Lavaformationen im Myvatn

 

Lavaformationen im Myvatn

Der siebteTag brachte ein wahres Abenteuer mit sich. Kurz vor 8 am Morgen wurden wir schon von unserem Fahrer Marino erwartet und der Superjeep war einfach der Hammer. Wir sollten allerdings noch feststellen, dass wir dieses Auto auch brauchten. Marino entschied sich für die komplett gesperrte Straße, er fuhr einfach von der Straße in den Graben vorbei an der Absperrung und wir erkannten schon nach einige Metern, wieso es diese Absperrung gab. Es gab keine Straße mehr, sie war an manchen Stellen von den Wassermassen der Schneeschmelze einfach weggerissen worden, aber auf unseren Jeep und das Können unseres Fahrers konnten wir uns verlassen. Als wir den Parkplatz des Wasserfalls erreichten, sahen wir erneut wozu die Sperre da war. Der Parkplatz war komplett überschwemmt, sogar bei unserem hohen Jeep stand das Wasser bis zur Hälfte der Tür. Doch kein Problem für einen Isländer, Marino furtete durch die Wassermassen und ließ uns an einem Felsen aussteigen, wo wir trockenen Fußes zum Wasserfall kamen. Trocken waren wir jedoch nur sehr kurz, den die Gischt des Dettifoss war so gewaltig, dass wir innerhalb weniger Minuten durchnässt waren und sogar meine Kamera aufgrund der Feuchtigkeit ihren Dienst versagte. Jetzt wussten wir auch, wieso sich Marino am Auto in dichte Regenkleidung gehüllt hatte; unsere Klamotten klebten an uns, aber das Erlebnis war es wert. Mir fällt kein passendes Wort ein, um diese Gewalt zu beschreiben.

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Dettifoss

 

Dettifoss

Wir fuhren noch ein Stück weiter und machten in der Nähe eines kleineren Wasserfalls, des Hafagrilsfoss, ein Picknick zwischen den Lavasteinen. Wäre es nicht so furchtbar kalt gewesen, was auch etwas an unseren nassen Kleidern lag, hätten wir sicher länger hier verweilt. Aber wir hatten ja noch mehr vor. Nächste Station unseres Ausflugs waren Vesturdagur und Hlojdaklettar. Die massiven Berge aus Basaltgestein sahen wie bearbeitet aus, doch alles war von der Natur geschaffen. Das Echo verwirrte unsere Ohren, man konnte nicht mehr ausmachen, von woher das Wasserrauschen kam, und die Felswand glich Bienenwaben. Wir besuchten eine Felsengrotte namens „Kirkja“, die auch wie eine Kirche aus Basaltgestein aussah. Dann ging’s weiter nach Àsbirgy, dem Tal, in dem laut einer Sage Odins Pferd Sleipnir mit einem Huf die Erde berührt haben soll. Das Tal sieht wirklich wie ein riesiger Hufabdruck aus, überall wuchsen Birken und ein kleiner See in einem angenehmen Grünton lud zum Verharren ein. Ein weiteres Picknick in Àsbirgy versüßte den gelungenen Tag, wir unterhielten uns sehr gut mit unserem Fahrer, wie auch schon den ganzen Tag. Er bot uns "Snus" an, den wir aber dann doch nicht annahmen. Ich habe das vorher noch nie gesehen, er hat den Tabak nicht geschnupft sondern ihn sich mit einer abgeschnittenen Plasitkspritze unter die Oberlippe gespritzt. Zum Glück konnte ich unsere blöden Gesichter nicht sehen, wir starrten ihn verwirrt an und er grinste und sagte nur: „It makes the day better!“ Die Fahrt ging weiter am Nordatlantik entlang, Marino zeigte uns die Klippen, wo die Möwen und Papageientaucher nisten, der Ozean hatten einen schönen eisblauen Ton und peitschte gegen die Felsen. Wir sahen Husavik, ein schönes Städtchen zwischen massiven Bergen und dem kalten Ozean. Hier hätte die Möglichkeit zum „Whalewatching“ bestanden, aber das wollten wir jetzt nicht auch noch. Außerdem hatten wir ein kleines Fototief, wegen dem Defekt an meinem Apparat konnten wir kein einziges Bild von Husavik schießen. Marino zeigte uns noch das Haus seines Vaters und seine Farm, er trainiert Islandpferde und hat an die 60 Tiere. Nun ging’s leider wieder zurück nach Skutusstadir. Ein schöner und gelungener Tag und ein großes Abenteuer. Man sollte so eine Tour wirklich einmal in Betracht ziehen, man vergisst sie nie wieder. Am Abend trafen wir in unserer Unterkunft einen netten Holländer namens Joost, der uns viele hilfreiche Tipps für unsere Weiterreise gab.