie Beach führt unsere Reise weiter nach Townsville. 210 km.
Im Resort Seagull sehr gut aufgehoben. Townsville hat eine hübsche Promenade, ist gepflegt. Das Aquarium interessant aber nicht so gut wie Napier NZ.
Nur noch 350 km bis zu unserem Zielort Cairns. Eine leicht zu bewältigende Strecke.
Im Hotel „Rihga Cairns Colonial***(*)“ – vorgebucht – waren wir bestens untergebracht. Ein stündlicher Gratis-Shuttle-Bus führt vom Resort in die Stadt – ca. 15 Min.
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Schnorcheln im Great Barrier Reef
Montag, 31. März Grosse Fahrt ins „Barrier Reef“ mit Captain Cook Cruise. 5 Tage schnorcheln und kreuzen im Reef: Cairns – Fitzroy Island – Cooktown – Two Isles – Lizard Island – Ribbon Reef Nr. 5 – Cairns.
Wir genossen fünf herrliche Tage bei schönstem Wetter, erlebten eine Unterwasser-Welt, wie selten möglich.
Eine fachkundige Crew bereicherte die Schnorchel und Tauchexpeditionen mit fundierten Erklärungen und Führungen. Das bordeigene Glasboden Boot erlaubte auch weniger geübten Schwimmern eine Sicht auf die farbenprächtigen Korallen und die vielen bunten Fische. Das Bordleben war ungezwungen, leichte Sport-Garderobe.
Mit den netten Tisch-Nachbarn aus Sydney ergab sich eine E-Mail / Skype Bekanntschaft und wir besuchten sie auf unserer Reise 2005.
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Freitag, 04. April wieder zurück in Cairns. Dieser Touristenort ist schnell erkundet. Besonderes gibt es da nichts zu sehen. Die Zeit verbringen wir besser im „fast-eigenen“ Pool im kühleren tropischen Garten.
Nur ein Ausflug war noch geplant: Mit der alten Eisenbahn nach Kuranda und mit dem Sky Rail über dem Regenwald zurück. Dieser Ausflug ist recht eindrucksvoll. Auch das „Tjapukai Aboriginal Cultur Center“ an der Talstation des Sky Rails ist sehenswert.
Kuranda selbst besteht aber nur aus Souvenir-Läden, Fast Food Lokalen und andern Touristenfallen. Für das „Vogel -Käfig“ und den „Schmetterling -Verschlag“ – anders sind die überteuerten Gehege nicht zu nennen – bezahlt man immer extra. Einzig das „Noctarium“ mit den Koala Bären, den Kängurus und Kaimanen sind den Eintritt wert.
Australien Reisebericht:
Sydney - Red Center - Queensland
Es ist Samstag, der 13. September 2003. Kurz vor Mitternacht geht unser Flug von Frankfurt an das andere Ende der Welt, nach Sydney – Australien. Nachdem wir ausgeschlafen haben, entscheiden wir uns kurz vor dem Mittag mit dem ICE nach Frankfurt zu fahren. Das Gepäck ist fertig, doch auf einmal wird es doch knapp, aber um 11.32 Uhr sitzen wir seit langem mal wieder im Zug. Ohne Platzkarten finden wir zwar nur freie Sitze im Raucherabteil aber das ist nicht so schlimm. Anfangs läuft es ganz gut doch in Stuttgart wird aus einer anfänglichen Verspätung von 10 min. eine auf unbestimmte Zeit. Sollen wir mit Olaf und Ines Kaffe trinken?
Mit Verzögerung zum Flughafen Tja es hat sich ein Drachen in der Leitung verfangen, aber nach einer Stunde geht es nun endlich weiter. Wenn man einmal mit der Bahn fährt! Gegen 16.00 Uhr sind wir dann endlich am Bahnhof Frankfurt Flughafen und geben unser Gepäck zur Aufbewahrung. Bis 17.00 Uhr haben wir es dann bis zur IAA geschafft und somit sind noch zwei Stunden Zeit für Autos. Wir schauen bei Volvo vorbei- schicker neuer S40. Na außer ein paar tollen Exoten schauen wir uns noch VW und Audi an. Der Concept-R von VW ist echt super, braucht die Welt nicht sieht aber klasse aus. Am Ende tauchen wir noch in die Welt von Mercedes ein.
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Dann ist es auch schon 19.00 Uhr und somit Messeende. Jetzt aber ab zu Flieger. Wir lösen unser Gepäck aus und bewegen uns Richtung Check-Inn. Mama sagt in Düsseldorf ist Bombenalarm auf dem Flughafen und hier brennt es im U-Bahn-Tunnel und der Drachen nicht zu vergessen. Also nichts wie weg aus Deutschland. Noch ein wenig zum Abendessen am Flughafen und ab zur Maschine. Da wollen echt viele Leute mit und es ist doch schon der 14. September als wir tatsächlich abheben. Wir sitzen recht komfortabel, es gibt eine Nachtmahlzeit und jeder kann sich sein Programm selbst zusammenstellen. Schlafen ist jetzt auch nicht schlecht.
14.09.2003 Nach mehr als 10 Stunden Flug machen wir uns ein wenig frisch und es gibt wirklich gutes Frühstück. Nach 14 Stunden sind wir in Singapoore. Irgendwie fühle ich mich nicht so recht wohl, verschwitzt und verspannt. Aber hier soll ein Swimmingpool sein und wir haben 2 Stunden Zeit. Hurra! Wir planschen im Wasser und es ist herrlich warm hier. Ein frisches Shirt und weiter geht es, noch mal über 7 Stunden in den Flieger. Das ist jetzt gar nicht mehr so schlimm, ein bisschen Schlaf geht auch noch, unterbrochen vom Abendessen und Frühstück. Es ist nun 5 Uhr morgens und wir landen in Sydney!
15.09.2003 Probleme am Zoll. Eigentlich fühlen wir uns gar nicht so schlecht aber etwas hat uns das Hundchen am Zoll doch erschreckt. Es hat aber das im Rucksack vergessene Brötchen nicht bekommen. In Australien herrschen Strenge Vorschriften in Bezug auf Einfuhr von Lebensmitteln. Quarantäne !!! Und gleich hagelt es auch eine Rüge und einen Eintrag bei der Einwanderungsbehörde.
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Schnell finden wir einen Kleinbus, der uns und andere Ankömmlinge zu den Hotels bringt. Hier beginnt es schon recht multikulturell denn das war wohl russisch, oder? Es ist 7.00 Uhr morgens und wir stehen vor unserem Hotel im Stadtteil The Rocks dem Lord Nelson Hotel. In einer halben Stunde macht der Pub auf und dann können wir erst mal das Gebäck unterstellen. Die Harbour Bridge ist gleich um die Ecke. Geschafft, wir dürfen 11.00 Uhr wiederkommen, dann ist unser Zimmer fertig. Nun aber ab zum »Kleiderbügel« dem ersten Wahrzeichen der Stadt. Und schau da! die Oper!
Ob die Fotos auch was werden? Es ist ganz schön viel Verkehr hier aber der Blick ist herrlich. Schon jetzt steht für uns fest, Sydney ist eine der schönsten Städte dieser Erde! Nun sind wir auf der anderen Seite des Flusses, wie wäre es mit einer Bootsfahrt zurück? Die Fähre bringt uns zum Circular Quai und nun aber ab zur Oper. Das Gebäude ist wirklich so beeindruckend, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Sonne strahlt und das Dach scheint irgendwie zurück. Tausende von schwedischen Fliesen reflektieren die Sonnenstrahlen. Es ist einfach wunderschön. In einem Straßencafe gibt es ein leckeres Frühstück, Pancakes und Erdbeeren und Sahne. Nun gehen wir langsam zum Hotel zurück. Ob unser Zimmer schon auf uns wartet? Nach ein paar Minuten warten betreten wir den Raum, in dem wir jetzt die nächsten 3 Nächte verbringen werden. Ist gar nicht so übel. Jetzt haben wir uns ein wenig Mittagsschlaf verdient. Zwei stunden später geht es frisch geduscht zum nächsten Erkundungsausflug. Wir fahren mit der Bahn in die City und finden das Hard Rock Cafe etwas abgelegen. War aber irgendwie nicht so eine super Idee. Nicht wirklich spektakulär und der Kängaroo-Burger war auch nicht gerade die Wonne. Nichts wie weg hier und zu den Shoppingmalls. Die sind aber nun schon am schließen. Andersherum wäre es wohl schlauer gewesen. Zu spät. Jetzt machen wir eine kleine Rundfahrt mit dem Monorail und nochmals mit der Fähre zurück. Wir sind ja soooo müde obwohl es erst 20.00 Uhr ist legen wir uns jetzt schlafen.
Heute ist Dienstag der 16.09.2003. Wir sind schon ca. 8.30 Uhr nach einem reichhaltigen Frühstück unterwegs zum Chinesischen Garten. Der liegt eigentlich mitten in der Stadt aber ist eine richtige Ruheoase. Es blüht und plätschert hier und lädt uns ein zum verweilen ein. Nun ein wenig Kontrastprogramm. Wir kaufen im Harbourside ein, eine lange Hose für Micha - gestern abend war es etwas kühl - und zwei Hüte für das Outback. Das ist gar nicht so einfach, die Auswahl ist riesig. Es werden dann welche aus Känguruleder, die sollen auch den Regen vertragen. Welchen Regen eigentlich ? Jetzt geht es auf ein Bier in den Hotelpub und wieder die Qual der Wahl immerhin wird hier selbst gebraut. Echt lecker! Am Nachmittag bringt uns eine Fähre zum Taronga-Zoo. Wir wollen Kängurus und Koalas sehen! Im Kombitickett sind die Bootsfahrt und die Seilbahn enthalten. Es ist recht nett hier und die Koalas sind wirklich goldig. Wieder zurück gibt es eine kurze Verschnaufpause. Vom AMP-Tower bewundern wir Sydney bei Nacht, herrlich. Abendessen gibt es im Hotel einen Cesar-Salad und wieder lecker Bier. Übrigens, wie sieht es heute an der Oper aus? Noch ein kurzer Spaziergang durch die Rocks zu dem beleuchteten Wahrzeichen der Stadt. Das gibt schöne Träume.
17.09.2003 Wir wachen am nächsten morgen auf und es scheint wie auch gestern und vorgestern die Sonne. Nach einem guten Frühstück gehen wir zum botanischen Garten. Es ist überwältigend. Der Palmengarten und die vielen Farne haben es mir besonders angetan. In der Luft schwirren hier überall Flying foxes. Die Skyline der City ist von hier aus einmalig und irgendwie passt die Oper genau unter den Bügel der Harbour Bridge. Da müssen wir glatt jemanden bitten ein Foto von uns zu machen.
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Hier und auch in den Gewächshäusern mit den Regenwald könnten wir noch viele Stunden verbringen aber es ist nun schon Mittag und wir haben noch etwas vor. Am Circular Quai holen wir uns noch Fish und Chips und dann setzten wir uns in den Bondi-Explorer. Der Bus soll uns zu dem berühmten Surfer-Strand von Sydney bringen. Die Fahrt geht durch die Stadt entlang der Bay´s, vorbei an Villen fern der Hochhäuser. Nach ca. 1Std. und kurzen Fotostops sehen wir den legendären Bondi-Beach. Es sind ca. 25°C und wir testen gleich das Wasser. Es ist noch recht kühl aber das stört die da draußen auf die Welle wartenden nicht. Es ist schon lustig anzuschauen wie die so aufgereiht im Wasser liegen und der Brandung lauern. Dann muss noch schnell ein T-Shirt her, denn wir waren hier.
Einen ausgebauten Küstenweg entlang gehen wir bis zum nächsten Strand. Bei Brönte steigen wir wieder in den Bus. Vom Band informiert uns eine Stimme über die Stadtteile und Sehenswürdigkeiten. Wieder etwa eine Stunde und wir sind zurück im Hotel. Nach dem Duschen gehen wir zum Abendessen zu »Wolfies« und lassen uns verwöhnen. 20.°°Uhr nehmen wir die Fähre zum Darling Harbour und verdrücken uns für 2 Std.im Aquarium Auf der Suche nach NEMO!!! Gegen 22.°° Uhr schippern wir zurück und fallen müde ins Bett.
18.09.03 Good Bye - Sydney Heute geht das Abenteuer weiter und wir sagen Sydney good bye! Schade wir haben uns wirklich wohl gefühlt in dieser tollen Stadt. Ein Taxi bringt uns zum Flughafen und 9.55 Uhr geht es ab ins Outback. Die Bordverpflegung ist gut und die Zeit geht schnell vorbei. Am frühen Nachmittag landen wir in Alice Springs. Hier übernachten wir heute im Alice Springs Ressort. Wir tauchen erst einmal im Pool ab, immerhin sind es hier ca. 38°C. Dann geht auf zur Erkundungstour durch Alice Springs. Vom Anzac Hill haben wir einen Blick auf die flachen Häuser und dann auf die unendliche Weite. Wir machen eine Stippvisite bei der Station der Flying Doctors, aber das Informationszentrum hat wohl schon geschlossen.
Alice Springs Im Ressort ordern wir das Frühstück für den nächsten morgen. Es ist schon dunkel als wir im Saloon „Bojangles“ ankommen. Dinnertime! im gepflegten hinteren Teil. Zum Bier geht es dann nach vorn unter die Leute und zur Musik. Wir holen uns noch Erdnüsse am Eingang aus einem Faß und werfen die Schalen dann ordentlich runter auf den Boden. Keine Ahnung wie viele cm es bis zum Holz sind. Es ist echt urig hier. Die drei Jungs aus Deutschland nehmen wir erst mal richtig auf die Schippe. Aber dann sind wir uns einig „Australien rangiert eindeutig vor den Oktoberfestbesuch“. Hier hatten wir übrigens die einzigen vereinzelten Regentropfen unserer gesamten Reise.
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19.09.03 Wir wachen auf vom Geschrei unzähliger Galahs. Schnell hopsen wir in den gekühlten? Pool und dann wird auch schon das Frühstück gebracht. Nun geht es in die Stadt zum Avis-Büro, denn da wartet unser Nissan Patrol. Wir irren zuerst ein wenig herum, denn der Stadtplan ist doch sehr schematisch gehalten. Er ist recht groß und ein Automatic. Nach kurzen Startschwierigkeiten rollen wir aber vom Hof. Wir holen unser Gepäck und checken aus. Im Supermarkt versorgen wir uns mit viel Wasser und Proviant. Einwenig Kultur gibt es dann noch an der ehemaligen Telegrafenstation aber der Gide ist uns doch etwas zu ausführlich oder müssen wir wirklich wissen, welcher Leiter des Amtes hier woran starb? ...wir wissen es nicht ;-). Auf jeden Fall für diejenigen die es interessiert ein sehr interessanter Einblick in die Anfänge der europäischen Besiedelung dieses Erdteiles.
19.09.03 Glen Helen Ressort Wir bekommen eine Unterhaltung zwischen einer Touristin und dem Schmied mit. Die Dame hatte wohl echt Pech am Uluru mit dem Wetter. Kein toller Sonnenunter – und aufgang da es geregnet hatte. Hoffentlich geht es uns nicht genauso. Wir wollen heute noch in das Glen Helen Ressort, haben aber genügend Zeit. Unser erster Stopp ist am Simpsons Gap, rote Felsen und ein kleines Wasserloch. Schwimmen Verboten! Als wir dann am Standley Chasm ankommen sehen wir eine Menge Oldtimer eintrudeln. Da sind echt tolle Autos bei, viele von FORD und ein Pink Cadillac. Ein 30 min. walk führt uns zu einer Schlucht mit 80m hohen roten Felswänden. sehr beeindruckend. Der Himmel strahlt dazu in kräftigen blau. Der Weg ist mit Palmen gesäumt und Eukalyptusbäumen. Nach einer Erfrischung und vielen Fotos von den tollen Autos geht es weiter. Beim nächsten Stopp gibt es ein Wasserloch zum baden, das Ellery Creek Hole. Es ist recht frisch aber herrlich, da wir ja immerhin fast 40°C haben. Wir sind hier auch nicht allein mit uns planschen noch andere hier. Ein paar dunkle Wolken zaubern einen herrlichen Kontrast in die Landschaft. Noch ein kurzer Trip und wir sind am nächsten Wasserloch den Serpentine Gorge. Aber nun flott zum Ressort es wird bald dunkel. Das Glen Helen Ressort ist etwas einfacher aber gut besucht und wir müssen den Tisch für das Abendessen reservieren. Vorher aber natürlich noch schnell in den Pool. Zum Essen gibt es heute Känguru-Schenkel, Fisch und Wein und dann ruft die Koje.
20.09.03 Heute dauert es etwas länger beim Frühstück. Es sind auch recht viele Leute hier da in NSW Ferien sind. Ich denke es war recht gut die Unterkünfte im Outback schon in Deutschland zu buchen. Vom Glen Helen fahren wir nun ein paar Kilometer zurück zu Ormiston Gorge.
Vom Parkplatz zum Wasserloch ist es nicht weit, also entschließen wir uns zu einer kleinen Wanderung auf die Felsen. Der Aufstieg ist bei der Hitze nicht ganz unbeschwerlich aber wir werden mit einem tollen Ausblick belohnt. Die Kontraste sind in dieser Landschaft einfach riesig, die rote Erde, das Blau des Himmels und die weißen Eukalyptusbäume. Von hier sieht auch das Wasserloch unheimlich verlockend aus. Also zurück! Wir planschen noch bis zur Mittagszeit und unterhalten uns ungezwungen mit ein paar Australiern die dabei sind Ihr Land zu entdecken.
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Nun müssen wir langsam weiter. Wir fahren nun am Glen Helen vorbei und auf einmal wird die Asphaltstraße zur Pad. Für diese Strecke hatten wir uns schon vorab ein Permit im Ressort geholt, da wir uns jetzt in Aboriginie-Land befinden. Es gibt die nächsten km bis zum Kings Canyon nur wenige Plätze zum halten. Am Taylor Pass kann man die endlose Weite der Wüste erahnen. Wenig später machen wir einen kleinen Abstecher zum Gosse Bluff eine riesigen Meteoritenkrater. Und jetzt ist es passiert, eine kleine Unaufmerksamkeit und das Auto steht auf einmal schief. Was ist hier los? Wir steigen aus und schauen ganz schön dumm. Steht unser 4WD doch 3 Holzblöcken! Was nun ? Das einzigste Fahrzeug weit und breit ist gerade weggefahren. Also kann uns erst mal niemand helfen. Wir räumen unser Gepäck aus und versuchen es mit dem Wagenheber, ein Seil war nicht zu finden. Irgendwie klappt es nicht. Das Handy funktioniert hier natürlich ebenso wenig. Wir packen ein wenig Holz unter die Räder und Micha versucht langsam über die Pfähle wegzufahren. Es hat geklappt! Wir sind frei! Genug Verpflegung hätten wir ja gehabt aber ein Vergnügen wäre das Warten auf einen eventuell vorbeikommenden Ranger nicht geworden. Zum Glück ist nichts kaputt. Nach dem Abenteuer rollen wir weiter die Pad entlang bis zum Kings Canyon Ressort im Watarka National Park.
Kings Canyon Ressort Unser Zimmer ist nicht weit vom Pool und geht’s nun erst einmal zum Abkühlen. Zu dumm, jetzt wir es zu knapp zum Lookout auf den Canyon zum Sonnenuntergang zu kommen. Die Leute kommen uns schon alle entgegen. Schade! Jetzt suchen wir den Pub im Ressort und nehmen einen Drink. Dann ordern wir einen Cesar-Salat und eine Grillteller vom BBQ und nehmen auf überdachten Holzbänken Platz. Es gibt hier heute Lifemusik und die gerade eingetroffene Schulklasse wird gleich aktiv miteinbezogen. Wir hauen uns also den Bauch voll, lauschen dem Unterhaltungsprogramm, was recht lustig ist, bis wir müde werden.
