In ihrer dicken karierten Jacke und den festen Stiefeln erinnert Ulla an einen kanadischen Holzfäller. Viel Wert auf ihr Äußeres legt sie nicht, aber ihre blauen Augen leuchten, als sie von ihren Hunden erzählt. Ulla lebt für und mit ihren 90 Hunden allein auf ihrer Farm im Wald. Das einfache kleine Haus ohne WC, Strom oder sonstigen Komfort hat sie mit ihren eigenen Händen gebaut – kräftige raue Hände, die zupacken können. „Genau so möchte es meine Mutter haben“, erzählt Tochter Paula (29), denn Ulla spricht keine fremden Sprachen. Paula wohnt mit ihrer Familie in der Nähe und leitet mit ihrer Mutter gemeinsam die Huskyfarm. „Alles was Sie hier sehen, haben wir beiden zusammen und ohne fremde Hilfe aufgebaut: Die Schlitten, die Geschirre, die Zäune, die Hütten – einfach alles und so soll es auch bleiben. Das ist unsere Lebens-Philosophie.“

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Erstaunlich, das die beiden Frauen so vehement an ihrem einfachen Leben festhalten, denn inzwischen ist Ullas Huskyfarm fast ein  kleines Wirtschaftsunternehmen geworden.

In den zwei Wochen um Weihnachten und dem Jahreswechsel ziehen Ulla, Paula und Marco, der die beiden Frauen unterstützt, 7000 Touristen mit ihren Huskys durch die Wälder. In dieser Zeit läuft jeder der Hunde bis zu acht Stunden täglich. „Für die kurze Zeit ist das schon in Ordnung für unsere Tiere“, sagt  Paula. Und der Blick mit dem „Husky-Rentner“ Joonas, der seit vier Jahren ihr Schlittenhund im Ruhestand ist und seitdem keinen Zentimeter von seinem Frauchen weicht, bestätigt ihre Aussage.