Kap. 6, 22.07.09 – Leben im Indianerdorf
AmaZOOnico – ein tolles Projekt der Enthusiasten und Ökologen
Der erste Morgen im Regenwald. Wir erwachen viel zu früh. Morgens ist der Busch ruhig, so, als ob seine Vögel dann noch schlafen. Bis zum Frühstück ist noch etwas Zeit, mein Mann sitzt
vor der Hütte und löst SODOKUs.
Ich hocke auf einem Ast am Rio Napo, der Fluss strömt ruhig dahin, „entspannter und erholsamer kann das Leben doch nicht sein“, denke ich so bei mir. Direkt neben unserer Lodge steht ein Baum, der Früchte trägt, die an unreife Kastanien erinnern, welche sich noch in ihrer Schale befinden, aber diese hier sind schwarz. Wenn man sie aufbricht, findet man viele kleine Kerne darin, die – wenn man sie zerreibt – eine intensive rote Farbe abgeben. Gestern auf dem Weg zum Indianerdorf zeichnete uns Marco damit Muster ins Gesicht, mir z.B. das „Sign of Life“. Die Beständigkeit der Farbe war jedoch leider nicht für ein ganzes Leben gedacht, sie ließ sich leicht mit Wasser abwaschen.
Apropos gedacht: Wir litten weniger unter Mückenstichen als gedacht, weniger unter der Hitze, nur kurzzeitig hatte der Kreislauf Gewöhnungsprobleme an die Dschungeltemperaturen, und auch die nächtlichen Geräusche der Tiere störten kaum. Die angekündigten Brüllaffen waren nicht zu hören oder wir haben sie nur nicht erkannt, es waren eher Vögel, die sich gegenseitig zu attackieren schienen. Der eine klang hoch und schrill, der andere mehr keckernd.