21.09.03 Kings Canyon Also wachen wir heute im Kings Canyon Ressort auf und springen natürlich zuerst in den Pool. Es gibt erneut ein reichhaltiges leckeres Frühstück. Nun verfrachten wir wieder alles ins Fahrzeug und wir begeben uns zum Kings Canyon. Sollen wir die geplante Wanderung wagen? Es ist schon wieder sehr heiß. Am Parkplatz angekommen, schnappen wir uns Fotoapparat, Kamera und Wasser und dann stapfen wir los. Ein kurzer in dieser Hitze wirklich anstrengender Aufstieg ist aber bald geschafft und wir entscheiden uns weiterzugehen. Die Landschaft ist so beeindruckend. Wir wandern auf rotem Stein durch Felsendome am Abgrund entlang. Hier wachsen Farne, Palmen und Eukalyptus, wenn auch nur vereinzelt. Leute sind wenige unterwegs. Nach ca. 1 Stunde geht es über eine stabile Holztreppe in den Canyon und wir hören plötzliche eine Menge Stimmen. Ein freundlicher älterer Herr kommt uns entgegen und meint es kommt gleich ein Pool für uns junge Leute. Wie schmeichelhaft, denn als wir ankommen baden dort eine Menge Schulkinder. Dumm ist bloß, dass meine Badesachen im Auto liegen. Micha war wohl cleverer und planscht auch schon. Aber was soll´s rein mit den Klamotten, denn die Abkühlung ist wirklich herrlich. Micha schwimmt fast in die Fänge eines Wasserskorpions, ist wohl aber nicht tödlich nur unangenehm. Jetzt geht wieder nach oben und langsam zurück. Nach 3 Std. sind wir wieder am Auto ohne Hitzschlag. Wir fahren die nun wieder asphaltierte Straße nach Ayers Rock in Yulara-Resort. Wir kommen im Outback-Pioneer-Hotel an und packen erst mal aus und suchen natürlich wieder sofort den Hotelpool. Erfrischung ! Jetzt sputen wir uns, denn heute dürfen wir auf keinen Fall den Sonnenuntergang verpassen.
Ab zum Uluru !!! Wir lösen am Tor des Nationalparks einen Besucherpass für 3 Tage. Und nun fahren wir zum Sunset-Platz für Autos. Es sind auch schon eine Menge hier und starren wie gebannt auf den großen roten Monolith. Es ist einfach faszinierend und wirkt irgendwie überirdisch wie sich die Farben des Berges ändern und er in eine tiefroten Strahlen erscheint, als hätte jemand darunter das Licht eingeschaltet. Doch nur kurz und dann ist er braun und fast unscheinbar. Aber die Atmosphäre ist wirklich riesig viele sind mit Tischen und Wein hier und genießen es. Auf der Rückfahrt sehen wir noch kurz vom Weiten die Kata Tjutas oder auch Olgas im schwindenden Sonnenlicht. Wieder im Hotel genehmigen wir uns einen Känguru-Burger, der hier echt lecker ist. Nach einer weiteren Runde im beleuchteten Pool gehen wir schlafen, denn die Nacht wird kurz.
22.09.03 Es ist 5.15 Uhr und der Wecker dröhnt!!! Wollen wir wirklich aufstehen? Ein paar Autos sind draußen schon zu hören. Also gut, da wir schon einmal hier sind. Kurz nach 6 Uhr sind wir an der Sunrise-Area angekommen. Viele Busse uns Autos stehen schon hier und einige Frühstücken auch ein wenig. 6.37 Uhr geht die Sonne auf und der Berg erstrahlt erneut. Wir betrachten das Naturschauspiel vom Dach des 4WD. Zeit zum träumen. Dann fahren wir um den Berg herum und ca. 60 km weiter zu den Kata Tjutas. Hier geht es auf Wanderung durch das Tal der Winde.
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Im Gegensatz zum Ayers Rock bestehen die Olgas aus mehreren Gesteinsformationen und Tälern. Der Weg ist meist ab Mittag gesperrt da es dann zu heiß wird. Nun denn auf geht es. Am Anfang ist es sehr windig und die strahlende Sonne irritiert, somit sehen wir wenig. Aber das geht schnell vorüber und am Fuße der Felsen geht es einer herrlichen Wanderung entlang wenn auch zeitweise etwas steinig. In bestimmten Abschnitten gibt es Drinkwasser und Notrufsender. Wir ca. 3 Stunden unterwegs. Die Sonne brennt immer stärker und es sind bald 40° C. Einen kleinen Snack gibt es dann im Cultural Center und in der Ferne blicken wir auf den Uluru. Dann geht es wieder zum Hotel und ab in den Pool. Da ist auch gerade eine deutsche Busreisegruppe eingetroffen und es ist viel Trubel und so wie die die Liegestühle blockieren muss man sich mal wieder schämen aus dem gleichen Land zu sein. Jetzt erkunden wir ein wenig den Ort, der hauptsächlich aus Hotelanlagen und Souvenirshops besteht. Es gibt hier Eis in Regenbogenfarben!!
Wieder im Ressort. Im Hotel zurück genehmigen wir uns einen Drink an der Bar. Dann schwingen wir uns wieder in Auto, was bei mir wirklich wörtlich zu nehmen ist, da der Petrol recht hoch ist, und wir fahren zum Uluru. Eine kurze Wanderung der „Karra Walk“ führt uns bis an die Wand heran. Es ist schon eine eigenartige Gesteinsformation so aus der Nähe betrachtet. Wir fahren nun wieder zur Sunset Area und heute ist das Schauspiel noch viel grandioser als gestern. Die Stimmung ist einmalig. Danach treibt uns aber der Hunger wieder in das Hotel. Heute kaufen wir uns Steaks und braten die selbst. Leider ist der Andrang recht groß, da auch hier die deutsche Reisegruppe zuschlägt. Das dazugehörige Salatbuffet ist schon ziemlich geplündert, wird aber gleich wieder aufgefüllt. An unserm Tisch sitzt ein junger Mann, der irgendwie versucht Fleisch und Zwiebeln roh zu verspeisen. Wenig appetitlich! Aber auch heute wird das BBQ durch Live-Musik begleitet.
23.09.03 Die letzten Stunden hier verbringen wir natürlich bei einem leckeren Frühstück und einer letzten Fahrt zum Ayers Rock. Es ist windig und etwas kühler als die vorigen Tage. Der Weg auf den Berg ist frei. Zum Abschied unternehmen wir aber nur eine kurze Wanderung am Fuße des Heiligtums. Wollen wir die Ahnen nicht stören. Nun tanken wir das Auto noch auf und fahren zum Flughafen, dort heißt es Abschied vom 4WD. Gegen 13.00 Uhr geht der Flug nach Sydney und nach einem kurzen Aufenthalt weiter nach Brisbane. Gegen 20.00 Uhr landen wir und lassen uns mit dem Taxi zum Hotel bringen. Das »Chifley on George« liegt recht zentral in der Stadt und wir machen noch einen Bummel durch die City mit einem Stopp im Straßencafe.
24.09.03 Am nächsten Morgen frühstücken wir in einem Coffee-Shop in der City. Nun streifen wir durch den botanischen Garten und holen uns später unseren Camper. Wir lassen uns von einem Taxifahrer zum Britz-Büro etwas außerhalb bringen. Der Fahrer will uns überzeugen in Australien zu bleiben um etwas Kultur in das Land zu bringen. Ich finde sein „Yah mam“ wirklich drollig. Er ist aus Irland eingewandert und hat in den letzten 20 Jahren hier weniger gesehen als wir in 9 Tage.
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Die Übergabe des Campers dauert dann so ca. eine Stunde ist aber sehr ausführlich. Ich denke wir haben den Toyota im Griff. Jetzt geht es weiter nach Norden. Der erste Halt ist auf dieser Strecke in Beerwah. Hier ist der „Australien-Zoo“ vom Crocodil-Hunter Steve Irvine. Persönlich ist mir ja Malcolm Douglas lieber aber der Zoo ist echt eine Attraktion. Die Kängurus und Koalas lassen sich streicheln und wir schauen bei der Fütterung der Wombats zu. Eine Krokodil-Show läuft heute nicht mehr. Es ist schon spät am Nachmittag als wir die putzigen Tierchen verlassen. Wir fahren noch bis Noosa Head auf einen BIG4 Campingplatz „Bougainville“. Die Ausstattung ist schon wirklich gut. Wir kaufen ein wenig ein und schauen uns die Marina an. Abendbrot gibt es im Camper „Campbells Tomato-Soup“.
25.09.03 Nachdem wir gut geschlafen haben, fahren wir zur Marina zum Frühstück. Der Blick auf das Wasser versüßt uns das leckere Essen noch. Dann fahren wir nach Hervey Bay, einem australischen Urlaubsort in dem es von Leuten nur so wimmelt. Am endlosen Sandstrand springen wir in das Meer. Der Strandabschnitt ist bewacht und es droht keine Gefahr vor den giftigen Qualen. Wir buchen hier in einem Büro am Strand einen Trip nach Fraser Island für die nächsten beiden Tage. Es ist ein Paket aus Flug, Mietwagen und einer Übernachtung und es ist auch nicht so teuer. Jetzt müssen wir leider feststellen dass der gewählte BIG4-Platz völlig belegt ist und wir auf den nächsten Platz ausweichen müssen. Aber der ist auch völlig ok. Nach der Fahrt gibt es hier ein wenig Entspannung bei einem guten Buch. Das Dinner gibt es dann in einem Pub im Zentrum des Ortes. Hier ist es auch jetzt noch sehr belebt. Jetzt stocken wir noch ein wenig unsere Verpflegung auf und gehen wieder früh schlafen.
26.09.03 Es ist noch früh als wir aufstehen und im Camper frühstücken. Dann fahren wir zum kleinen Flughafen. Nach ein paar Formalitäten und einem Video das uns auf die bevorstehenden Gefahren auf der Insel vorbereiten fliegen wir mit einer Cessna nach Fraser Island. Mit uns fliegt nur noch ein Angler mit und im zweiten Flugzeug sitzen noch zwei Mädels. Wir fliegen über einen kleinen fast kreisrunden See, da will ich hin. Auch den Lake McKenzie mit dem herrlichen türkisen Wasser haben wir schon gesehen. Unser Mietauto ist ein kleiner blauer Suzuki Jimny. Ist schon süß aber die Fahrt durch den hohen Sand ist ganz schön anstrengend und wir fürchten das Auto nicht im ganzen Zustand abgeben zu können. Wir kämpfen uns bis zum Lake McKenzie durch. Es ist wirklich einfach traumhaft hier zu planschen und uns im weißen Sand zu tummeln. Das Wasser ist glasklar und auch gar nicht so kalt. Nun fahren wir bis zur Central Station, dort beginnen die meisten Wanderwege. Auf dem Pyle Valey Walk erkunden wir den Regenwald einige Goanas kreuzen unseren Weg, auch eine Schlange huscht vor uns davon. Sonst stehen hier riesige Farne und unzählige Palmen wirklich traumhaft. Aber jetzt wollen wir endlich zu dem süßen See den Basin Lake.
Basin Lake Ein kurzer Trip bringt uns hin und wir sind überwältigt. Schnell Anlauf und rein ins kühle Nass. So stellt man sich den Urlaub vor. Hier sind wir auch fast allein. Langsam schaukeln wir nun durch den Sand zurück zum Eurong Ressort. Den Sonnenuntergang genießen wir dann am langen Sandstrand der hier zugleich die Straße ist. Das Abendbrot im Hotel ist sehr gut und günstig.
27.09.03 Es ist heute der 27.09.03 und Michael hat Geburtstag. Happy Birthday !!! Wir frühstücken im Hotel und düsen dann den Strand entlang. Ist schon cool und das Auto recht hierfür völlig aus. Über die Dünen geht es zum Wabby Lake. Der tiefgrüne See ist schon von oben zu sehen wie er direkt am Dünenende glitzert.
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Hier tummeln wir uns mit den Fischen und einigen anderen Leuten. Dann stapfen wir durch den tiefen Sand zurück zum Auto. Nun geht es weiter am Strand zum Maheno-Wrack und den Pinnacles, jeweils kurze Stopps. Unser Ziel den Indian Head erreichen wir dann auch etwas später.
Zwischenfall am Indian Head Es ist schon viel Publikum hier da ein Reisebus tief im Sand steckt und das wohl schon seit dem letzten Abend. Von zwei Fluten wurde er schon überspült und sieht auch schon recht ramponiert aus. Dies ist nun die geführte Tour. Von den Klippen sehen wir Mantas und Haie im Meer unter uns. Man versucht nun den Bus mit zwei weiteren Fahrzeugen zu befreien während sich viele Touristen mit der Kulisse fotografieren lassen. Sieht irgendwie lustig aus aber der Greifer hängt auch schon mit drei Rädern in der Luft und jetzt wird ein Stahlseil eingesetzt. Leider können wir nicht verweilen weil der Flieger ruft. Wir sausen am Strand zurück und unser Pilot wartet schon. Zwei junge Frauen überreden mich hier auf der Terrasse zu einem kühlen Drink. Bundaberg-Rum, Ginger und viel Eis ist sehr köstlich aber benebelnd. Unser netter Pilot bringt uns zurück nach Hervey Bay und wir unterhalten uns nett. Wir fahren dann noch ein Stück weiter bis zu einem Campingplatz am Monduran-Damm weiter im Land. Dort empfängt uns ein wahnsinnig schöner Sonnenuntergang. Und nach Abendbrot und einem Glas Wein im Camper. kuscheln wir uns in den Schlaf.
28.09.03 Am Morgen suchen wir dann die Schnabeltiere, leider erfolglos. Aber schau da hüpfen zwei Kängurus in der freien Wildbahn es gibt sie also doch auch außerhalb des Zoos. Bis jetzt hatten wir dies eher für einen Werbegag gehalten. Heute fahren wir viel nur mit kurzen Unterbrechungen um zu tanken und eine Kleinigkeit zu essen zum Beispiel richtig fettig klebrig süßen Caramelkuchen an einer Raststätte. Zu trinken wechsle ich meist zwischen Vanilla Coke und Säfte die es leider nur hier gibt. Micha bleibt bei Coke und ist somit nicht so experimentierfreudig. In Mackay baden wir wieder im Meer. Dann fahren wir weiter bis zum Camp im Eungella National Park mitten im Regenwald. Hier haben wir auch Glück auf unserer Suche nach den Schnabeltieren. Und in der Luft schwirren die Kakadus nur so und machen heftig Radau. Aber es wird dunkel und somit gibt es noch Fish und Chips Take away frisch aus der Friteuse und wir verdrücken das im Camper. Beim duschen kommt nur wenig Wasser, hoffentlich ist das morgen früh besser.
29.09.03 Heute stehen wir auf und es ist diesig. Wir sind wohl direkt in den Wolken und können gar nicht hinunterschauen. Aber direkt neben dem Camper breitet sich eine Decke blauer Blüten aus und ein paar Palmen und Farne schauen heraus. Irrsinnig romantisch !!! Was aber weniger toll ist, heute gibt es kein Wasser!! Nach einer Katzenwäsche läuft auch wieder die Dusche spärlich, doch bei den Männern steht schon eine Schlange und Micha verschiebt die gründliche Wäsche auf später.
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Nun ab in den Regenwald. Wir laufen an einem Fluss entlang zwischen Palmen und Farnen und die Sonne versucht langsam durchzudringen in den Märchenwald. Es ist kaum jemand unterwegs hier. Mal huscht eine Schlange rasch vorbei und hier rennt ein buntes Huhn durch das Unterholz. Irgendwann müssen wir umdrehen. Die Palmwedel sind so groß, dass ich sie als Regenschirm benutzen könnte.
Überraschung ! Zurück am Kiosk gibt es noch eine unangenehme Überraschung auf der Toilette für mich. Eine große Spinne auf dem Papier, igitt. Ich mag keine Spinnen. Aber sie mochte mich wohl auch nicht, denn sie war genauso schnell auf der Flucht wie ich. Noch ein kurzer Palmenrundweg mit fantastischen Ausblicken und dann geht die Fahrt weiter. Wieder am Meer kommen wir nach Arlie Beach. Von hier aus planen wir einen Ausflug zu den Whitsunday Islands. Wir finden wieder Platz in einem BIG4 Ressort. Und wie immer ab in den Pool und schon mal Schnorcheln üben ohne Hilfsmittel. Im Ort herrscht wieder ein ziemliches Treiben. Es ist Urlaub pur. Cocktails schlürfen für 4.80 AU$, und gut Essen gehören da unbedingt dazu. Herrlich !!!
30.09.03 Wieder ist früh aufstehen angesagt. In einem Cafe frühstücken wir und dann fahren wir zur Marina. Die Crew der Kookaburra empfängt uns schon. Auf zum Schnorcheln und zu den Whitsunday. Wir fahren ein Weilchen raus und ankern in der Nähe der Inseln. Eins der Mädels bootet uns aus und wir plätschern so ca. eine Stunde im Wasser herum. Schöne bunte Fische und Korallen gibt es dabei zu sehen. Das macht Spaß! Dann geht es mit den Boot noch ein wenig weiter und wir ankern nahe Whitehaven zum Lunch. Das Angebot ist recht gut. Dann wieder ausbooten und eine kurze Wanderung beginnt. Wir kommen am Hill Inlett an und hier gibt es eine traumhafte Aussicht auf den langen weißen Strand. Fotosession ist angesagt. Auf den Bildern denkt man wir sind allein hier. Dann aber hurtig zum Strand. Wir tummeln uns im flachen Meer und müssen aufpassen nicht auf die Mantas zu treten. Der Sand ist wie Puder und enthält viel Silikon. Kann es irgendwo noch schöner sein? Einer aus der Reisegruppe meint: This must be heaven!! Ein paar Boote liegen weiter draußen aber es sind nicht wirklich viele Leute hier. Aber auch dieser Traum hat ein Ende. Wir müssen zurück auf die Kookaburra und wieder nach Arlie Beach, leider. Viele schlafen jetzt an Bord ein. Es werden noch Snacks gereicht aber es bleibt recht ruhig. Wir machen uns nun ein paar Gedanken über die Crew. Eins der war seekrank, die nächste wirkte etwas unausgeschlafen und der Herr am Steuer hat eine verbundene Hand und sieht irgendwie wie Bill Murray aus. Gegen 16.45 Uhr sind wir wieder am Camper und wir fahren noch bis Townsville. Der Platz ist wieder ein BIG4 und hat 24 Stunden geöffnet. Wir verwerten noch ein paar Dosen und gehen dann schlafen.
01.10.03 Wir erkunden Townsville und es sieht hier aus wie in einer Westernstadt. Es ist keine pure Fassade. Mit Blick auf das Meer tummeln wir uns im Meerwasserpool. Dann geht’s zum Shopping.
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In einem riesigen Sportladen gibt es ein Rugby-T-Shirt und ein paar andere Kleinigkeiten. Die Verkäuferin bedauert uns, dass wir zu dem großen Ereignis der Rugby-Weltmeisterschaft nicht mehr im Lande sind. Wir fahren nun durch Ingham und Innisfail in die Atherton Tablelands.
