Die Brutische Kiefer ist anfangs die Charakterbaumart, bis sie in höheren Lagen von der Schwarzkiefer abgelöst wird. Dazwischen liegen Almwiesenartige Bereiche, Macchie und in den zahlreichen Schluchten Standorte uralter Orientalischer Platanen, die mit Farnen, Moosen und Efeu behangen verzaubern. Auch befindet sich hier das östlichste Vorkommen der Steineiche im Mittelmeerraum. Je höher wir kommen, umso mehr blüht noch. Überall gaukeln bunte Schmetterlinge. Darunter sind wunderschöne Exemplare vom Schwalbenschwanz, dem Östlichen Osterluzeifalter, dem Griechischen Apollo, dem Aurorafalter oder dem Großen Fuchsfalter. Charakteristisch für den Nationalpark sind jetzt seine verwilderten Pferde und vielen Wildschweine. Wir stoßen auf zwei kleine Mustangherden, die sofort fliehen. Die zweite Herde zögert mit dem schneeweißen Leithengst sehr lange, da sie 2 Fohlen dabei hat und eine anstrengende Flucht vermeiden will. Aber dann stiebt die Herde doch in einer Staubwolke davon; ein imposanter Anblick im dunklen Kiefernwald. Dabei scheucht der Trupp 3 noch sehr kleine Wildschweinfrischlinge auf, die bergab auf uns zu rasen. Ich packe meine Frau am Arm und halte nach dem nächsten Baum Ausschau, denn wenn die Wildschweinmutter ankommen sollte wird es ernst. Aber zum Glück passiert nichts. 2 Frischlinge galoppieren wieder zurück und einer wirft sich vor uns in die Brombeeren und ist perfekt getarnt. Sicherheitshalber schlagen wir einen Bogen um das Areal. Am Scheitelpunkt angelangt, machen wir Picknick und finden hier oben noch den Gelben Affodil, das Riesenknabenkraut und die Östliche Gemswurz blühend vor.
 
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Danach erreichen wir die Forststrasse, die in endlosen Serpentinen auf der Nordseite hinab führt. Vogelkundliche Höhepunkte sind die endemischen Türkenkleiber, ein Uhu, ein Waldkauz, 2 Wanderfalken und einige Trauermeisen. Beim Abstieg hat man immer wieder einen tollen Blick auf die griechische Insel Samos, die nur 1,7 km vor der Küste liegt, bevor wir den sauberen, aber kiesigen Kalamaki-Strand mit den charakteristischen 3 dürren Platanen erreichen.
Zur Frühlingszeit erlebt man überall eine grüne, blühende und duftende Türkei. Ganze Berghänge mit roten, blauen, rosa und lila blühenden Kronenanemonen unter uralten Olivenbäumen, Mohnfelder zwischen antiken Ruinen, Maurische Landschildkröten beim lautstarken Boxkampf um ein Weibchen oder Süßwasserkrabben, die weit über Land wandern, um ein neues Gewässer aufzusuchen und dort auf Unmengen an Seefröschen in allen Grüntönen treffen, über die sich die zahlreichen Weißstörche freuen.
 
Fahren Sie hin und entdecken Sie selbst.
 
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