Über Tausende Brücken…

Am fünften Tag unserer Reise erreichen wir Moab. In unserer Unterkunft, der Red Cliffs Lodge, haben wir zwei Übernachtungen gebucht, damit wir genug Zeit für den Arches und den Canyonlands Nationalpark haben. Oftmals hat man bei USA-Reisen nur Zeit für einen der beiden Parks, doch wir wollten uns keinen entgehen lassen. Noch am selben Tag erkunden wir den Canyonlands Park. Geprägt wird die Landschaft – wie auch der Name schon sagt – durch die Canyons, die tiefen, steilwandigen Flußtäler. Auch Felsmalereien und Überreste von Höhlenbauten findet man hier. Am zweiten Tag dann der Arches Nationalpark, in welchem weltweit die größte Anzahl an natürlichen Felsbrücken zu finden ist. Wir wandern zum Balanced Rock, der markantesten Felsen des Nationalparks, der wie ein urtümliches Monument wirkt. Der fast einzeln stehende Fels wirkt, als würde er gleich von seinem Sockel herunterfallen – zumindest aus bestimmten Perspektiven. Das Wetter ist wunderschön und so hebt sich der rötliche Sandstein deutlich vom azurblauen Himmel ab. Am Horizont sind die schneebedeckten La Sal Mountains zu sehen – einfach ein beeindruckendes Panorama.

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An unserem 7.Tag geht es Richtung Mesa Verde Nationalpark, den wir nach 220 Kilometern erreichen. Hier findet man die Spuren der ersten Bewohner dieser Gegend, Siedlungen, die vor mehr als 10.000 Jahren entstanden sind. Die Ruinenstädte wie Cliff Palace, der wir einen Besuch abstatten, entführen den Besucher in eine andere Zeit.

Am folgenden Tag ist es endlich so weit: Wir erreichen Monument Valley, den Schauplatz so vieler hervorragender Western wie „Spiel‘ mir das Lied vom Tod“ und ein Muss für USA-Reisen durch den Südwesten. Wir bestaunen den „Mexican Hat“, eine Felsformation in der Form eines Sombreros, und die zahlreichen Tafelberge des Monument Valley, die zum Teil bis  zu 300 Metern nach oben in den Himmel ragen. Das Tal ist wirklich beeindruckend, und wir dürfen hier zwei Tage verbringen. In der Nähe unseres Hotels wird es dann am nächsten Tag ernst für mich: Tatsächlich bietet ein Einheimischer Reitausflüge durch das Tal an. So schwingen wir uns aufs Pferd! Stilecht mit einem Cowboy-Hut, den uns unser Führer auf die Köpfe drückt.

Arizona ist das nächste Ziel unserer Reise. Am Lake Powell, einem Stausee mit tiefblauem Wasser, verbringen wir zwei wunderschöne Tage. Der See hat eine Küstenlänge von 3.153 Kilometern und ist entstanden, als man den Glen Canyon Staudamm gebaut hat. Wir unternehmen eine Schifffahrt und lassen die kontrastreiche Landschaft aus Rot- und Blautönen auf uns wirken. Am zweiten Tag gönnen wir uns eine Auszeit und entspannen am Ufer des Sees.

Der Grand Canyon Nationalpark erwartet uns an den darauffolgenden Tagen. In einem Tag würde man die gewaltige Schlucht nicht einmal ansatzweise erkunden können. Neben dem Monument Valley ist der Grand Canyon mein absolutes Highlight auf unserer Reise. Wir stehen am nächsten Tag ganz früh auf, um das beste Licht für Fotos zu erwischen und den ganzen Tag voll auszukosten. Wir wandern entlang des South Rims und genießen immer wieder verschiedene Aussichtspunkte.

Am nächsten Tag geht es dann zurück nach Las Vegas. Anstrengende 440 Kilometer liegen noch vor uns, sie führen uns jedoch auch durch eine reizvolle Landschaft. Als wir in Las Vegas ankommen, erschlägt uns die Glitzerwelt fast. Nach 14 Tagen Natur pur ist der Kontrast einfach noch krasser. Wir fallen müde in die Hotelbetten und träumen davon, wie wir wie John Fonda durch das Monument Valley reiten.