Der „kleine Niagarafall“ Irgendwie sieht es hier wie im Allgäu aus, Kühe, sanfte grüne Hügel doch was machen die Baumfarne mitten auf der Wiese? Wir machen eine Rundtour an drei Wasserfällen vorbei. Meist liegen sie im schwülen Regenwald. Ein wenig abseits besuchen wir dann noch den „kleinen Niagarafall“ oder auch die Millstream Falls etwas abseits der Route nahe Ravenshoe. Es wird aber jetzt dunkel. In Atherton finden wir einen tollen Campingplatz „Woodland“ und wir haben auch noch Glück den vom Eigentümer eine Stellfläche zu bekommen. Von ihm gibt es auch Tipps für das Abendessen. In einem Pub gibt es dann ganz leckeres und reichhaltiges Essen, was wie immer hier an der Kasse bestellt wird und uns dann aufgrund einer Nummer am Tisch serviert wird. Scampi in Knoblauchsouce MHHM !!!
02.10.03 Frühstücken tun wir in einem kleinen Straßencafe und fahren dann nach Kuranda. Der Massentourismus hat uns wieder. Auf den zahlreichen Märkten tummeln sich eine Menge Leute. Immerhin fahren hierher die historische Bahn und eine Seilbahn über den Regenwald von Cairns aus. Wir überlegen ein Weilchen ob wir uns die Bahnfahrt antun. Die Kassiererin kam vor vier Jahren aus Deutschland hierher und gibt uns freundlich Auskünfte. Aber der Trubel ist uns doch zuviel und somit fahren wir nach Port Douglas. Ein Luxushotel steht hier neben den anderen. Wir buchen noch fix für morgen eine Schnorcheltour auf dem Great Barrier Reef und machen uns dann auf zum Daintree-River. Wir tuckern durch Mangroven und suchen die Krokodile. Und da, es sieht aus wie ein alter Autoreifen im Gebüsch, ist ein recht großes Salty. und ein kleine gleich daneben.
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Weiter sehen wir noch eine Schlange auf einem Baum und herrliche strahlendblaue Schmetterlinge. Die leuchten wirklich toll in der Sonne. So haben wir uns es hier vorgestellt. Später fahren wir an den Strand und werfen uns in die Fluten. Am nächsten Tag soll es in den Zeitungen heißen der Strand ist überfüllt. Irgendwie macht es für uns überhaupt nicht den Eindruck. Es folgt ein üppiges Dinner in Port Douglas, ich wollte schon lange mal wieder einen Pie essen. Aber oh Schreck! ist der riesig. Die Kellnerin lacht beim Servieren. Der Cocktail „Pulp Fiction“ ist super lecker aber recht dickflüssig. Jetzt wird mir doch übel und es ist viel zu warm. Das wird eine unruhige schlaflose Nacht.
03.10.03 Und noch einmal früh aufstehen. Zum Frühstück gibt es einen riesigen Fruchtsalat mit Minzjogurt. – lecker und nicht so schwer. Dann begeben wir uns zur Marina und auf ein Boot von Calypso. Heute gibt es eine richtige Einführung zum Schnorcheln und es sind auch nicht so viele Leute an Bord. Ein paar Snacks auf dem Boot und sonst herrlich faules in der Sonne liegen, das ist so richtig perfekt. Langsam ist das Reef in Sicht. Türkis plätschert das Wasser über den Korallen. Alle wollen schnell in das Meer auch die vielen Honeymoon-Pärchen. Es ist herrlich sich hier zu tummeln und mit den Fischen zu schwimmen. Manchmal hat man direkt Angst sich an den Korallen den Bach aufzuschaben. Zwischendurch shippern wir immer mal an eine andere Stelle und machen uns auf die Suche nach Nemo. Doch irgendwie kann ich keinen Clownfisch finden. Doch während ich so dahin treibe klopft mir jemand an die Brille:
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Ein Hai!! Ein Hai!!! Soll ich nun zum Boot schwimmen oder den Hai suchen? Ich schwimm den Klopfer hinterher und da ist auch schon der kleine Reefhai also keine Angst. Leider sind die Fotos auf der Unterwasserkamera schon alle verschossen. Auch den tiefblauen Seestern können wir nicht mehr festhalten. Aber schnell zeige ich ihn Micha noch. Irgendwann bekommen wir das Zeichen zurückzukehren, schade. Also dösen wir weiter auf dem Sonnendeck und fahren wieder zum Hafen. Gegen 16.30 Uhr sind wir zurück in Port Douglas. Wir fahren noch bis zum Trinity-Beach und haben unser eigenes Bad auf dem Camping-Platz. Heute brauchen wir den Pool nicht mehr. Das Abendessen gibt es bei einem Italiener am Strand. Nachdem es sehr lange dauert und auch einige Gäste nach reichlich Trubel das Lokal verlassen ist es aber recht lecker.
04.10.03 Am Morgen verwerten wir nun unsere restlichen Vorräte wie Tomatensuppe, Bohnen,…Dann werfen wir uns wieder in das Meer am Strand des Trinity Beach. Dann fahren wir nach Cairns, shoppen und baden im Meerwasserpool. Wir beziehen unser super Hotel das „Country Comfort Outrigger“. Es ist im Kolonialstil und richtig romantisch. In der Shopping Mall ist es richtig angenehm kühl. Doch dann müssen wir den Camper abgeben wieder etwas außerhalb der Stadt. Das geht alles recht fix und wir lassen uns mit dem Taxi wieder zum Hotel bringen. In einem irischen Pub gibt es heute das Abendessen. Wir sitzen draußen und schwupdiwupp krabbelt eine winzige Echse über den Tisch. Heute ist noch Nachtmarkt in Cairns, da müssen wir unbedingt hin. Es gibt recht lustige Sachen aber meist auch das was es tagsüber überall gab. Wir begeben uns dann zu unserer letzten Nacht in Australien in das Hotel.
05.10.03 Nach dem Aufwachen macht sich Traurigkeit breit. Heute heißt es Abschied, das Ende eines wirklich herrlichen Urlaubes. Nachdem wir im Hotelpool waren und am Buffet uns schädlich gehalten haben laufen wir in die Stadt.
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Wir springen in den Meerwasserpool und genießen es das letzte Mal. Dann schnappen wir uns das Gepäck und lassen uns zum Flughafen fahren. Hier haben wir etwas Stress mit dem Handgepäck, zu schwer. Nach einer Umpackaktion bekommen wir aber noch einen tollen Platz. Mit Australien Airlines geht es nach Singapoore in ca. 6 Stunden. Hier haben wir noch 4 Stunden Aufenthalt und dann geht es nach Deutschland, nach Frankfurt. Wir schauen uns abwechselnd „Fluch der Karibik“ und „Findet Nemo“ an. Diesmal kann sogar ich schlafen.
06.10.03 Wir kommen früh in Frankfurt an und fahren dann im vollen Zug nach München. Wieder zu Hause mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
Australien Reisebericht:
Tasmanien – Under down under
Hobart und Bruny Island, November 2009
Endlich, Ankunft in Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien. Nach einem Tag Reise- und Flugzeit und einem halben Jahr Vorfreude sind wir am anderen Ende der Welt angekommen. Es ist ein Uhr Ortszeit und der Anschlussflug von Melbourne mit der australischen Airline Virgin Blue war mit etwas über einer Stunde Flugzeit angenehm kurz. Die Sonne scheint angenehm warm. Zu Hause in Düsseldorf waren es nur acht Grad und für den November ein so typisches nass-kaltes Nieselwetter. Umso mehr freuen wir uns jetzt über die warmen Sonnenstrahlen bei 20 Grad. Unser Mietwagen ist ein kleiner silberfarbener Hyundai, der schon für uns bereit steht und wir steuern zunächst unsere erste Unterkunft an. Wir sehnen uns sehr nach einer warmen Dusche und nach einem Bett, denn nach einer so langen Flugzeit sind wir total erledigt und riechen auch nicht mehr sonderlich gut. Bed and Breakfast Unterkünfte sind in Hobart rar, aber wir haben im Vorfeld die Possum Lodge gefunden, die ca. 15 Minuten außerhalb von Hobart gelegen ist und wir werden bei der Ankunft dort mit einer beeindruckenden Lage mit Ausblick auf die Hobart Brücke und auf Hobart belohnt. Abends erkunden wir noch ein wenig die Rose Bay und suchen einen Geldautomaten auf, denn wir hatten im Vorfeld kein Geld getauscht. Dann fallen wir abends wie tot ins Bett. Doch ans Einschlafen war noch nicht zu denken, denn die Possum Lodge machte ihrem Namen alle Ehre, denn in der Dämmerung kamen die Possums von den Bäumen und liefen über unser Wellblechdach, was einen Heidenlärm verursacht hatte. Doch dann war der Spuk auch wieder schnell vorbei und wir schliefen schnell ein.
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Am nächsten Morgen begrüßte uns wieder der Sonnenschein und wir frühstückten auf der kleinen Terrasse vor unserem kleinen Häuschen. Unser Nachbar fragte uns ganz erstaunt, ob uns dies im Frühjahr nicht zu kalt wäre. Aber wir antworteten: „Nein, wir kommen aus dem winterlichen Deutschland und dagegen ist es hier richtig warm!“ Wir machten uns im Berufsverkehr auf über die Brücke in die Stadt, wo alle Autos hinströmten. Wir schlendern durch die Stadt und am Hafen entlang, schauen uns die schönen alten (na ja, so ca. 200 Jahre) Gebäude an, sowie den berühmten Platz des Salamanca Market. Es ist jedoch ein Sonntag und der Markttag war gestern. Wir verlieben uns nicht in Hobart, wo ca. 200.000 Menschen wohnen und freuen uns schon auf die abgelegeneneren und unberührten Teile der Insel, auf die Tiere und die Natur. Laute Großstädte haben wir auch zu genüge daheim. Also fahren wir auf den 1.270 Meter hohen Mount Wellington, von dem man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt, die Inseln und das Meer hat. Es ist sehr windig dort oben, die Sicht ist etwas diesig. Über Hobart hat ein berühmter tasmanischer Schriftsteller geschrieben, dass man entweder das Meer oder die Berge nicht sieht, da es von Nebel umhüllt ist. Hobart ist also die Stadt der Straßen, die sind immer da. Am nächsten Tag reisen wir ab, die Berge sind nicht zu sehen.
Auf geht es zu neuen Abenteuern – Bruny Island ist ca. eine Stunde südlich von Hobart entfernt und teilt sich in eine Nord- und Südinsel. Eine kleine Fähre setzt uns im Nu hinüber, wir haben den letzten Platz ergattert, hinter uns fährt sofort die Laderampe hoch. Vorher waren wir noch Einkäufe erledigen, denn auf der Insel sind die Einkaufsmöglichkeiten begrenzt. Unsere Unterkunft – ein riesengroßes Haus für uns ganz alleine– in der Adventure Bay ist schnell gefunden. Der Garten ist voller Wallaby-Häufchen, das lässt schon auf abendliche Besucher hoffen. Bruny Island ist das Naherholungsgebiet für die Tassies (so nennen sich die Insulaner liebevoll) und auch Aussies (so nennen sich wiederum die Australier). In den Sommermonaten kommen an die 50.000 Menschen. Feste Einwohner gibt es nur ca. 5.000. Das hat zur Folge, das es in diesem Paradies zu wenig Wasser gibt und dass hinter den Häusern riesige Wassertanks stehen. Jeder Regentropfen wird gesammelt und wenn das nicht reicht, müssen Tanklaster vom Festland kommen. Na ja, man kann auch mit vier Minuten duschen sauber werden. Der Ausblick von unserem Haus auf die ganze Bucht ist jedenfalls traumhaft. Man kann sich so richtig in die Zeit hinein versetzen, als Captain James Cook in der Adventure Bay vor Anker ging. Es ist noch alles so ursprünglich wie vor 200 Jahren.
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Direkt am Ende der Straße von unserem Haus geht ein Wanderweg los, der Flutet Cape Walk. Also schnell die Wanderschuhe an, etwas Essen und los und die unberührte Natur. Morgens war der Himmel noch sehr bedeckt, jetzt klart es auf und wir binden uns unsere Jacken um die Hüften. Plötzlich raschelt es im Gebüsch, wir bleiben stehen. Vor uns läuft ein niedlicher kleiner Echidna (Schnabeligel) über den Weg. Wir laufen weiter an einem steilen Kliff bergauf, blicken 270 Meter hinunter in das tiefblaue Meer und entdecken plötzlich zwei Buckelwale, die vor lauter Lebensfreude aus dem Meer hochspringen und wieder ins Wasser platschen. Neben uns plötzlich ein Jogger. Er schießt ein Foto von den Walen und rennt weiter. Wir genießen den Ausblick. Weiter unten sitzt ein Wallaby mitten auf unserem Weg, als wir näher kommen hüpft es weiter. Abends zurück in unserem Haus werfen wir einen Blick in unseren Garten, der an einem Waldstück anschließt und können unser Glück kaum fassen, denn dort posiert ein schneeweißes Wallaby. Dann fahren wir noch einmal zurück zu „The Neck“, wo sich die Nord-und Südinsel teilen. Warm angezogen warten wir dort mit ca. 10 anderen Leuten auf die kleinen blauen Pinguine, die nur im Schutz der Dunkelheit an den Strand kommen, um ihre Jungen zu füttern. Wir lernen vom Campingplatz Sam kennen, der in Pension ist und zwei Jahre mit seiner Frau Australien und Tasmanien kennen lernen will, sehr beneidenswert! Wenn wir einmal alt sind, dann machen wir das auch so! Um kurz nach neun ist es dann soweit und die kleinen ca. 40 cm großen und somit die kleinsten Pinguine der Welt tapsen an den Strand und verschwinden auch gleich in ihren Erdhöhlen zu Ihren Kleinen. Wir richten unsere Rotlicht-Taschenlampe auf sie, damit wir sie in der Dunkelheit beobachten können. Das Rotlicht schadet ihren empfindlichen Augen nicht. Vorsichtig machen wir uns mit unserem Auto auf den Weg zurück in unser schönes Haus und sehen noch einen Pinguin am Straßengraben entlang tapsen.
Am nächsten Morgen startet mein Freund Frank schon früh zum Spaziergang, wegen dem Jetlag hält es ihn nicht lang im Bett. Aufgeregt kommt er wieder zurück und ruft mir zu: „Schnell, komm mit, da ist ein Wal in der Bucht!“ Und tatsächlich, auch als wir gemeinsam ankommen, ist der Wal noch in der Bucht, allerdings jetzt auf der anderen Seite und springt aus dem Wasser! Einmalig schön! Den Rest des Tages erkunden wir die Insel, sehen uns den Leuchtturm an, fahren an den Jetty Beach und machen einen langen Walk zur Pyramid Bay, auf der auch eine Giftschlange unseren Weg kreuzte.
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Wir stoppten automatisch und als sie wieder im Gebüsch verschwunden ist, gingen wir einfach weiter und gaben dann mehr Acht. Auf Tasmanien gibt es nämlich drei Arten von Schlangen, die allesamt giftig sind. Bei warmen Wetter sind diese sehr aktiv, aber nicht aggressiv. Am nächsten Tag ist Abreisetag und es geht auf zu neuen Abenteuern!
Australien Reisebericht:
Von Bramstedt nach Cooktown und zurück
Tag 0: 10. Juli 2008
Nachdem meine Frau und ich, die seit vielen Jahren erprobte, stets weiterentwickelte Checkliste, nun zum dritten Mal durchgegangen sind, steht es fest. Wir haben an alles gedacht. Also los geht’s zum Flughafen Bremen.
Die Zeit der Vorfreude weicht der wahren, der echten Freude und der allerhöchsten Erwartungen an einen Urlaub der Superlative. Die Reise startet in Bramstedt und, mit dem elterlichen Airportshuttleservice, geht’s zum Flughafen Bremen. Von dort fliegen wir weiter nach Frankfurt (dem wohl unschönsten und unübersichtlichsten Flughafen, der mir bisher untergekommen ist). „Haben wir auch die Reisepässe und die Kreditkarte, hast du die elektronischen Tickets“? Noch mal nachgeschaut, während wir mit dem PKW vom Hof fahren. Es ist alles da!
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Die Reise geht nach Down Under, dem roten Kontinent. Wir werden in Singapur einen Stopover mit einer Übernachtung einlegen und dann am nächsten Abend nach Sydney (New South Wales) fliegen. Nach einer Woche in der möglicherweise prächtigsten Stadt Australiens, fliegen wir nach Brisbane (Queensland). Dort werden wir zwei Tage später einen Geländewagen für die folgenden 21 Tage übernehmen. Die grob geplante Tour soll uns immer weiter gen Norden bis nach Cooktown (über den spektakulären Bloomfieldtrack) führen, immer schön an der Ostküste entlang. Ein Abstecher nach Mt. Isa ins Outback darf allerdings nicht fehlen (Die Australier bezeichnen Regionen, die fernab jeglicher Zivilisation liegen, als Outback. Das trifft auf zwei Drittel des Landes zu). Den Wagen geben wir in Cairns ab, fliegen von dort zurück nach Brisbane und weiter nach Singapur. Dort haben wir noch zwei Tage Aufenthalt, bevor es zurück nach Bramstedt geht.
Das übliche Procedere beginnt. Verabschiedung mit vielen guten Wünschen, einchecken, Security Check und warten bis zur niemals pünktlichen Boarding Time. Es ist wieder soweit! 11 Monate habe ich, da ich an chronischem Fernweh leide, auf diesen Augenblick gewartet. Ich sitze am Flughafen und habe ein Fernreiseticket im Gepäck. „Yes“!
Der FlugLH 349 verläuft ruhig.Nach einer Stunde kommen wir in der deutschen Finanzmetropole sanft runter. Wir bleiben im Terminal 1 und begeben uns gemütlich, da wir einige Stunden Zeit haben, zum Gate von Flug LH 778 nach Singapur.
Bevor es um genau 22.00 Uhr losgeht, ist noch Zeit für ein Bier. Dann besteigen wir die Boing 747 – 400, um unsere Plätze in der Economy Class einzunehmen. Wir sitzen weit hinten in der Maschine. Dort haben die letzten Reihen am Fenster nur zwei statt drei Sitze nebeneinander. Dadurch vermeiden wir das unangenehme Wecken des fremden Sitznachbarn in der Nacht, wenn man mal zur Toilette möchte. Diese Plätze habe ich weit im Voraus reserviert.
„Ready for take off“.
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Tag 1: 11 Juli 2008
Nach einem ruhigen, knapp 12 stündigen Flug, kommen wir um 3.50 pm im fernen Südostasien auf dem Changi Airport Singapur sicher und relativ ausgeruht wieder runter.
Handgepäck geschnappt und los geht es zur Passkontrolle/ Immigration. Wir reihen uns ein in die wenigen Wartenden. Es geht zügig voran, bis wir dran sind.
Meine Frau darf durch, ich nicht. Sie steht nun in Singapur an unserem Etappenziel. Auf der anderen Seite der gelben Linie. Ich werde abgeholt von einem Uniformierten. Der Beamte, der mich an der Einreise hindert, bedeutet mir ihm zu folgen. Man sagt mir nichts. Checkt erneut meinen Reisepass. Der Pass ist noch bis ins Jahr 2015 gültig. Er wiederholt diesen Vorgang aufs Neue. Stumm wird mir das Dokument ausgehändigt und ich werde einen schmalen Gang entlang gewiesen. „Was ist denn jetzt bloß los?“
Schon fast einer Panik nahe, weil ich nicht weiß, wohin mich dieser schmale Gang führen wird und weil kein Mensch zu mir spricht. Ich selber wage auch nicht zu fragen, was denn los sei. Alle schauen so finster, als hätten sie einen ganz großen Fang gemacht. Am Ende des schmalen Ganges: Aufatmen! Ich bin auch auf der Seite der Eingereisten und erspähe meine wartende Frau. Ohne zu erfahren was los war, begeben wir uns zum Gepäckband.
