Auch am nächsten Tag ist die Fahrt mit dem Boot nicht möglich und so laufen wir 9 km ins Innere der Insel, hoch zum Bauernhof der Hornemanns. Ein älteres Ehepaar, sie ist Deutsche, er ein norwegischer Wissenschaftler, seit 35 Jahren dort ansässig. Es gibt viele fremde Früchte und Gemüse, doch kaum Wasser. Wenn der Regen kommt, wird er in Tonnen gesammelt und ganz langsam verbraucht. Er ist längst überfällig. Ich bekomme eine Tasse täglich zum Zähneputzen und Waschen. In der Bucht unten gibt es salzig schmeckendes Wasser, deshalb ist auch der Kaffee nicht gerade lecker. Wir beschließen, dass ich bei den Hornemanns bleibe und die drei Männer zur Schildkrötenreservation der Darwin Station gehen, wo sie beim Schutz der Tiere helfen werden.
 
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Das Holzhaus ist sehr gemütlich, nette Gastgeber, die viel Interessantes zu erzählen haben, tolles Essen, alles für 2,50 Dollar pro Tag. Es gibt natürlich keinen Strom, sondern Petroleumlampen und Gas zum Kochen. Nach vier Tagen kommt mein Freund mit zwei toten Ziegen, die herrliche Mahlzeiten ergeben. Er arbeitet nun ½ Tage mit bei der Bananenernte der Hornemanns und muss deshalb nur 1 Dollar zahlen. Am 11. Juni beobachten wir einen Vulkanausbruch, ein riesiges Wetterleuchten auf der Insel Fernandina. Die Lava ist gut zu erkennen und beleuchtet den gesamten Himmel.
 
Nach zehn Tagen verabschieden wir uns herzlich und gehen zurück zur Bucht und dem Hafen, übernachten am selben Platz und ziehen morgens zu Fuß los zur Tortugabay mit unseren Rucksäcken und zusätzlich einem Moskitozelt, das mir Frau Hornemann geschenkt hat. Zuerst klettern wir um eine Bucht herum über rauem Lavagestein mit tiefen Spalten und Kakteen. Wir bekommen viele kleine Stacheln in Hände und Arme. Hinsetzen können wir uns auch nicht. Nach zwei Stunden kommen wir an einen kleinen Strand und ruhen uns erst einmal aus. Danach laufen wir nochmals zwei Stunden in ähnlicher Landschaft. Wir kommen an einem ausgetrockneten Salzsee vorbei, der von den Einheimischen genutzt wird.
An einem wunderschönen hellen Strand machen wir halt und spannen das Moskitonetz auf, im Feuer werden Kartoffeln gebraten, todmüde schlafen wir ein. Am nächsten Morgen versuchen wir einen Fisch zu fangen, doch da wir darin nicht geübt sind, ist dies vergebens. Die Seelöwen sehen uns dabei zu, auch viele Vögel leisten uns Gesellschaft. Dann geht mein Freund noch ungefähr eine Stunde weiter bis zur Tortugabay. Er meint später, es hätte die Strapazen mit all dem Gepäck nicht gelohnt bis dorthin. Er fängt sich einige Krabben, ich mag sie nicht essen. Da unser Brot verschimmelt ist, machen wir uns tags darauf wieder auf den Rückweg.