... auf dem Weg zum Lake Louise im Nationalpark Banff ... vor uns ein weiß-schwarzer Berg der sich fast gänzlich in den schneeweißen Wolken versteckt ... am Straßenrand sichten wir heute bereits zum zweiten Mal einen großen Elch ... majestätische, wunderschöne Tiere mit imposanten, samtigen Geweihen ... Fotostop mit einigen wenigen anderen, angehaltenen Touristen mitten auf dem Highway; niemand stört sich an der blockierten Straße ...
 
... unterwegs Abstecher zum „Emerald Lake“ – ein weiterer leuchtend türkisfarbener Gletschersee mitten im Wald, von Schneebergen umrahmt – noch ist uns dieser wunderbare Anblick nicht vertraut, wir sind beeindruckt und beginnen ehrfürchtig eine kleine Wanderung um den See durch dichtbewachsenen, naturbelassenen Wald... und fangen erstmalig an, ganz leise im Hinterkopf darüber nachzudenken, was wäre wenn: ... wenn jetzt einer der viel erwähnten Bären, vor denen wir immer und immer wieder gewarnt werden, vor uns stünde ... wir folgen den Verhaltenshinweisen, unterhalten uns, machen Geräusche ... irgendwann, wenn sie eigentlich nicht mehr gebraucht wird, wenn das ständige Bimmeln die Einsamkeit der Landschaft stört, werden auch wir eine Bärenglocke zur Abschreckung dieser Tiere gekauft haben ... sie wird dann eine kleine Urlaubserinnerung werden ... aber an diesem Punkt sind wir noch nicht ... wir sind erstmalig allein inmitten dieser großen Natur, gönnen uns diesen kleinen Weg, die wunderbare, saubere Waldluft, die Ruhe und Atmosphäre in uns aufnehmend...
 
{{g_ads}}
 
... nach drei Tagen im „Auto“ ist es zudem dringend notwendig, sich wieder etwas zu bewegen, frei zu sein, trotz all der grandiosen Eindrücke bereits während der Fahrt unmittelbare, eigene Momente in der Natur zu erhaschen...
 
... ein weiterer Zwischenstop folgt an der sog. „Natur-Brücke“ am „Schlagenden-Pferd-Fluß“ ... ein kaum zu beschreibendes Naturschauspiel, welches sich wieder einmal allen Versuchen, es festzuhalten, ob mit Fotos oder Worten, widersetzt: ... über einen wilden Gebirgsfluss, der seinem Namen wahrlich alle Ehre macht, spannt sich eine natürlich entstandene Steinbrücke in einer Art spitz über dem Fluss aufragendem Schiefergestein ... unter der Brücke tobt das Wasser, welches dieses Steingebilde durch seinen unendlichen Lauf geformt hat, hinab ... auf einer Brücke stehend über dem Felsabschnitt links und rechts dicht bewaldet, im baumfreien und himmelseinsichtigen Horizont 2.500 bis 3.000 m hohe schneebedeckte Berge – wird uns erstmalig die unglaubliche Kraft von Wasser und dessen Einfluss im Laufe der erdgeschichtlichen Entwicklung bewusst ... wir verlassen den Ort beeindruckt und philosophierend über diese Naturkräfte...