Unser Hotel, das City Bayview Inn (Bencoolen Street) ist sehr zentral gelegen, bloß wie hinkommen? Ich bin für die MRT, die hiesige Metro und nach kurzer Diskussion wird meinem Wunsch nachgegeben und auf das Taxi verzichtet. Die MRT befindet sich direkt im Terminal in den unteren Etagen. Die Fahrkartenautomaten werden von einer netten Angestellten, den Neulingen in der Stadt erklärt. Jetzt steht das Einchecken im Hotel auf dem Programm und dann ist akklimatisieren angesagt.
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Da wir die sauberste Stadt des Universums schon von einer früheren Reise kennen, müssen wir nicht lange überlegen, was wir machen. Zuerst mal einen leckeren Happen essen und dazu ein großes Tiger Beer. Als Bierliebhaber bin ich immer daran interessiert fremde und exotische Biere zu probieren. Die „Hawker Stalls“(einfache Essensstände, dicht beieinander, oft überdacht, manchmal unter freiem Himmel) eignen sich hervorragend für ein bekömmliches und sehr preiswertes Mahl. Die Hygiene wird von der Regierung streng überwacht, so dass sich niemand um seine Gesundheit sorgen muss. Es gibt chinesisch, indisch, malaysisch, arabisch usw. zu essen. Jeder Stand hat seine Spezialität und die macht er ganz ausgezeichnet.
Langsam realisieren wir wieder in Asien zu sein. Diese herrlichen Gerüche, die dampfenden Pfannen, diese schwül-heiße Luft, der Straßenlärm und die vielen Menschen um uns herum. Einfach fantastisch.
Gut gestärkt geht es zu einem Bummel über die bekannte Einkaufsmeile „Orchard Rd.“ in Richtung Hard Rock Cafe.
In jeder Stadt, die ein HRC vorzuweisen hat, muss ein T-Shirt für meine Sammlung gekauft werden.
Zu guter Letzt schlendern wir noch auf den „Emerald Hill“, einer kleinen Ausgehmeile an der Orchard Rd., um einen „Gute Nacht Drink“ zu nehmen. Mein persönlicher Lieblingspubist die „Ice Cold Beer Bar“. Da heute aber Freitagnacht ist, ist der Laden gerammelt voll und darauf haben wir nach dem anstrengenden Reisetag keine Lust mehr. Wir werden auf dem Stopover beim Rückflug noch mal hierher kommen, nehme ich mir vor.
Tag 2: 12. Juli 2008
Heute ist wieder ein Reisetag, also lassen wir es gemütlich angehen. Es geht um 8.30 pm vom brandneuen Terminal 3 im Changi Airport nach Sydney. Wir haben noch den ganzen Tag Zeit uns Singapur etwas genauer anzusehen. Nach einem reichhaltigen Frühstück vom Buffet soll es losgehen.
Das Angebot ist klasse. Frische Ananas und Melone in mundgerechte Häppchen zerteilt, Lammcurry, gebratener und gekochter Reis, Nudeln nach Singapur Art, Würstchen, Tofu, Suppe, French Toast, diverse Eiervarianten, Cereals, Joghurt, Toast und Brötchen, Kaffee und Tee, Butter und Marmelade. Also für jeden etwas. Schließlich gibt es in diesem Stadtstaat viele Inder, Malaien und Chinesen. Nicht zu vergessen die vielen Briten, die hier leben und arbeiten. Und alle wollen ein schmackhaftes Frühstück, voila!
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Mit der MRT geht es an den Singapur River zum Boat Quay. Sir Stamford Raffles, der Stadtgründer blickt von seinem Sockel auf uns herab, während wir über die South Street Bridge zur Promenade am Fluss spazieren. Schließlich erreichen wir die schattenspendenden Wolkenkratzer die der Flaniermeile Boat Quay so eine beeindruckende Skyline verleihen.
Der Schweiß rinnt einem nur so herunter. Das T-Shirt ist schon durchgeschwitzt, die morgendliche Dusche hinfällig.
Wenig los hier am späten Vormittag. Nach einer kleinen Erfrischung laufen wir weiter nach China Town. Dort machen wir einen kurzweiligen Spaziergang, der auf einer dieser nützlichen Gratiskarten vom Flughafen eingezeichnet ist. Ich kann an keiner Stadt-, oder Landkarte vorbeigehen, erst recht nicht, wenn sie umsonst irgendwo ausliegen. Meine Empfehlung: Zugreifen.
Dank dieser Karte sehen wir wundervolle Tempel und Märkte, die uns eintauchen lassen in eine andere Kultur und Zeit, in eine andere Welt. Gerade noch bestaunen wir die Architektur des hinduistischen Sri Mariamman Temple, schon umhüllt uns wieder dieser einzigartige, dieser unverkennbare, authentische Geruch Asiens, von diesen Garküchen, diesen Kräutern und Gewürzen der Märkte wie es sie nur in diesem Erdteil gibt. Da möchte man, dass die Zeit einfach stehen bleibt und den Augenblick für immer genießen.
Schon erhebt sich vor uns die Al-Abra Mosque, dann passieren wir den chinesischen Thian Hock Keng Temple in dem man sich mithilfe von Schüttelstäbchen die Zukunft vorhersagen lassen kann. Die ganzen Eindrücke erzeugen bald einen Stau im Gehirn, aber es geht noch weiter. Nach dem Nagore Durgha Shrine folgt noch die Jamae Mosque und wir sind voll, gesättigt ob der vielen Eindrücke. Schließlich verstauen wir die China Town Map in der Hosentasche und lassen uns treiben durch diesen bunten Gassen, die vor Energie und geschäftigem Treiben nur so strotzen.
Wunderschön die alten, farbenprächtigen, Shophouses und praktisch, unten das Geschäft, oben wohnen. 50 Millionen Singapur Dollar investierten die Regierung für die Sanierung dieses Viertels.Hier und da rufen Händler, bieten Ware an, werden aber nie aufdringlich.
Außer gelegentlich die vielen Schneider, meist indischer Abstammung. Auch diese Volksgruppe hat in dem Vielvölkerstaat einen eigenen Stadtteil Little India. Die Harmonie und das Miteinander der verschiedenen ethnischen Gruppen und Religionen könnte Vorbild sein für so manchen anderen Staat.
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Wie dem auch sei, dieser Zunft versuche ich immer aus dem Weg zu gehen. Sie sind sehr hartnäckig, auch wenn man schon mehrmals höflich „no, thank you“ verlauten ließ, nachdem sie ihre Ware feilboten. Sie scheinen diese Vokabeln nicht zu verstehen. Inzwischen, nach unzähligen Begegnungen auf unseren Reisen in ganz Asien, ist es aber fast schon ein Spiel, wenn man auf einen Schneider trifft, denn höflich sind sie fast alle.
Der Magen knurrt. Kein Problem, gegessen wird hier fast überall und immerzu. Wir springen in ein Taxi, sehr billig in der Löwenstadt und fahren zum Lau Pa Sat Festival Market an der Robinson Rd. Hier ist unser favourite Hawker Stall. Glücklich ein kaltes Tiger Beer und ein vorzügliches Essen (Chicken Tikka, Aloo Gobbi, Plain Rice und Garlic Naan) vor uns zu haben, lassen wir den Tag noch mal an uns vorüberziehen.
Ich bin leider nicht ganz durchgekommen mit dem Programm, das ich mir für den heutigen Tag ausgedacht habe. Aber das war auch alles nur optional. Früher gab es immer Ärger mit meiner Frau, weil ich zuviel geplant hatte. Aber ich habe mich gebessert und nicht ständig mehr diese Panik etwas zu verpassen.
Langsam wird es Zeit unser Gepäck aus dem Hotel zu holen und dann geht es gleich weiter mit dem Taxi zum Airport. Nach dem Einchecken machen wir uns auf die Suche des ersten Airport Hard Rock Cafes der Welt und werden auch fündig. Das geübte Auge sieht schon von Ferne den beleuchteten Schriftzug.
Und dann sehe ich ihn zum ersten Malden Airbus A 380 von Singapur Airlines und er ist wirklich riesig. Da steht er direkt vor der Fensterfront im HRC und in diesem Augenblick wage ich nicht mal davon zu träumen mit diesem Vogel zu fliegen, nicht ahnend, dass er genau vor unserem Gate seine Parkposition hat. Erst später, als wir uns zum Gate begeben und dort in der Wartezone eine große Tafel mit dem Sitzplan des A 380 steht, da begreife ich.
Ursprünglich war für unseren Flug SQ 221 nach Sydney eine Boing 747 – 400 vorgesehen, das haben auch meine Nachforschungen im Internet ergeben, aber zum Glück wurde das geändert, und jetzt während ich diesen Bericht schreibe fällt mir eine Erklärung dafür ein.
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Am Gate wurde gesungen von einer Gruppe junger Christen, Menschen die zum WORLD YOUTH DAY nach Sydney reisten. In der australischen Metropole werden über eine halbe Million Christen erwartet, die dort den Papst sehen und hören wollten. Das könnte die Erklärung für den A 380 sein.
Der Service von Singapur Airlines ist herausragend. In einer Reise Fachzeitschrift, zu deren Abonnenten ich mich selber zähle, belegt sie seit Jahren den ersten Platz bei der regelmäßig durchgeführten Umfrage was Qualität, Service, Preis/Leistung und Sicherheit angeht. Nun können wir das bestätigen. Die Beinfreiheit ist super, es gibt einen Monitor vor jedem Passagier. Man wählt aus 20 verschiedenen Kinofilmen und man kann sie schauen wann man will. Unnötig zu erwähnen, dass man Videospiele mit anderen Passagieren spielen kann. Das Entertainment Programm sucht seinesgleichen. Es ist deutlich leiser als im Jumbo Jet, die Turbinengeräusche werden kaum wahrgenommen. Die Flugzeit von weniger als 8 Stunden ist beinahe zu kurz, um alles zu genießen.
Tag 3: 13. Juli 2008
Wir landen pünktlich um 5.55 am Flughafen Sydney. Geschlafen haben wir kaum, da wir mit dem Entertainment Programm vollauf beschäftigt waren.
Angekommen in Down Under, müde aber glücklich. Hier zu sein, bedeutet für mich mehr, als nur in irgendeinem Urlaubsland zu sein. Dies ist ein neuer Kontinent für mich, ein neues Land und eine neue Stadt, der noch weitere folgen werden. Es sind Trophäen auf meiner persönlichen Weltkarte.
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Diesmal gelingt uns die Einreise ohne Schwierigkeiten. Aber wo steckt unser Kumpel? Er ist vor 17 Monaten hierher gekommen, um zu arbeiten und sein neues Leben in Australien auf den Weg zu bringen. Am Tag vor unserer Abreise, als wir per Scype über unsere Rechner telefoniert haben, sagte er, er komme auf jeden Fall, auch wenn es etwas später wird.
Also erstmal Geld aus dem ATM ziehen und einen Kaffee bestellen. Ich besorge das Geld mit meiner Visa Karte, so dachte ich wenigstens, und meine Frau holt den Kaffee und wartet auf mich und unseren Freund, bei dem wir für die nächsten 2-3 Nächte wohnen werden. Als ich an der Reihe bin Geld zu ordern, nur durch die Eingabe einer vierstelligenpersönlichen Identifikations-Nummer, teilt mir der Automat mit, dass die Nummer nicht richtig sei. Also gut, denke ich, vertippt. Auf ein Neues. Wieder falsch. Wie war das noch? Bei der dritten falschen Eingabe wird die Karte eingezogen, ist das so? Ich bin unsicher.
Langsam werde ich nervös, so was Ähnliches ist mir schon einmal passiert. Ich wollte Geld in Fuhlsbüttel auf dem Hamburger Flughafen abheben und hatte keine PIN zur Hand, vergessen. Zum Glück half ein Anruf bei einer Person meines Vertrauens, die bei mir zuhause für solche Fälle auf dem Schreibtisch nachschauen konnte. Ich breche hier den Vorgang ab, aus Sorge um meine Visa Karte und damit die Schlange hinter mir nicht weiter wächst. So etwas sollte mir eigentlich nie wieder passieren, deshalb habe ich meine PIN Nummern getarnt als Telefonnummer in meinem Handy abgespeichert, versteckt unter all den echten Nummern meiner Freunde. Als ich schaue, steht sie genauso da, wie ich sie zweimal dem ATM eingegeben habe.
Für dieses Rätsel ist mir bis heute noch keine Lösung eingefallen, aber wir bekommen auch Geld mit der EC-Karte mit Maestro Zeichen meiner Frau. Und zahlen kann ich ja ohne PIN mit der Visa Karte.
Mein Handy klingelt, das ist Marco, er ist da. Bevor wir zum telefonisch verabredeten Treffpunkt kommen (dort am Ausgang Nord, wo sie alle singen, sagt Marco), berichte ich meiner Frau was mir am ATM widerfahren ist. Mit dem Kaffee in der Hand schieben wir unser Gepäck in Richtung der Singenden.
Nach einer herzlichen Begrüßung geht es einmal quer durch Sydney, denn der Flughafen liegt südlich der Stadt. Wir fahren mit Marcos betagtem Wagen, nachdem das Gepäck verstaut ist nach Norden. Er wohnt in Newport ca. 40 km nördlich der Innenstadt, an der Küste. Leider verfehlen wir die Auffahrt zur Harbour Bridge, er kennt sich in Sydnii, wie die Aussies sagen nicht so gut aus. Also geht es durch irgendeinen dunklen Tunnel, aber was soll’s, die Harbour Bridge werden wir aus noch anderen und schöneren Perspektiven sehen.
Die Wohnung liegt an einem steilen Hang, durch die Bäume sieht man das Meer. Wir wohnen oben bei Ken, seinem Vermieter. Dort ist ein Gästezimmer mit eigenem Bad.
Nach einem kleinen Frühstück holen wir etwas Schlaf nach, dann ist Zeit zu quatschen und sich die Gegend zeigen zu lassen.
Wir schauen uns Newport an, ein hübsches kleines Küstenstädtchen. Die Häuser und die Grundstücke hier sind sehr teuer, es ist ein sehr beliebter Ort bei den Einheimischen unter anderem wegen der vielen tollen Strände und natürlich wegen der Nähe zu Sydney. Wir halten am Whale Beach, sehen aber leider keine Wale.
Als wir meinen, genug Strände gesehen zu haben, beschließen wir auf einen Drink einzukehren. Genug Surfer und ausreichend Wellen bestaunt. Schwimmen werden wir sowieso nicht, obwohl einige Einheimische in den kalten Fluten zu sehen sind. Also fahren wir in einen Hotel Pub mit einer schönen Aussichtsterrasse mit Blick auf Makerel Beach. Trotz Winter in Newport reicht ein warmer Pullover in den Abendstunden völlig aus. Am Tage ist ein T-Shirt die bessere Wahl. Jetzt gibt es erstmal für jeden einen Schooner Beer. Das ist ein schönes, großes Glas, gut gezapft.
Ich nehme Victoria Bitter, Marco trinkt nur Coopers Pale Ale, meine Frau schließt sich an. Jetzt reden wir und erfahren wie es ihm dort so ergangen ist, seit er Deutschland verlassen hat.
Nach einer weiteren Runde berichtet Marco von seinem Bootsunfall mit seinem Kumpel, wo beide beinahe ertrunken wären. Sie mussten noch vor einigen Wochen immer mit dem Boot übersetzen um zur Arbeit zu kommen, von Makerel Beach, genau gegenüber, wo wir jetzt sitzen, bis nach Newport. Natürlich gab es auf dem Landweg auch eine Verbindung, nur müsste man dann einige Stunden mit dem Auto einen großen Umweg fahren. Mit dem Boot aber war es nur einige hundert MeterEines späten Abends kam plötzlich heftiger Wind auf und das Boot lief voll Wasser. Beide schöpften mit Ihren Händen wie wild um das Wasser aus dem Boot zu bekommen, aber es half nichts. Eine große Welle warf das Boot um und es sank. Nun mussten sie schwimmen, sahen aber nichts. Alles um sie herum war pechschwarz. Rettungswesten? Fehlanzeige, wer hätte schon mit so einem Unglück gerechnet. Sie mussten schwimmen, aber in welche Richtung? Sie kämpften sich instinktiv in irgendeine Richtung und hatten Glück. Sie überlebten, völlig erschöpft lagen sich beide weinend in den Armen.
Noch ein VB (Victoria Bitter) bitte. Wir quatschten noch eine Weile und bestaunten den Sonnenuntergang und wie sich alle Augenblicke die Farbschattierungen und Wolkenformationen am Himmel wandelten. Einzigartig. Dann müssen wir aufbrechen, Ken, der Vermieter will die Besucher aus Deutschland auch kennen lernen. Wir kaufen noch ein paar Bier im Bottle Shop und zwei Flaschen guten Wein für Ken.
Nach einer netten Plauderrunde bei Ken feiern wir anschließend noch ein wenig unser Wiedersehen unten bei Marco, bis wir uns schließlich zurückziehen. Es war doch ganz schön anstrengend, die Reise auf die andere Seite der Weltkugel.
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Tag 4: 14. Juli 2008
Heute steht ein Ausflug nach Manly auf dem Programm. Dann geht es weiter zum Bradleys Head mit Blick auf die Skyline von Sydney und zu guter Letzt mit der Manly Ferry rüber nach Sydney Harbour zum Circular Quay. Aber zuerst wird gefrühstückt.
Wir wollen uns noch einen Coffee, Flat White für die Autofahrt mitnehmen. Den holen wir unten im Ort beim Bäcker, dazu gibt es so leckere Mini Donuts als Zugabe. Vor dem Laden sehen wir zwei Papageien auf dem Mülleimer irgendwelche Körner picken, knallbunt stehen sie da und ich schaffe es grade noch ein Foto zu schießen, bevor sie wegfliegen. Mit dem Milchkaffee, daher der Name „Flat White“ geht es zuerst rauf zu einem Aussichtspunkt, dem Bradleys Head. Ich muss schon sagen, so einen grandiosen Ausblick hatte ich nicht erwartet.
Es ist ein fantastischer, sonniger Wintertag, der Himmel ist blau, das Wasser des Südpazifiks, das in die Bucht von Sydney fließt ist noch intensiver in der Blautönung. Wir stehen hier in T-Shirts und Shorts bei ca. 23 Grad und bestaunen die Skyline der 4 Millionen Einwohner Metropole. Vor uns auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht, schroffe Felsklippen, steil abfallend, dahinter Sydneys Vororte.
Schaut man nach links, sieht man den Südpazifik und wie sich das leuchtend blaue Wasser schlangenförmig auf Sydney zuwindet, Hochhäuser tauchen auf. Der Blick geht weiter nach rechts, die Fähre kommt von Sydney Harbour zurück nach Manly. Dahinter dann die Skyline die man auch auf den Postkarten sieht, der Sydney Tower und die ihn umringenden Wolkenkratzer.
Wir erahnen die Harbour Bridge und die Oper, aber diese beiden Highlights werden von einer Landzunge vorerst verdeckt. Wir sollen später von der Fähre, Gelegenheit haben, diese beiden gigantischen Bauwerke zu betrachten.
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Erst einmalfahren wir nach Manly um uns in diesem feinen Ferienort ein paar Stubbi Cooler zu kaufen. Das sind aus Neopren gefertigte Beer Cooler, in denen man seine Flaschen- und auch Dosenbiere kühl halten kann. Sie sind mit netten Motiven bedruckt, so dass man auch Zuhause noch Freude daran hat, wenn man sein Bier bis zum Schluss kalt genießen möchte.
Hier gibt es viele kleine, hübsche Souvenirläden und nette Cafes. Man möchte einfach nur die frische Seeluft genießen und die Ferienstimmung die so kleine Küstenstädtchen immer versprühen. Allerdings müssen wir auch gelegentlich einen Blick auf die Uhr werfen, denn gleich geht die Fähre von Manly nach Sydney.
Da ich auf eine gute Position zum fotografieren scharf bin, kämpfen wir uns freundlich aber mit Nachdruck bis nach vorne aufs Deck durch. Nach einer Weile wird mir klar, dass es nun nicht mehr lange dauern kann, bis die Brücke und die Oper hinter der Landzunge erscheint. Ich sah ja bereits von oben, vom Bradleys Head welchen Weg die Fähre nehmen wird. Schnell postiere ich mich vor allen anderen an der Spitze im Bug des Schiffes, um eine gute Stellung zu haben, die Kamera um den Hals gehängt. Endlich ist es soweit, die Oper erspähe ich zuerst, dann die Brücke. Obwohl ich mit fotografieren beschäftigt bin und unzählige Fotos aus allen nur erdenklichen Perspektiven und mit allen möglichen Brennweiten mache, ich genieße den Augenblick unheimlich. Zuvor sah ich „DIE OPER“ nur im TV und auf Bildern und nun kommt man auf dem Wasserweg immer dichter heran. Einen schöneren Weg sich einer Stadt zu nähern, als in den Hafen vor einer so imposanten Kulisse einzulaufen, gibt es wohl nicht. Man muss auch kein Architekturliebhaber sein um diese beiden Prachtbauten zu bewundern.
Mit Rufen werde ich in die Realität zurückgeholt. Wir sind daaaa! Ich erwache wie aus einer schönen Traumsequenz. Aber das ist kein Traum. Wir befinden uns am Circular Quay, mitten in Sydney, aber was ist denn hier los?
Überall junge Leute mit Namenskärtchen um den Hals, mit Landesflaggen bekleidet, alle mit denselben gelb/orange/roten Rucksäcken. Ach ja, WORLD YOUTH DAY. Dieser Menschenstrom wird uns die ganze Woche hindurchbegleiten. Überall und jederzeit sind sie anzutreffen. Es wird zu Straßensperrungen kommen, zu Parksperrungen und zu langen Wartezeiten bei Besichtigungs-programmen. Aber alles in Allem ist es ein fröhlicher, bunter Haufen netter junger Menschen, die nur zu gerne singend und Gitarre spielend durch die Straßen laufen. Wir werden trotzdem versuchen immer einen anderen Weg einzuschlagen.
Als nächstes ist ein gutes Essen angesagt, denn der Magen knurrt schon wieder. Im „The Rocks“ Viertel kann man sehr gut essen und gut ausgehen. Wir sind quasi schon mitten drin, denn es grenzt direkt an den Hafen. Was liegt da näher, als in einem einladenden Pub einzukehren. Wir bestellen Fish and Chips und gegen den Durst ein Pint of Guinness.
Es folgt ein Bummel durchs Viertel, dann geht es wieder zur Fähre. Kurz bestaunen wir die Wagemutigen, die sich angeseilt daran machen die Harbour Bridge zu besteigen. Im Rahmen einer buchbaren Gruppentour ist das möglich. Die Dauer beträgt 3,5 Stunden und der Preis liegt so ca. bei 200 australischen Dollars. Die Aussicht und der Nervenkitzel sind sicher spektakulär, aber meine Frau plagt die Höhenangst.
Die „Sun Princess“, ein gigantischer Kreuzfahrer liegt auch gerade im Hafen dieser Stadt, von der man wohl sagen kann, dass sie zu den schönsten Städten der Welt zählt. Vor dieser Hochhauskulisse stelle ich gerade in Gedanken die Sun Princess auf, Bug nach oben, Heck nach unten. Sie würde jeden Turm hier um einiges Übertreffen, was die Höhe und die Masse angeht. Mit diesem Gedanken reihen wir uns deutlich gemächlicher als auf dem Hinweg in die Reihe der Wartenden ein, um anschließend die Fähre nach Manly zu betreten.
Angekommen, beschließen wir noch zur Strandpromenade zu spazieren. Wir gehen durch die entzückende Fußgängerzone mit den vielen kleinen Läden um einen Blick auf den Pazifik zu erhaschen, während der untergehenden Sonne. Danach fahren wir zufrieden nach Hause.
Tag 5: 15. Juli 2008
Am heutigen Tag werden meine Frau und ich bei Ken ausziehen und uns in Kings Cross in Sydney einquartieren. Am Vorabend haben wir uns im Internet schon ein schönes Hostel rausgesucht, „The Original Backpackers“ in der Victoria Street.
Vorher machen wir noch eine kleine Abschiedstour mit Marco. Er hatte sich zwar Urlaub genommen für diese Woche, die wir in Sydney verbringen wollen, doch leider muss er für eine unvorhergesehene Autoreparatur etwas Geld verdienen. Also düsen wir los, mit dem Kaffee und den Donuts vom Bäcker ausgerüstet, sehen wir uns Strände an mit Namen wie Bilgola, Curl Curl, Dee Why, Collaroy, Freshwater, Avalon Beach, Palm Beach, Narrabeen und Freshwater. Unterwegs halten wir an einem wunderschönen, hoch gelegenen Aussichtspunkt an. Der Blick geht südlich über vier, fünf Buchten, die sich bis nach Manly erstrecken.
Die Zeit drängt, wir werden noch bis zur Manly Ferry gebracht, das Gepäck haben wir schon am Morgen in den Wagen verfrachtet. Wir verabschieden uns von Marco und bedanken uns für die tolle Reiseleitung und die herzliche Gastfreundschaft. Über sms und unseren Laptop wollen wir in Kontakt bleiben. Mit der Fähre geht es in die Stadt und mit dem Taxi weiter nach Kings Cross in die Victoria Street ins „Original Backpackers“.
Beim Einchecken, stellt sich schnell heraus, dass die nette junge Frau an der Rezeption auch aus Deutschland kommt. Sie hat ein „Work and Travel Visa“ und spielt mit dem Gedanken hierher auszuwandern. Bereitwillig erzählt sie uns, dass sie hier in einer Woche das Doppelte verdient, wie in Deutschland als Krankenschwester.
Ein paar Insidertipps inbegriffen, zeigt sie uns das Quartier für die nächsten Tage. Da wir angemeldet waren, ist ein sehr sauberes und sehr zweckmäßiges Zimmer sofort bezugsfertig.
Wir haben ein eigenes Bad, einen kleinen Kühlschrank, Fernseher und DVD Player und ein bequemes Bett. Dieses Hostel befindet sich in einer alten wunderschönen Stadtvilla, von der nur noch die Fassade erhalten ist. Unmöglich zu erahnen, das hinter diesem verwinkelten Gemäuer 176 Betten stehen. Die Villa wurde entkernt und innen komplett neu gestaltet. Es gibt einen schönen, kleinen Innenhof, mit Sonnenschirmen ausgestattet, schweren Holzbänken und Tischen. Auch eine Küche für die Backpacker, die sich selbst versorgen, mit großen Kühlschränken und Kochstellen, ist vorhanden. Es war eine vortreffliche Wahl, hier abzusteigen. Aber noch haben wir nichts von diesem Teil der Stadt gesehen, also losmarschiert.
Am unteren Ende der Straße haben wir einen traumhaften Blick auf die Harbour Bridge, aber wir verweilen nicht lange, denn der Gaumen verlangt nach einem Cesar Salad. Und schon bietet sich ein kleiner italienischer Laden mit Tischen auf dem Bürgersteig an. Dazu ein kaltes Bier.
Sydney ist ganz schön hügelig, man wähnt sich fast in den Straßen von San Fransisco. Um die Ecke gebogen kommen wir in die Darlinghurst Road. Nun meint man bald in Hamburg auf der Reeperbahn zu stehen. Viele Nightclubs hier und zwielichtiges Volk. Die vielen bunt erleuchteten Neonreklametafeln geben einer Straße immer eine ganz besondere Note. Darlinghurst ist nicht nur ein Hurenviertel, hier wird auch gefeiert und gut gegessen. Mir gefällt es, ich mag solche Viertel. Aber es ist schon spät und wir sind müde. Also geht es nur eben um die Ecke und schon befinden wir uns wieder in der Victoria Street. Auf dem Weg zurück ins Original Backpackers kommen wir nun vom oberen Ende der Victoria Street, entdecken noch den Eingang zur Cityrail Station direkt in unserer Straße und denken, „was für ein gelungener Rundgang.“
Tag 6, 7, und 8: 16.Juli – 18.Juli 08
Die nächsten drei Tage in Sydney lassen wir ruhig angehen. Wir schlafen aus und bereiten uns unser Frühstück im Innenhof selber zu, um etwas die Reisekasse zu schonen. Dann nehmen wir uns immer ein lockeres Programm vor und genießen die milden Wintertage, bei sonnigem Wetter, immer so um die 22 Grad.
Natürlich besichtigen wir auch hier China Town, nahe der Central Station. Wir fahren meist mit der Cityrail. Das ist das Nahverkehrsnetz der Stadt mit dem man überall schnell und preiswert hinkommt. Das Opera House und die Harbour Bridge bei Dunkelheit ist ein absolutes Muss. Es gibt verschiedene Blickwinkel auf diese imposanten Wahrzeichen, z. B. der Mrs. Macquaries Point im Royal Botanic Garden ganz im Norden des Parks.
Um sich zurechtzufinden sollte man stets eine kleine Karte von Sydney dabeihaben. Man bekommt sie fast überall an den Rezeptionen der Hostels/Hotels gratis. Ein weiterer Aussichtspunkt ist der Miles Point, von der gegenüberliegenden Seite der Bucht, gut für Hobbyfotografen. Das kann man gleich mit einemschönen Spaziergang über die Harbour Bridge kombinieren. Auf keinen Fall sollte man sich die grandiose Aussicht vom Sydney Tower entgehen lassen. Um 6.00 pm wird es schlagartig dunkel, also mein Tipp: spätestens um 5.00 pm oben sein, damit man die Aussicht weit über die Stadtgrenze hinaus bis zum Pazifik im Osten und den Blue Mountains im Westen bewundern kann. Unbedingt ein bis zwei Stunden Wartezeit einplanen. Am späten Nachmittag sorgt auch das Sonnenlicht für die stimmungsvollstenAufnahmen mit der Kamera, die selbstverständlich dabei sein sollte. Wer in der Dunkelheit fotografieren möchte, sollte ein Stativ dabeihaben. Die Mutigen können einen Skywalk, angeseilt in 260 Metern Höhe außen um den Tower herum machen, bestimmt ein unvergessliches Erlebnis.
Für den Paddy`s Market in einer Halle in China Town sollte man sich ruhig etwas Zeit nehmen zum Stöbern. Es gibt außer den üblichen Souvenirs aucheinige Schnäppchen zu machen.
Die Markthalle ist eine wahre Fundgrube für günstige Elektroartikel, Klamotten, Schaffellteppiche, Spielzeug, Nüsse, Obst, Gemüse, und Krimskrams aller Art. In den Einkaufspassagen darüber gibt es einen preiswerten Food Court mit frischem Seafood, Sushi, vietname-sischen Gerichten und allerlei anderer asiatische und westliche Gaumenfreuden.
Abends nach dem Dinner gibt es ein riesiges Angebot für Nachtschwärmer und es ist garantiert für jeden etwas dabei. Um das Passende für die Abendunterhaltung zu finden, möge man in den Szenezeitschriften, die überall ausliegen, blättern. Es gibt Theater, Music Clubs, Pub`s und an bald jedem Tag der Woche finden Live Konzerte statt. Leute die es etwas lauter und rockiger mögen, gehen ins Spectrum in der Oxford Street, ins Annandale Hotel, oder nach New Port. Dort tummelt sich die alternative Szene, genauso wie in Surrey Hills. Nicht von den grimmigen Türstehern einschüchtern lassen, die an wirklich jeder Tür stehen. Wer pöbelt oder zu betrunken ist, wird nicht rein gelassen oder ebenhinausbegleitet. Wir konnten dieses Schauspiel mehrmals beobachten.
Auch für Australien gilt ein Rauchverbot in allen Bars und Restaurants. Kreditkarten werden selbstverständlich in allen Nightspots dieser multikulturellen Metropole akzeptiert, fast unnötig zu erwähnen.
Da ich mich vor jeder Reise, schon lange im Voraus gut vorbereite, habe ich auch dieses Mal im Internet recherchiert, wo denn in Australien die Hard Rock Cafes zu finden sind. Das Ergebnis meiner Nachforschungen war, „Sydney, Melbourne, Brisbane und Surfers Paradise.
„Super“, dachte ich, bis auf Melbourne liegt alles auf dem Weg. Und da wir gerade in Sydney sind, nichts wie hin. Es war nicht mehr da, geschlossen, schon vor 6 Monaten. Schleunigst in irgendein Internet Cafe und mal sehen wie es um die anderen HRC`s bestellt ist. Als ich unter Australien schaue, sieht es sehr übersichtlich aus.
Nur Surfers Paradise hat das Cafesterben überlebt. Keine Ahnung wann die anderen geschlossen wurden, ich will nicht nachforschen.
Ein weiters Highlight und Pflichtprogramm bei jedem Sydneyaufenthalt über 3 Tage, ist der zweistündige, wunderschöne Spaziergang von Bondi Beach, Sydneys berühmten Stadtstrand bis nach Coogee Beach. Die Anreise erfolgt mit der Cityrail, kurz umsteigen in den Bus und schon ist man dort.
Hier kann man tatsächlich sagen, „der Weg ist das Ziel“. Pausenlos gibt es tolle Ausblicke über das Meer. Dann kommt die nächste Bucht, man kann schwimmen, wenn man möchte. Weiter geht’s, vorbei an einem am Hang gelegenen Friedhof, mit hoch aufragenden Grabsteinen und kleinen Familiengruften. Es geht rauf und runter. Hier und dort laden kleine Cafes auf eine kurze Pause ein. Dann sind wir da. Wir wollen einen Happen essen, bei „Coogee called fish“ und ein erfrischendes Bierchen trinken, nach diesem anregenden Spaziergang. Aber leider ist dieses nette, kleine Straßenlokal nicht lizenziert Alkohol auszuschenken. Meist ist über dem Lokal in großen Lettern zu lesen „Fully Licenced“, was bedeutet, dass alkoholische Getränke ausgeschenkt werden, oder „BYO“ (Bring Your Own) was bedeutet, dass man sich selber Getränke mitbringen darf. Als wir also nach einem Bier fragen, weil dieses Mal nichts darauf hinweist, dass hier nicht ausgeschenkt wird, werde ich zum benachbarten Bottleshop geschickt und wir genießen ein vorzügliches Beez Neez Beer zum Lunch.Da wir nicht zurücklaufen möchten zum Bondi Beach, steigen wir an der Bushaltestelle, direkt an der Strandpromenade in den Bus nach Circular Quay in Sydney.
Die teuren Hafenrundfahrten kann man sich getrost sparen, lieber ein Return Ticket für die Manly Ferry kaufen, so hat man einen prächtigen Blick auf Skyline, Opera House und Harbour Bridge, besonders schön auf der Rückfahrt. Und wo man schon mal in Manly ist, sollte man sich den Charme dieses kleinen, gemütlichen Ferienortes nicht entgehen lassen, dem sich wohl niemand entziehen kann.
Surry Hills, ein Stadtteil mit viel Flair, ist unbedingt auch einen Spaziergang wert. Hier bieten sich einige Gelegenheiten sehr gut zu essen und anschließend in einem der vielen, tollen Pubs, oft mit Livemusik, auszugehen. Sollte man einen Tisch im Freien ergattern, kann man gut Leute beobachten. Ein schrilles Völkchen lebt in diesem Teil der Stadt. Zurück geht es entweder mit dem Taxi, oder mit der Cityrail von der nahe gelegenen Central Station, je nach Befinden.
Langsam müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden Sydney zu verlassen. Morgen geht es weiter nach Brisbane. Mit „VIRGIN BLUE“ einem australischen Billigflieger, den ich schon vor vielen Monaten im Internet gebucht hatte, werden wir fliegen.
Am Abend wollen wir noch mal ausgehen. In „Candys Appartement “ findet ein Rock Konzert mit vier Bands statt, da gehen wir hin. Kurz zusammengefasst, der Laden ist super, das Bier teuer und die ersten drei Bands fürchterlich. Wir hoffen auf den Top Akt des Abends und der wird uns nicht enttäuschen. Bis es soweit ist beobachten wir die Gruppe junger Asiatinnen, die sich pausenlos mit ihren Handykameras ablichten, erst einzeln, dann alle zusammen. Ich werde gebeten das Gruppenfoto zu schießen. Ist mir ein Vergnügen. Danach werden alle möglichen Kombinationen durch fotografiert, die erste mit der dritten, die zweite mit der vierten usw., dann kommt die Hauptband und die rockt.
Am Ende des Konzerts wird Mainstream vom DJ aufgelegt, nichts für uns, also weiter ins Kings Cross Hotel, dort spielt noch eine Band. Aber erstmal am Türsteher vorbei, denn das ist hier ein nobles Hotel, mit sehr schicker Bar und ich habe nur eine dreiviertellange Armyhose an. Kurzer Blickkontakt, ein zunicken und wir sind drin. Die Band ist nicht schlecht, viel unterhaltsamer allerdings ist die Dreiergruppe angetrunkener Frauen in Abendgarderobe am Stehtisch vor uns.
Auch die Toiletten in diesem Etablissement sind wirklich einen Besuch wert. Nebenbei, ich fotografiere Toiletten weltweit und habe schon eine ganz schöne Sammlung. Die Treppenstufen begleiten einen, bunt leuchtend, mit jedem Tritt sozusagen. Und das Waschbecken ist sensationell, man möge sich bei Gelegenheit selber überzeugen.
Eine der drei Damen vor uns nutzt die kurze Pause der Band um vor der Tür eine Zigarette zu rauchen. Da diese kleine Gruppe schon unsere Aufmerksamkeit beim Betreten der Hotelbar auf sich zog, beobachten wir weiter. Es scheint, als unterhält sie sich angeregt mit dem Türsteher. Ihre beiden Freundinnen unterhalten sich ebenfalls, bis sie wohl denken, sie muss nun bald fertig geraucht haben. Sie kommt nicht wieder rein. Der Türsteher mit dem Headset verwehrt ihr den Einlass. Ist sie zu betrunken, hat sie ein falsches Thema angesprochen, wir wissen es nicht. Sie darf nicht mehr herein. Ihre Freundinnen bringen ihr ihre Jacke mit raus und alle drei verlassen die Kings Cross Hotel Bar.
Auch für uns wird es Zeit zu gehen. Morgen, nein heute ist Reisetag.
Tag 9: 19. Juli 2008
Schnelles Frühstück, auschecken, ab ins Taxi und zum Flughafen. Um 1.00 pm geht es los nach Brisbane (Brisbin, wie die Aussies sagen). Pünktlich um 2.25 pm sind wir dort, im Sunshinestate Queensland, an der Gold Coast. Mit dem Zug geht es in die Stadt. Wir fahren nach Foritude Valley, ins Bunk Backpackers.
Im Lonley Planet klang das sehr gut, als wir uns überlegt haben, wo wir in Brisbane wohnen wollen. Erstens ist Fortitude Valley DAS Ausgehviertel in Town, zweitens soll die Unterkunft dort super sein und drittens ist es direkt in China Town. Leider haben wir uns diesmal nicht per Internet angemeldet, so dass alles ausgebucht ist. Die liebenswürdige Rezeptionistin bietet sofort ihre Hilfe an und telefoniert mit anderen geeigneten Hostels/Hotels die wir hektisch aus unserem Reiseführer raussuchen.
Sie bleibt erfolglos, da unsere Ansprüche scheinbar zu hoch sind. Es solle schon ein Doppelzimmer sein, mit eigenem Bad. Schlafsäle scheiden ganz aus. Nach fünf oder sechs vergeblichen Versuchen verweist sie uns auf einem Münztelefon und wir werden selber tätig.
Damit hatten wir nicht gerechnet. Alles ausgebucht, jedenfalls in der Budget bis Mittelklasse. Dann haben wir Glück. Das Acacia Inner City Inn hat ein Doppelzimmer frei, leider ohne eigenes Bad, egal. Da wir schon etwas entnervt waren, sagen wir zu.
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Nachdem alles im Hotel abgeladen ist, gehen wir noch mal los, um uns ein Bild von China Town und Fortitude Valley zu machen. Es ist gerade Markt, sehr einladend zur Abenddämmerung und zum Schlendern. Leider habe ich mich wohl die letzte Nacht in Sydneyerkältet. Schnupfen, Halsschmerzen und Husten plagen mich etwas. Wir kehren nur auf ein Bier im Royal George Hotel (RG Hotel) Beergarden ein, weil das so einladend aussieht. Es befindet sich mitten in der Fußgängerzone zusammen mit vielen anderen Pubs, Cafes und Restaurants. Zu dumm sich gerade jetzt, wo das Klima spürbar milder wird, mit einer Erkältung rumplagen zu müssen. Heute Abend werden wir uns nur noch „Bonny und Clyde“ auf DVD auf unserem Notebook ansehen und dann werde ich mich gesund schlafen. Dabei helfen sollen einige Medikamente aus dem 24 Stunden Drugstore von gegenüber.
Tag 10: 20 Juli 2008
Es ist erst 7.20 am, aber wir sind wach. Haben beide schlecht geschlafen, weil ich die Nacht so unruhig war. Also gehen wir zum Frühstück, obwohl das sonst noch nicht unsere Zeit ist aufzustehen. Das Frühstück wird in diesem Hause nur von 6.30 – 8.30 am serviert. Also für uns sonst eigentlich nie zu schaffen. Wir sind die ersten, später kommt noch ein französisches Pärchen. Nach Kaffee, Toast und Saft legen wir uns wieder ins Bett, nur noch einmal kurz schlafen. Die Müdigkeit ist zurückgekehrt.
Ich fühl mich krank, trotzdem wollen wir etwas unternehmen. Wir fahren mit der Metro in die Innenstadt und schauen durch ein paar Geschäfte. Es gibt einige coole Läden in der Queen St. Mall, Kleidung, Outdoor Equipment, Schallplatten usw. Doch wir reißen uns zusammen und verschieben die Einkäufe auf Cairns. Ich bin eh nicht in Kauflaune und wir wollen uns nicht jetzt schon mit zusätzlichem Ballast beladen. In der City Hall wollen wir oben auf den Tower, wegen der großartigen Aussicht. Leider ist es just nach 3.00 pm und der Turm ist um diese Zeit geschlossen.
Wir marschieren zum Fluss, gehen am ehemaligen Treasure Building vorbei, über dieVictoria Bridge und sehen uns die Skyline von den gegenüberliegenden South Bank Parklands an. Die Skyline ist nicht spektakulär, aber gut für ein paar Schnappschüsse. Im lang gezogenen Park, direkt am Fluss, kann man super Radfahren, joggen oder einfach faul in der Sonne liegen. Ein großer Badesee unter Palmen ist ein weiterer Pluspunkt für diese schöne Parklandschaft. Wir sehen auch eine kleine nepalesische Pagode, weiß der Teufel, warum die hier steht. Dann machen wir einen kleinen Break für eine Kaffeepause.
Am Ende des Parks, gehen wir über die Goodwill Bridge zurück. Eigentlich wollte ich gerne ins Belgian Beer Cafe, um einige der 26 belgischen Bierspezialitäten zu verkosten, doch mein Kopf und meine Schnupfennase sind für die Rückkehr ins Hotel. Am Abend gibt es noch ein vietnamesisches Essen in China Town und wir besprechenden nächsten Tag, denn da werden wir den Leihwagen von Avis übernehmen.
Tag 11: 21. Juli 2008
Wir checken zeitig aus, denn der große Tag der Wagenübernahme ist da. Das Continental Breakfast nehmen wir noch mit. Da wir schon gestern geschaut haben, wo das Avis Stadtbüro liegt, müssen wir nicht lange suchen.
Schnell werden die Formalitäten erledigt, schon werden mir die Schlüssel des Nissan Patrol ausgehändigt. Und da steht er, in der kleinen Halle wirkt er riesig. Und er ist auch riesig. Gepäck einladen, dann den Wagen auf Schäden und kleine Macken überprüfen. Nichts gefunden. Einmal reinsetzen und sehen wie sich das anfühlt. Da in Australien Linksverkehr ist, sitze ich als Fahrer auf der rechten Seite. Cool, ein wahres Schlachtschiff. Erstmal zurechtfinden. Ok, da ist die Automatikschaltung. Die ist mir bereits vertraut, weil ich nicht zum ersten Mal einen automatikgetriebenen Wagen fahre. Dort der CD Player, sehr wichtig, denn wir haben uns einige CDs von Zuhause mitgebracht. Was ist das? Ach so, für schwieriges Gelände, wenn wir in den 4 WD Modus schalten wollen. Eben noch das Navigationsgerät an die Scheibe und den Stecker in den Zigarettenanzünder. Fertig. Ich bin bereit.
Gerade als wir auf die Strasse rollen, bemerkt meine aufmerksame Beifahrerin einen großen Steinschlag in der Windschutzscheibe. Also einmal um den Block und wieder rein in die Garage und ins Office um diesen erheblichen Mangel zu reklamieren. Jetzt erfahren wir, dass dieser Wagen eigentlich gar nicht für uns vorgesehen war, sondern für jemanden, der ihn nur einen Tag gebucht hatte. Wir waren zwei Stunden früher als verabredet vor Ort, also gab man uns was da war. Das mit dem Riss hatte allerdings niemand bemerkt. Um 12 Uhr hätte man dann den Wagen da, der für uns bestimmt sei. Wo wir nun schon unterwegs waren, könnten wir den Patrol auch noch bis dahin nutzen.
Bevor wir also nach Surfers Paradise fahren, machen wir noch einen Abstecher zum Mt. Cootha und ins Lone Pine Koala Sanctuary. Das hatten wir sowieso vor.
Das Navigationsgerät ist schon eine tolle Sache. Mal sehen, ob die Australienkarte für 89 Euro aus dem Internet, auch hält was sie verspricht. Fantastisch, eine ganz neue Erfahrung für mich. Völlig stressfrei werden wir aus Brisbane zu unserem Ziel auf den Mt. Cootha geführt.
Eine herrliche Aussicht auf Downtown hat man von hier oben. Das erklärt auch die ganzen Busladungen von Japanern, die hier die neueste Generation Digitalkameras erproben.
Jetzt wollen wir Koalas knuddeln. Schnell die Adresse ins Navi tippen und los geht`s. Das Lone Pine Koala Sanctuary, mit seinen großen Tiergehegen, ist eine feine Sache. Alles gilt dem Wohl der Tiere. Die Eintrittsgelder werden in den Tierschutz investiert und es werden Eukalyptusbäume gepflanzt. Wer bereit ist 15 australische Dollars zu zahlen, kann einen Koala auf den Arm nehmen, Foto inklusive. Der Clou, für 60 Tage ist man mit seinem Foto online und bekommt ein paar nützliche und wissenswerte Informationen rund um die australische Tierwelt. Kurz noch bei den Kängurus reingeschaut und dann geht es zurück zu Avis, den Wagen tauschen.
Wir bekommen einen fast neuen Nissan Pathfinder. Er ist ebenso groß und Offroad tauglich wie der Patrol, nur der Radstand ist nicht ganz so hoch. Zufrieden fahren wir nach Surfers Paradise an der Gold Coast. Von weitem sehen wir die ersten Hoteltürme, dann sind wir auch schon in der Hauptstraße. Eine Fahrt entlang der Strandpromenade lasse ich mir nicht entgehen. Wow, das ist mal ein langer Strand. Nachdem wir uns das Cheers Backpackers angesehen haben, war ein Tipp aus unserem Reiseführer, sagte uns aber nicht zu, fahren wir zum Motel Paradise Inn. Hier gefällt es uns sehr und die nette Inhaberin aus Kroatien fragt uns sogleich nach Herkunft, Reiseroute und so weiter aus.
Am Abend gehen wir noch einen Happen essen. Im einzigen australischen Hard Rock Cafe werden gleich zwei T-Shirts gekauft und anschließend begießen wir den erfolgreichen Einkauf im O Malley`s Pub mit einem großen Bier. Ein Gitarist und Sänger gibt seichte Livemusik zum Besten. Von dem schönen, offenen Balkon kann man super die Leute unten an der Promenade beobachten.
Dies scheint ein sehr beliebtes Reiseziel bei stark verhüllten Frauen mit langbärtigen Männern zu sein, die hier in großer Anzahl am Strand flanieren. Noch ein Schwarzbier als Schlaftrunk und dann wird zurückgebummelt zum Motel.
Tag 12: 22. Juli 2008
Am heutigen Tag werden wir sehr viel Zeit im Auto verbringen. Nach der herzlichen Verabschiedung von der netten Kroatin werden wir noch einmal bei Tag den endlosen Strand in Augenschein nehmen. Was muss hier nur im Sommer los sein, versuchen wir uns vorzustellen.Eine Partymeile und ein traumhafter Strand über viele, viele Kilometer. So ähnlich wie hier stelle ich mir Waikiki Beach auf Hawaii vor. Etwas spazieren gehen und ein leichtes Frühstück, dann geht es los.
Wir fahren in den SpringbrookNationalpark, halten an verschiedenen Aussichtspunkten und sehen das ersten Känguru an der Straße, was sofort heiteres Geschrei auslöst. Ich habe schon mächtig Spaß an diesem Wagen, besonders in den Bergen, Serpentinen ohne Ende, rauf und wieder runter. Dort, ein Hinweisschild zu einem Wasserfall. Die Attraktionen am Wegesrand sind glücklicherweise deutlich auf braunen Schildern gekennzeichnet, so dass man nicht befürchten muss, etwas zu verpassen.
Unser Etappenziel heute ist Noosa Head. Allerdings müssen wir noch ein ganz ordentliches Stück zurücklegen wieder an Brisbane vorbei. Weil wir zu geizig waren, die Maut für die Umgehungsstraße zu zahlen, werden wir prompt bestraft mit einem Stop and Go Tempo, durch Brisbane.
Planänderung. Wir fahren nach Caloundra und suchen uns dort ein nettes Motel für die Nacht. Das Anchorage Motor Inn sieht sehr gut aus. Ausgebucht ist es auch nicht, denn es leuchtet das Vacancy Schild. Auf einen Restaurantbesuch haben wir heute Abend keine Lust mehr, also schnell in den Supermarkt, ein paar Cracker und Käse in den Einkaufswagen.
Kurz in den Bottleshop für ein paar Bier und fertig. Wir spielen noch eine Runde Siedler, sehen die Simpsons im TV nebenbei und knabbern Cracker mit Käse. Später beginne ich mit diesem Reisebericht, bevor ich mich auch schlafen lege. Es hat zu regnen begonnen.
Tag 13 und 14: 23. – 24 Juli 2008
Der Regen prasselt ans Fenster und weckt uns auf, noch bevor der Wecker klingelt. Wir genehmigen uns nur einen Kaffee, den wir uns selber zubereiten. In allen Motels gibt es Wasserkocher und Kaffeepulver, in manchen sogar Milch dazu. Hast du noch lange geschrieben, werde ich interviewt. Ja, sage ich, bis das Bier alle war.
Wir checken aus und machen uns auf den Weg zu den Glassmountains. Gestern wäre es schon zu dunkel gewesen und außerdem hatte es heftig geregnet. Jetzt regnet es auch, aber irgendwie ist der Drang da, dort hinzufahren, obwohl es wieder ein kleines Stück zurückgeht.
Das ist es? Wieso Glassmountains? Wir stehen auf einem Berg mit einer großartigen Rundumsicht. Was wir sehen, in weiter Ferne, sind einige, mehr oder weniger spitze Berge. Alles klar, ich schieße einige Fotos als Beweis dass wir hier waren, dann schleunigst fort von hier. Was hat sich Captain Cook dabei gedacht, als er diesen Bergen den Namen gab? Eine gewisse Mystik strahlt der Ort bei diesem Wetter schon aus, das kann man nicht leugnen, aber man kann diesen Abstecher auch auslassen.
Noosa, unser Etappenziel, soll einer der reizvollsten Orte in ganz Queensland sein. Bei Regen nicht, stellen wir fest. Nach einer Mahlzeit Fish and Chips im Ort, machen wir uns an die Unterkunftssuche. Zum Lake Cooroibah wollen wir. Dazu müssen wir in Tewantin mit der Noosa North Shore Ferry über den Noosa River. Auf der anderen Seite angekommen fahren wir zum Noosa North Shore Retreat. Aber was ist das? Der Campground mit einigen Cabins scheint völlig verlassen. Meine Frau muss gleich an Teeniehorrorfilme denken und ist nicht so richtig von dem Gedanken begeistert, hier zu übernachten.
Das Büro ist auch nicht besetzt. Da entdecken wir einen Hinweis auf die Rezeption. Tatsächlich, hundert Meter weiter befindet sich das richtige Noosa Shore Retreat mit anderen Touristen, Hotel, Restaurant, Bungalows und Motelunits.Ein genialer Ort um Tiere vor der Haustür zu beobachten. Wir nahmen uns einen Bungalow in diesem ausgedehnten Park. Wer möchte kann zelten. Wir sind dicht an der Küste, umgeben von Buschland. Man kann Kanufahrten machen, reiten, oder wilde Tiere beobachten. Aber das Beste von allem, es ist erlaubt mit dem (Gelände) Wagen am Strand, bei Ebbe, bis zum Rainbow Beach zu fahren. Der Rainbow Beach ist der nördlichste Punkt im Great Sandy Nationalpark.
Unterwegs liegt das 1973an Land gespülte Cherry Venture Wrack, gespenstisch. Abends holen wir uns aus dem kleinen Pub, der zum Resort gehört eine Pizza Hawaii und einen Cesar Salad, sehen uns „Wild At Heart“ von David Lynch an und hoffen insgeheim auf besseres Wetter.
Morgens schauen wir den Wetterbericht. Keine guten Aussichten in den nächsten 3 Tagen. Eine Entscheidung muss getroffen werden. Fraser Island sollte für mindestens zwei Übernachtungen unser Ziel sein. Aber bei diesem Dauerregen entschließen wir uns, dem schlechten Wetter einfach davonzufahren. Avis erlaubt es sowieso nicht, mit dem Leihwagen auf die Insel ohne Straßen zu fahren, obwohl es ein Geländewagen ist. Wir hätten es trotzdem riskiert, aber wir wollen Sonne, haben keine Lust untätig auf besseres Wetter zu warten und dabei wertvolle Zeit verstreichen zu lassen. Unser neues Ziel heißt: Airlie Beach! Mal sehen, wie weit wir kommen. Endlich wieder auf der Straße. Wird es dahinten etwa heller?
Rockhampton ist unser Quartier für die Nacht. Neben unserem Motel ist ein kleiner Thai Noodle Laden. Dort essen wir aus Pappschachteln an der stark befahrenen Durchgangsstraße.
Es regnet nicht mehr.
Tag 15: 25. Juli 2008
Bis Mackay wollen wir heute mindestens kommen, besser noch bis Airlie Beach. Wieder den schwarzen Asphalt unter uns und endlich einige blaue Lücken in der grauen Wolkendecke vor uns. Wir diskutieren, ob wir durchziehen bis Airlie Beach, oder einen Übernachtungstop machen in Mackay. Ich vertrete die Pro Airlie Beach Seite, meine Frau gibt Kontra. Bei Tageslicht ist es nicht zu schaffen und bei Dunkelheit wird es gefährlich, wegen der vielen Kängurus, die über die Straße hoppeln. Ich halte dagegen. Wenn wir ankommen, egal wie spät, dann beginnt der ruhige Teil des Urlaubs, weil wir dort einige Tage bleiben werden.
Es wird schwierig ein gutes Appartment zu finden, wenn es zu spät ist und in Mackay können wir tolle Ausflüge machen und und und….Ich gebe mich geschlagen und aus Erfahrung weiß ich auch, dass oft die Müdigkeit einsetzt, wenn man schon viele Stunden hochkonzentriert gefahren ist. Und das Fahren ist fast ausschließlich mein Job. Wir hören auf die Kängurus an der Straße zu zählen, als die Zahl der überfahrenen Tiere die der Lebenden um ein Vielfaches übersteigt.
Yes, die Sonne setzt sich endlich durch. Wir haben das schlechte Wetter und den ewigen Regen abgehängt. Wir fahren in eine lange Senke und es ist wenig Verkehr. Fatalerweise habe ich gerade jetzt den Tempomat nicht aktiviert. Erst als ich realisiere, dass der mir entgegenkommende Wagen, ein schneller BMW, plötzlich das Blaulicht einschaltet, wird mir klar, ich war etwas zu schnell. Der Wagen wendet sofort nachdem ich ihn passiert habe und folgt uns mit Blaulicht, aber ohne Sirene. Shit. Ich werde langsamer und halte schließlich am Straßenrand.
Einer der beiden Polizisten kommt an mein Fenster und sagt, wir mögen bitte bis zur nächsten Möglichkeit, wo wir von der Straße runterfahren können, weiterfahren. Er ist der Boss, also fahren wir langsam weiter und sie hinter uns her.
Da ist eine gute Stelle, ein Feldweg. Wir halten. Er kommt erneut, verlangt den Führerschein und einen Ausweis. Der Reisepass geht nicht, keine Adresse von mir drin. Also irgendein Dokument mit meiner Heimatadresse. Der Leihwagenvertrag wird akzeptiert. Ob ich zu schnell gewesen sein könnte, werde ich befragt. Ich bin nicht sicher, könnte evtl. sein, antworte ich. Wie dem auch sei, Cash wird nicht genommen. Wir bekommen einen Beleg und eine Erklärung wo wir das bezahlen können. Wir erfahren, dass wir 15 km/h zu schnell waren. Es sind hier 100 Stundenkilometer erlaubt und ich bin tatsächlich 115 km/h gefahren, was mich 150 australische Dollars kosten wird. In Deutschland wird 15 km/hüber dem Limit nicht einmal geahndet, wenn mich nicht alles täuscht. Auf jeden Fall war der Polizist sehr freundlich. Er macht ja auch nur seinen Job und ich habe ein 150 Dollar Souvenir für mein Fotoalbum. Tempomat wird auf Strich 100 km/h gestellt und weiter geht es.
In Mackay angekommen, geht erneut die Suche nach einer netten Unterkunft los. Da es hier nette Strände gibt, versuchen wir zuerst einige von den Resorts mit Strandzugang zu finden. Alles ausgebucht oder zu teuer für uns. Also wird es wieder ein Motel an der Straße.
Auf dem Weg in den Ort ist mir gleich eins aufgefallen, mit Livemusik und großem Biergarten. Die Rezeption ist in der Bar. Rauch- und bierdunstgeschwängerte Luft. Scheint beliebt zu sein bei den Arbeitern, dieses Motel mit der großen Bar. Pokies (diverse Spielautomaten in separatem Raum) ist auch dabei. Direkt auf der anderen Fluss-Seite ist die Ausgehmeile und es ist Freitagabend. Mir gefällt es, meiner Frau nicht. Trotzdem lassen wir uns von der Bedienung ein Zimmer zeigen. Der Preis ist auch ok. Aber als wir in das Zimmer sehen ist klar, hier werden wir nicht wohnen.
Wir fahren wieder über den Fluss und ziehen ins Bel Air Motel. Es gefällt uns hier. Wir bleiben für zwei Nächte. Dann können wir morgen den irren Forrest Flight machen. Vorerst werden wir an der Marina mal schauen, ob es leckere Steaks gibt oder Fisch.
Dort kann man toll essen, sagt die Motelfrau. Danach begnüge ich mich mit einem Guinness im Irish Pub, denn morgen ist Samstag. Da können wir noch mal das Nachtleben von Mackay abchecken.
Tag 16: 26. Juli 2008
Ausschlafen. Die Sonne scheint ins Zimmer. Nur einen Kaffee, duschen und dann sofort los in den Eungella National Park. Macht Spaß zu fahren, bei schönem Wetter, auf dieser kurvigen Straße, aber das Beste kommt erst noch.
Im Lonely Planet steht, man solle sich telefonisch anmelden, wenn man den Forest Flight, machen möchte. Wir fahren natürlich erstmal einfachso hin. Jetzt weist uns ein Schild den Weg runter von der Straße, auf eine staubige Piste. Mal sehen, was in dem Wagen steckt. Die Stoßdämpfer sind super, der Wagen schluckt alle Schlaglöcher souverän. Dann kommt sie, meine erste Flussdurchquerung. Das Wasser geht nicht sehr hoch, aber die Strömung ist ganz ordentlich, geschafft. Ich wiederhole den Vorgang mit dem Unterschied, dass ich mich jetzt fotografieren lasse, von meiner vorher abgesetzten Frau. Nicht lange verweilen, wir wollen weiter. Es geht etwas rauf und runter und ich finde immer mehr Gefallen am Offroad fahren.
Plötzlich stehen wir vor einem geschlossenen Gatter, mit einer Telefonnummer. Mist, nicht mal die Handys haben wir dabei, obwohl wir ja eigentlich wussten, dass man sich anmelden sollte. Also zurück in den kleinen Ort, den wir vor einer halben Stunde durchfahren haben. Dort können wir telefonieren. Wir halten an dem alten Hotelpub und erzählen dem Wirt von unserem Malheur. Er greift umgehend zu seinem Mobilphone, tippt ein paar Nummern und spricht mit jemandem. „Viertel nach Zwei?“, fragt er uns. Das passt prima, dann haben wir ja noch Zeit etwas hier zu essen. Ich ordere Fish and Chips, mal wieder. Wie selbstverständlich kommt die Frage, auch ein Bier? Ungern lehne ich ab, da ich ja der Fahrer bin gibt’s nur ne Diet Coke.
Pünktlich, um viertel nach zwei, sind wir wieder am Gatter. Diesmal öffnen wir die Einfahrt und fahren den Weg hoch, wo wir auch schon erwartet werden. Nach einer netten Begrüßunggibt es ein kurzes Sicherheitstraining auf einer kleinen Teststrecke. Dann wandern wir weiter einen steilen Pfad nach oben.
Diese Seilbahn, oben durch die Baumwipfel des Regenwaldes,wurde in zweijähriger harter Arbeit von diesem Paar selber geplant und gebaut. Auf dem Weg erfahren wir etwas über Flora und Fauna in dieser Region. Als wir ankommen, sehen wir die Berge um uns herum und die Seilbahn, an der wir gleich hinabsausen werden. Gurte anlegen, Handschuhe an, Brille sichern und Kamera um den Hals. Der Besitzer, der hoffentlich TÜV geprüften Anlage, gleitet zuerst hinab. Meine Frau als Zweite. Keine Schreie, also hinterher. Bis zur ersten Plattform lasse ich mich zügig hinab, ohne zu bremsen, was für ein Spaß. Das ist die 65 Dollar wert. Den nächsten Teil der Strecke nehme ich mir mehr Zeit, die linke Hand an der Bremse, die rechte an der Kamera. Hunderte Flughunde hängen in den Baumkronen, rote und schwarze. Unter mir der Abgrund, doch ich habe Vertrauen in das Seil, denn schließlich ist es der Broterwerb des Pärchen. Ein Unfall oder gar Absturz dürfte wohl das Aus für Ihre Lizenz bedeuten. Begeistert komme ich unten an. Die letzten Meter habe ich wieder an Geschwindigkeit gewonnen. Am Grinsen meiner Frau sehe ich, dass sie ebensoviel Spaß hatte, wie ich selber.
Samstagnacht in Mackay. Wir gehen zuerst thailändisch essen und dann 10 Meter weiter ins Ambassador Hotel, in die Hotelbar. Es gibt zwei Billardtische neben der Tanzfläche, aber erstmal an die Bar. Ich bestelle zwei XXXX Gold (Bier), frisch gezapft und meine Frau zahlt. Mit den Drinks kommt das Wechselgeld, aber scheinbar zu wenig. Wir bekommen auf einen 20 Dollarschein raus, haben aber mit einem 50 Dollarschein bezahlt, oder nicht? Meine Frau meint ja, die Bedienung ist sich sicher, dass es 20 Dollar waren. Sie möchte unsere Adresse haben, dann kann sie in der Nacht bei der Abrechnung feststellen, ob ein Überschuss in der Kasse ist und uns das Geld zurückgeben. Aber meine Frau wird immer unsicherer.
Wir haben den Forrest Fly in bar bezahlt, dann kommt es doch hin, dass nur noch so wenig Geld in der Börse ist. Wir einigen uns darauf, dass es unser Versehen war und spielen Billard.
In den Stoßpausen beobachte ich die Gruppe tanzender angetrunkener Leute. Hier sind irgendwie schon alle um 9.30 pm im Vollrausch, wie es scheint. Zum Glück sind alle fröhlich, keine Spur von Aggression. Noch ein Fourex Gold? „Selbstverständlich“ ist die Antwort. Im Gedrängel an der Bar bedient mich die gleiche Barfrau wie zuvor. Wegen dem Trouble, den wir hatten, bekomme ich heute Freibier, verkündet sie mir lächelnd. Na dann Cheers.
Wir schauen noch in den Irish Pub, aber dort ist die Musik nicht zum aushalten, also wieder ins Ambassador Hotel. Das Fazit des Abends, Mackay ist super zum Ausgehen. Zurück ins Motel gönnen wir uns ein Taxi.
Tag 17 - 21: 27. Juli – 31. Juli 2008
Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis ins paradiesische Airlie Beach. Bei perfektem Wetter, Sonne, 26 Grad, und blauem Himmel fahren wir dem Paradiesentgegen. Gelegentlich erinnern wir uns daran, dass hier und jetzt Winter ist, unglaublich. In einer Shopping Mall, kurz vor unserem Ziel, wollen wir frühstücken und einige Einkäufe tätigen. Es gibt grilled cheese sandwich and a dammed fine cup off coffee. In Airlie Beach wollen wir uns ein Appartement mieten und uns selber versorgen.
Wir finden eine traumhafte Appartementanlage am Hang, mit frisch renovierten Zimmern. Bei der Besichtigung verschlägt es uns fast die Sprache, als wir den Preis erfahren. Nur 120 Dollar für diese Luxuswohnung mit 2 Schlafzimmern, 2 Bädern, großem Wohnbereich mit offener Küche. Ich sehe mich schon frühstücken auf der Holzterrasse neben dem Pool. Meerblick haben wir aus allen Zimmern. Kaum in der Lage unsere Begeisterung zu verbergen, sagen wir zu für 3 – 5 Nächte, eher fünf.
Glücklich und zufrieden holen wir das Gepäck aus dem Wagen, befüllen den Kühlschrank mit den Einkäufen und lassen es uns gut gehen. Am Abend gibt es Lasagne und dazu einen guten Rotwein.
Die Tage vergehen viel zu schnell in dieser herrlichen Umgebung. Wir relaxen am Pool, lesen auch mal wieder, machen kleine Abstecher in den schnuckeligen Ort direkt unten am Strand. Alles ist gut zu Fuß zu erreichen. Kein Wunder, dass dieser Ort so beliebt ist, vor allem bei jungem feierwütigem Volk. Es gibt alle erdenklichen Arten an Unterkünften in allen Preisklassen, Internetcafes, Bars, Clubs und Biergärten. Die Whitsunday Islands befinden sich direkt vor der Küste und nicht zu vergessen, das Great Barrier Reef. Touren können überall gebucht werden. Viele kommen, um überzusetzen zu den Inseln, die die schönsten Strände ganz Queenslands haben. Es gibt eine große, künstlich angelegte Salzwasserlagune unter Palmen, perfekt zum Relaxen. Wer sich im Meer vergnügen will, muss sich nach den Gezeiten richten. Gegen Abend kommt das Wasser zurück.
Ein eingewanderter afghanischer Taxifahrer in Brisbane hatte uns schon von diesem Fleckchen Erde vorgeschwärmt. Er hat nicht übertrieben. Wir machen kleine Tagesausflüge, z. B. zur Swamp Bay, die nur über einen verschlungenen Dschungelpfad zu erreichen ist. Dabei immer wachsam sein wegen Spinnen, Schlangen oder anderem Getier. Auf den Mount Roper dürfen wir nicht. Auf einem Hinweisschild steht etwas von Baumaßnahmen und Lebensgefahr, weil der Weg wohl teilweise schwer passierbar ist. Ein leicht zu überwindender Zaun versperrt den Weg auf den Pfad. Meine Frau ist der Meinung, wir sollten uns daran halten, schade.
Auf der Suche nach den Salties (Salzwasserkrokodile), die hier unter anderem im Proserpine River leben, sehen wir abgefahrene Strände. Bei Ebbe gleichen sie einer Mondlandschaft. Wir kommen an einen Staudamm, bewundern den Cedar Creek Fall, sehen aber leider kein einziges Krokodil.
Immer mal wieder checken wir unsere Mails, um Freunde und Familie über unsere Aktivitäten zu unterrichten. Heute gab es bad news from home. Eigentlich ist die weltweite Vernetzung per Datenkabel ja ein wahrer Segen, manchmal aber auch ein Fluch. Zum Glück gibt es tags darauf Entwarnung, alles ist in Ordnung und ich bin wieder besser gestimmt.
Oft genießen wir unser Appartement, den Pool und den Luxus dieser Herberge. Wir sehen uns Filme (Kill Bill Vol. 1 und 2, Sin City) an, kochen uns vorzügliches Essen und spielen auf der Terrasse, mit einer grandiosen Aussicht, besonders bei Sonnenuntergang. Zum Ausgehen bietet sich das Morrocos an oder der Club Mama Africa. Wer Gesellschaft sucht, um sich über Reiserouten auszutauschen ist in einem der beiden riesigen Biergärten richtig. Hier ist immer was los.
Ein unvergessliches Erlebnis ist das 2000 Kilometer lange Great Barrier Reef. Frühmorgens fahren wir zum Hafen und gehen an Bord der Fantasea, einem Hochgeschwindigkeits-catamaran, um zum Hardy Reef zu kommen. Zwei Stunden später kommen wir kreidebleich dort an. Wir hatten ordentlich Seegang, eine Achterbahnfahrt ist nichts dagegen. Das Boot legt an einer großen, fest installierten Plattform an. Wir bekommen Neoprenanzüge, Taucherbrille, Flossen und Schnorchel. Wer möchte, kann sich einem Tauchguide anschließen. Da wir noch keinen Open Water Tauchschein haben, werden wir Schnorcheln.
Es fällt mir schwer hierfür die richtigen Worte zu finden, es ist fantastisch. Es existiert nichts mehr um mich herum, Zeit und Raum verlieren ihre Gültigkeit. Es ist wie ein Drogenrausch. Schwerelos gleite ich durch bunte Fischschwärme, fühle mich aufgenommen in dieser Formation, als einer der Ihren. Das Riff ändert sich mit jedem Meter den ich vorwärts schwebe, die Intensität der Farben ist überwältigend. An der Riffkante entlang gleitend bestaune ich die Vielfalt der Korallen, manche scheinen mich mit ihren Tentakeln greifen zu wollen.
Gefühle des Glückes geben nur unzureichend wieder, was wir hier sehen und erleben dürfen. Es ist ein Privileg hier zu sein und eine Pflicht eines jeden, dieses Wunder der Natur zu schützen und zu erhalten. Kein Aquarium auf der ganzen Welt kann einem auch nur einen Bruchteil der Eindrücke vermitteln, die wir hier in den vier Stunden am Riff erleben.
Im stolzen Preis von 195 Dollar/Person ist mehr drin, als nur die Anreise, das Essen, der Kaffee und Tee. Es ist ein Sinneswandel mit drin, man fühlt sich gereinigt nach einem berauschenden Tag im Einklang mit der Natur.
Auf der Rückfahrt verliert der Katamaran plötzlich an Fahrt, bis er ganz zum Stillstand kommt. Wale! Wie kann ein perfekter Tag noch perfekter werden? Indem unvorhersehbar eine Walmutter mit ihrem Baby auftaucht, im wahrsten Sinne des Wortes. Aufgeregt hantiere ich mit der Kamera und kämpfe um eine gute Position. Klick. What a beautiful day!
Tag 22: 1.August 2008
Seit Tagen sind wir immer an der Küste entlang gefahren, jetzt ist es Zeit mal etwas anderes zu sehen. Wir machen einen Abstecher ins Outback. Geplant war, nach Mt. Isa zu fahren, leider kommen wir dann mit dem Kilometerlimit nicht hin, denn wir dürfen nur 200 km pro Tag fahren, das sind 4200 km insgesamt. Mt. Isa würde unser Limit um ca. 1800 km übersteigen. Da ich unbedingt im Daintree Nationalpark den legendären Bloomfieldtrack (4 WD only) fahren will, fällt die Entscheidung nicht so schwer, den Abstecher ins Outback zu verkürzen. Kaffee für uns, Diesel für den Nissan, auf geht`s.
Zunächst geht es noch bis Townsville an der Küste entlang nach Norden. Dort angekommen gönnen wir uns etwas Junkfood von Red Rooster und dann geht es westwärts, dem roten Sand entgegen. Was uns erwartet, wissen wir nicht. Wie weit wir kommen, werden wir sehen.
Der Tank ist voll und für alle Straßenbeschaffenheiten sind wir mit diesem Fahrzeug auch gerüstet. Der Verkehr wird deutlich weniger. Die Wälder weichen der Steppe und üppige Vegetation dem Buschland. Mal fahren wir auf Asphalt, mal auch auf Sandpisten und endlich wird der Belag unter dem Wagen immer roter.
Dann tauchen die ersten Warnschilder auf. Achtung Roadtrains. Diese Ungetüme, die mit 120 Sachen und 3 – 4 Anhängern durch das Outback donnern, können schon mal 50 Meter und länger sein. Die beste Strategie bei einem entgegenkommenden Roadtrain ist: Einfach links ran fahren und warten, bis er vorbei ist. Ansonsten kann es schon mal passieren, dass der Steinschlaghagel, den das Monstrum hinterher zieht, einem die Windschutzscheibe zertrümmert. Beim Überholen sollte man Zeichen geben, durch hupen oder aufblenden und man sollte mindestens einen Kilometer für das Manöver einplanen.
Zwei beinahe Kollisionen mit ausgewachsenen Kängurus konnte ich gerade noch durch starkes Bremsen verhindern. Mit einem Mal kamen sie von links auf die Straße gesprungen. Meine Frau sah es eine Sekunde vor mir und warnte mich mit einem „Achtung“, was mir wahrscheinlich die entscheidende Sekunde gab, die Katastrophe zu verhindern. Die unzähligen toten Kängurus am Straßenrand trüben etwas den schönen Gesamteindruck. Da, zwei Emus, lebendig, fahr zurück. Das ist ein Foto wert.
Ich werde von entgegenkommenden Fahrern gegrüßt und erwidere diese sympathische Buschsitte gerne. Bis Greenvale werden wir heute noch kommen, bevor es dunkel wird. Das Navigationsgerät prognostiziert eine Ankunftszeit so gegen 6.04 pm. So erleben wir aus dem Auto mal wieder ein sensationelles Farbschauspiel am Himmel. Die leuchtend roten und orangenen Töne werden immer kräftiger, wir nähern uns wohl bald dem Finale, dem ultimativen Sonnenuntergang.
Down Under liegt sicher ganz weit vorne in der internationalen Rangliste was Farben und Kontraste angeht, zu Lande, im Wasser und in der Luft. Mal schauen, ob wir heute Nacht die Milchstraße am Himmel finden.
Wir rollen in den Ort mit 255 Einwohnern, der aus wenigen Dutzend Häusern besteht. Unser Augenmerk gilt hauptsächlich dem Three Rivers Hotel/Motel. Kein Vacancy Schild zu sehen. In der Bar fragen wir nach einem netten Zimmer und haben Glück. Irgendwie fühlt sich durch den vielen roten Sand meine Kehle ganz ausgetrocknet an und verlangt nach einem kalten Bier. Ahh, das tut gut. Einchecken kann warten, man muss auch mal Prioritäten setzen.
Nach der Inspektion des Zimmers gehen wir wieder zurück in die Bar, um was zu essen. Praktischerweise ist hier alles unter einem Dach. Viele der Gäste, die noch ihre schmutzige Arbeitskleidung anhaben, genehmigen sich ein paar Drinks zum Wochenende, es ist Freitagabend. Es wird Pool gespielt und auf den großen Flatscreen TV`s, die an den Wänden hängen, läuft ein Pferderennen. Die Barfrau fungiert auch als Buchmacherin und platziert Wetten der Gäste. Ich lasse mich anstecken von der Bierlaune der anderen Barbesucher und wir haben einen fröhlichen Abend im Outback, im famosen Three Rivers Hotel.
Tag 23: 2.August 2008
Heute geht es nach Cairns (Kerns, wie die Aussies sagen). Ein paar Stunden sind wir noch auf roten Pisten im verlassenen Outback unterwegs. Begegnungen mit anderen Autos sind die Ausnahme. Falls doch mal ein anderer Wagen auftaucht, kurz den Zeigefinger heben, lächeln und warten bis irgendwann mal wieder einer anrollt. Vor jeder längeren Autofahrt besorgen wir uns reichlich Ice Tea, Ice Coffee, Diet Coke und Wasser immer vier bis fünf Liter. An ein paar Bier hab ich auch gedacht, irgendwann sind wir ja am Ziel und was gibt es schöneres, nach einem anstrengenden Tag im Auto, als ein eisgekühltes Blondes?
Das alles packen wir im Heck des Wagens in eine große Styropor Kühlbox, die wir mit Eiswürfel auf einer angenehmen Temperatur halten. Vor jeder Tankstelle, vor den Bottle Shops und in allen Supermärkten finden sich große Truhen mit 3 kg Säcken von Eiswürfeln für ein paar Dollar. Wir nähern uns der Zivilisation. Die Farbe des roten Sandes geht allmählich über ins Beige, die staubige Piste wandelt sich in glatten Asphalt. Die Reserveanzeige des Tanks leuchtet auf. Kein Grund nervös zu werden, wir sind wieder in dicht besiedeltem Gebiet.
Auf den Abstecher durch die Magic Mountains, laut einer Hinweistafel eine schöne Scenic Route, verzichten wir, da wir fürchten, sonst zu spät Cairns zu erreichen. Ungern wollen wir das gleiche Debakel erleben wie in Brisbane, als unsere favorisierten Unterkünfte ausgebucht waren. Fast alle Kreuzungen auf dem Weg in die Stadt werden durch Kreisverkehr geregelt, was einen ganz enormen Vorteil hat. Der Verkehr fließt viel besser, kommt seltener zum Stillstand. Das erleben wir so schon auf der ganzen Route durch Queensland und mir graut davor, wieder in Deutschland in meinen Honda zu steigen. Verschwenden wir keinen Gedanken weiter an die Heimat. Wir erreichen schließlich gerade Cairns, während sich die Sonne langsam für heute verabschiedet.
Die Stadt wimmelt nur so von Backpackern, wieder sind unsere anvisierten Hotels voll. Nach einigen Runden durch das sehr beschauliche Zentrum steuern wir für eine Nacht halt wieder ein Motel an der Ausfallstraße an. Das Comfort Sheridan Inn sieht sehr gut aus, das nehmen wir. Es gibt einen schönen Swimmingpool mit kleinem Wasserfall und Free Internet. Schlagkräftige Argumente, denn wir haben schon länger keine Mails gecheckt. Die organisatorischen Sachen sind erledigt und der Abend ist noch jung. Wie wäre es mit einer Pizza an der Esplanade?
Nach fünfzehnminütigem Fußmarsch sind wir an der Promenade und sondieren die Lage. Die meisten Leute sitzen draußen an den Tischen, denn hier sind selbst abends die Temperaturen fast subtropisch. Einmal auf und ab gebummelt, dann entscheiden wir uns für einen kleinen Pizzaladen neben dem ein etwas abgehalfterter Straßenmusikant selbstgedichteten Blues zum Besten gibt. Johnos nennt er sich. Über den kleinen, überdachten Nachtmarkt wird noch geschlendert und das Sortiment begutachtet. Es gibt tolle Umhängetaschen die eine Ewigkeit halten sollen, glaubt man dem Aufdruck. Abermals verschieben wir die Einkäufe, denn hier machen wir noch einmal am Ende unserer Reise Station.
Großartig ist die Ansammlung der Buffetstände mit Köstlichkeiten aus China, Thailand und Vietnam. Man kann aus vier Tellergrößen wählen, die es zu beladen gilt. Der größte Teller kostet gerade einmal 13 Dollar und reicht gut für zwei Personen, aber das werden wir ein andermal austesten. Bevor wir uns zur Ruhe betten, kehren wir noch im Rattle`n Hum, ein einladender, gut besuchter Pub, mit zeitweilig sehr guter und lauter Musik. Unbeschreiblich das Vergnügen auf der Toilette. Tatsächlich steht man vor einer Pinkelrinne, doch man sieht sich im Wald. „Wie haben die das bloß gemacht?“, frage ich mich, während ich lachend an unseren Tisch zurückgehe, um meiner Frau davon zu berichten. „Könnte es mit einer Glasscheibe zusammenhängen?“, zerstört sie meine Illusion. Auf dem Heimweg nehmen wir noch einen Final Shot im Shannigans. Das Securitypersonal gewährt uns Einlass.
Tag 24 - 27: 3. – 6. August - 2008
Cairns lassen wir vorerst hinter uns. Auf dem wunderschönen Cookhighway geht es in den ältesten Regenwald der Erde, den Daintree National Park. Bis Port Douglas verläuft die kurvige Strasse immer entlang der Küste, mit tollen Ausblicken auf das Meer und einsame Strände.
Mit einer Drahtseilfähre geht es über den Daintree River in den Urwald. Krokodile sind noch nicht zu sehen. Als wir die Fähre verlassen, ändert sich die Vegetation schlagartig. Wir fahren durch einen dichten Regenwald, wie er urwüchsiger und wilder nicht sein kann. Es geht in steilen Serpentinen rauf und runter.
Lange Lianen hängen von den teils riesigen Bäumen herunter und der Dschungel scheint sich die Straße zurückerobern zu wollen. Links geht es steil rauf, rechts von uns geht es steil hinab. Es ist, als fahren wir durch einen Tunnel, denn Himmel sieht man nicht. Alles ist zugewuchert.
Die Straße ist zweispurig befahrbar, aber bei Gegenverkehr wird es sehr eng. Die meisten Fahrzeuge hier sind große Geländewagen. Ab Cape Tribulation darf man nur noch mit Allradantrieb weiterfahren, denn ab dort hört die Straße auf und die Offroad Route, der Bloomfield Track, beginnt. Auch wir werden diese Route fahren.
Doch vorerst wohnen wir für drei Tage im abgelegenen Koala Resort am Kimberly Beach, weil es so traumhaft schön hier ist. Alle Strände in diesem National Park sind relativ weitab der Straße, daher auch oft menschenleer. Unser Strand macht da keine Ausnahme, meistens sind wir alleine dort. Das Wasser ist kristallklar und warm. Gegenüber ist eine kleine Insel, die man per Kajak erreichen kann. Der Strand erstreckt sich über ca. vier Kilometer und das Koala Resort ist die einzige Unterkunftsmöglichkeit weit und breit. Es gibt einfache Hütten mit einem Bad und einer kleinen Veranda, sowie Schlafsäle für Sparfüchse. Für die Eigenverpflegung sind Kochstellen und Geschirr vorhanden. Wer möchte, kann sich auch für das 10 Dollar- Gericht anmelden, ein Getränk nach Wahl inklusive. Luxus darf hier niemand erwarten, dafür aber eine junge Crew, die sich prima um die wenigen Gäste kümmert. In der kleinen, rustikalenBar, die auch Aufenthaltsraum, Billard- und Esszimmer ist, werden Neuigkeiten ausgetauscht, Karten gespielt, oder gelesen. Alles ist aus Holz, die Bänke, die Tische und der kleine Tresen mit vier Hockern davor.
Als Tagesausflug besuchen wir das Daintree Discovery Center. Mit einem Audioguide (auch in deutscher Sprache) ausgerüstet, durchwandern wir den Regenwaldwald auf allen Ebenen. Stege führen uns an verschiedene durchnummerierte Punkte, die per Audioguide erklärt werden.
Man drücke einfach die Nummer an entsprechender Stelle. Sogar in die hohen Baumwipfel dringen wir vor, indem wir einen großen Holzturm erklimmen. So erfahren wir allerhand Wissenswertes über Flora und Fauna des Regenwaldes bis hin zu den Ureinwohnern, den Aborigines.
Im Daintree River leben auch die großen Salzwasserkrokodile, die bis zu sieben Meter lang werden können. Die wollen wir sehen. Wir mieten uns ein Boot mit Führer, für eine Stunde, und bekommen tatsächlich drei Krokodile zu sehen. Eins ist sehr klein und kaum zu erkennen unter dem Gestrüpp am Ufer, wo sie gerne in der Sonne liegen. Aber wir hatten Glück, ein vier Meter langes Tier liegt völlig frei auf einer Sandbank. Von unserem „Crocodile Dundee“ erfahren wir, dass in den letzten hundert Jahren nur drei Menschen in dieser Region den Crocs zum Opfer fielen. Er zeigt uns einen Zahn (beinahe groß wie ein kleiner Finger) und ein Ei in Originalgröße und erzählt uns eine Menge über diese beeindruckenden Kreaturen.
Die Krönung des Abends ist eine riesige Spinne. Ich entdecke ihr Netz, als ich vor unserer Hütte den Wagen parke. Ohne zu übertreiben, sie ist größer als meine Hand.
Abends ist das Programm immer ähnlich. Um sieben gibt es Essen, dann wird Pool gespielt und gekniffelt. Wenn keine Ausflüge anliegen, relaxen wir an unserem Strand, lesen und schwimmen abwechselnd.
Richtig aufregend wird es heute für uns. Es geht endlich über den legendären Bloomfield Track nach Cooktown. Bevor wir richtig offroad fahren, erreichenwir Cape Tribulation. Dort sollte man sich unbedingt in Masons Store über die Befahrbarkeit der Strecke erkundigen, dennzeitweilig ist sie unpassierbar, z. B. bei heftigem Regen. Wir fragen nach und erfahren, dass sie zurzeit nichts Negatives gehört haben, also grünes Licht für uns. Eine Karte der Strecke wird noch gekauft und dann gibt es kein zurück mehr.
Ich fahre, meine Frau studiert die Karte. Um meine Herzschlagfrequenz noch etwas weiter zu erhöhen, erzählt sie mir die neusten Erkenntnisse. Der Bloomfield Track sei was für erfahrene Offroad Fahrer. Neben einigen Flussdurchquerungen (von denen ich vorher schon wusste) werden wir auch bis zu 33 Grad Gefälle und Steigung durch Haarnadelkurven händeln müssen. Und das auf Geröll und Schotter, mit Spurrillen, die ellenlang sind. Nicht nur was mein Sternzeichen angeht, auch was das Offroad fahren betrifft, ich bin Jungfrau.
Die erste ernstzunehmende Flussdurchquerung steht an. Der Puls steigt weiter. Kurz anhalten, Foto machen und dann durch. Ich spüre die Strömung, der Wagen geht hinten etwas mit. Instinktiv gebe ich etwas mehr Gas, sanft. Das fühlt sich gut an. Die Euphorie ist wieder da. Das ging doch super. Die nächste Hürde kommt. Es geht steil rauf und wie angekündigt kommt eine sehr enge Kurve. Ich lasse mir meine Unsicherheit nicht anmerken. Irgendwie gelingt auch dieses Manöver und wir werden entschädigt mit grandiosen Aussichten an einsamen Buchten. Gelegentlich halten wir, gehen ans Meer, genießen den Moment und fahren dann weiter. Zweimal denke ich, wie soll ich da durchkommen, da hoch kommen, aber es klappt. Wir überqueren den Bloomfield River auf Asphalt und haben den Track hinter uns.
Im Lions Den Hotelmachen wir Mittag. Sehr uriger Laden, bekannt unter Offroad Fahrern, zu deren Kreis ich mich ab jetzt auch zähle. Nach einer riesigen Pizza kaufen wir uns noch den Aufkleber „ I Survived The Bloomfield Track“ und dann geht es weiter nach Cooktown. Auf dem Weg liegen noch die Blackmountains, einige Berge aus Steinen, schwarz wie Kohle. Wir sind ziemlich gut vorangekommen, deshalb wollen wir noch den 360 Grad Rundblick von dem Cooktown Lookout bewundern. Ein schöner Blick auf das glitzernde Meer in der Abendsonne ist der Lohn.
Angekommen in Cooktown, ziehenwir ins Seagrens Inn. Das Zimmer ist sauber und sehr geräumig. Die riesige Veranda mit Blick auf das Meer und die beschauliche Hauptstraße runden das ganze positiv ab. Unter uns befindet sich ein chinesisches Restaurant. Es leben viele Aborigines hier, an diesem äußerst abgelegenen Ort. Manchmal sind wir auch an Aboriginal Land vorbeigefahren, durften allerdings nicht hinein, weil dafür ein spezielles Permit erforderlich ist.
Am Abend schlendern wir noch etwas durch den verschlafenen Ort, der mehr was von einem Dorf, als von einer Stadt hat. Im Cooktown Hotel trinken wir noch ein Guinness im Top Pub und dann geht es ab ins Bett.
Tag 28 - 29: 7. – 8. August 2008
Bevor wir nach Cairns zurückkehren, werden wir zwei Tage am Trinity Beach verbringen. Auf dem Weg in den Norden konnten wir uns davon überzeugen, dass es der schönste Strand unweit von Cairns ist. Doch zuerst müssen wir einen Geheimtipp, den wir bekommen haben überprüfen. Es soll hier einen abgelegenen, schwer zu erreichenden und nicht ausgeschilderten Wasserfall geben, der per guter Wegbeschreibung zu finden sein soll. Der Trevathen Fall. Was man mitbringen sollte? Etwas Abenteuerlust, Badesachen und einen Geländewagen!
Von Cooktown aus fährt man nach Süden. An der Mt. Amos Rd. links von der Straße abbiegen. Nach 9 km staubiger Piste geht rechts ein Pfad ab, dem man ca. 1 km folgt. Bei der Gabelung hält man sich rechts und fährt weitere 2 km auf schwierigem Terrain bis zu einem Tor. Dort hält man sich links und sobald man das Gefühl hat, es geht nicht weiter, stellt den Wagen ab. Ein kurzer Fußmarsch noch und dann ist man an einem himmlischen Ort.
Überglücklich, den Leihwagen heil wieder auf die Straße zu bekommen, geht es weiter zum Trinity Beach, via Mossman Gorge. Eintönige Strecke über weite Kilometer. Immer geradeaus durch das Buschland. Qualm. Das Steppengras an der Straße wird hier scheinbar nicht gemäht, sondern kontrolliert abgebrannt. An irgendeinem Roadhouse essen wir eine Kleinigkeit. Dann kommen wir bald zur Mossman Gorge, einigen kristallklaren Schwimmteichen, super für eine kurze Erfrischung.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, d. h. wir haben noch Zeit für eine kleinen Abstecher nach Port Douglas, nur um einen Eindruck zu bekommen. Wir fahren hoch zum Lookout und sehen den langen Stadtstrand von oben. In der Hauptstraße bemerken wir, dass diese niedlichen, kleinen Touristenorte in Queensland durchaus austauschbar sind. Man kann hier gut einige Zeit verbringen, aber nicht allzu lange.
Mit der Sonne im Rücken, fahren wir wieder diese wunderschöne Küstenstraße entlang, nur dieses Mal von Norden nach Süden. Am Trinity Beach machen wir einen Superdeal mit dem Manager des Raydon Appartements. Statt 250 Dollar für eine Übernachtung zahlen wir nur 150 Dollar. Manchmal zahlt es sich aus etwas hartnäckiger zu verhandeln. Eigentlich wollten wir auch hier nur maximal 120 Dollar zahlen, aber das Appartement hat uns einfach überzeugt. Den Luxus von zwei Bädern, zwei Schlafzimmern, offener Küche mit Kücheninsel, großer Wohnraum, Meerblick vom Balkon, Pay TV, Stereo Anlage, DVD, zwei Swimming Pools usw., gönnen wir uns nicht oft. Wir kaufen noch ein für unser Abendessen und genießen den Komfort dieser Anlage.
Ein Tag am Meer. Ausschlafen. Frühstück selbst zubereiten. Faulenzen und lesen. Ach so,die Spuren vom Bloomfield Track müssen wir noch beseitigen, sprich Auto waschen. Wir finden eine Selbstbedienungswaschanlage und können unsere Freveltaten vertuschen, indem wir den Sand und Dreck einfach abspritzen. Niemand wird je erfahren, wo wir überall waren.
„Lass uns noch in die Videothek fahren, und probieren „Death Proof“ für heute Abend zu leihen.“ Völlig unkompliziert bekommen wir den 5. Film von Tarantino. Lediglich die Adresse von unserem Appartement muss ich angeben, dann bekomme ich den verlangten Titel. Vor dem Abendessen machen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang, bei hohen Wellen und einem tollen Sonnenuntergang. Dann schauen wir uns „Chuckies Bride“ im TV an und danach den letzten Tarantino Streifen auf DVD. Nacht.
Tag 30 – 32: 9. – 11. August 2008
Nur einen Steinwurf entfernt von Trinity Beach liegt Cairns, unsere vorletzte Station in Down Under. Wir geben noch den Film in der Videothek ab, tanken preiswert und dann fahren wir ins N JOY Hostel. Ich bekomme meine Tasche (die ewig hält) vom Nachtmarkt in Cairns und einen Billardcue aus Kuranda. Wir zünden Kerzen mit Greenpeace an, gegen die globale Erwärmung und kaufen Kunsthandwerk von Aborigines.
Und dann geht plötzlich alles ganz schnell, der Urlaub geht zu ENDE! Meine alljährliche Horrorvision nimmt Gestalt an. Ich muss wieder damit klarkommen, dass es fast vorbei ist. Um 10.00 am muss der Nissan im Stadtbüro von Avis abgegeben werden. Ohne Mängel wird der Wagen angenommen. Ein letztes Mal gehe ich schwimmen in der Laguna von Cairns. Wir haben keine gute Nacht. Um 4.00 am klingelt der Wecker Ein verabredetes Taxi bringt uns zum Airport, früh am Morgen.
Tag 33: 12. August 2008
Abflug von Cairns um 6.10 am nach Brisbane. Zeit totschlagen am Airport Brisbane. Bücherläden durchstöbern und Gameboy spielen. Weiterflug um 2.45 pm nach Singapur. Ankunft um 8.30 pm in Singapur. Kurz einkaufen, dann ins Hotel.
Tag 34 - 35: 13. – 14 August 2008
Zwei Tage haben wir noch, sehen wir es positiv. Wir haben einen langen Spaziergang durch das bunte und quirligeLittle India. Wir shoppen in Vivo City und lassen uns in China Town massieren. Grünen Tee kaufen wir in einem Laden, der nur grünen Tee verkauft, ungefähr 5000 verschiedene Sorten.
Abends fahren wir nach Tangjong Pagar, dort kenne ich eine coole Bar von früher, das JJ Mahoneys. Leider gibt es diesen Pub nicht mehr. Stattdessen ein Rotlichtviertel. Die Regierung hat die Gesetze etwas gelockert, was die Prostitution betrifft.
Und in Tangjong Pagar zeigt sich das Ergebnis in voller Pracht, besonders in der Duxton Road. Merkwürdig, dass kein Reiseführer darüber berichtet.
Wir finden eine Bar mit Livemusik und einem Pooltisch, das ist immer eine gute Basis. Später fahren wir mit einem Taxi noch in die „Ice Cold Beer Bar“, wie ich es mir vorgenommen hatte, vor fast fünf Wochen an gleicher Stelle. Hier bleiben wir bis zum Schluss.
Noch haben wir einen ganzen Tag. Zuerst essen wir vom leckeren Frühstücksbuffet, dann nutze ich den Pool auf dem Dach. Wir sehen uns den Merlion Park an, gehen ins Kino auf Sentosa, kaufen Hard Rock Cafe T- Shirts im HRC. Wir trinken Longbeer in der Space Bar
im Swissotel the Stamford. Achtung, Dresscode! Mit kurzen Hosen und zu legerer Kleidung wird man hier abgewiesen. Wir genießen eine beeindruckende Aussicht auf die Skyline von Singapur und die umliegenden Inseln.
Aber irgendwann ist es dann doch soweit, wir müssen uns auf den Weg machen zum Changi Airport. Erst holen wir das Gepäck aus dem Hotel, dann lassen wir uns von einem Taxi zum Flughafen fahren. Warten. In den Ruhezonen hier kann man lesen, schlafen, sich richtig langlegen und entspannen.
Wenn ich versuche den Rhein/Main Flughafen mit dem Changi Airport Singapur zu vergleichen, dann habe ich die Assoziation: Hasenköttel vs. Goldene Perle! In Frankfurt ist noch gerade Zeit für ein Hefeweizen, schon geht es weiter nach Bremen und wir werden abgeholt und zurück gebracht.