Pflanzenportrait aus dem Sachamanda Nr.8 (Dezember 2001)
Zur Abwechslung wollen wir mal einen Baum aus dem Sekundärwald vorstellen, eine Art also, die aufkommt, wenn im Primärwald eine Lücke entsteht, oder auch wenn abgeholzt wird, ohne dass der Boden zerstört wird. Wie viele Sekundärarten wächst auch dieser Baum schnell, hat ein weiches Holz und Blätter, die größer und anders geformt sind als die Blätter der  Primärwaldbäume.  Der  Drachenblutbaum  gehört  zur  Familie  der  Euphorbiaceae  oder Wolfsmilchgewächse, die Gattung heißt Croton. Andere bekannte Mitglieder derselben Familie wären der Kautschukbaum, der Weihnachtsstern oder der Maniok. Die meisten Euphorbiaceae haben einen milchigen Latex, doch es gibt auch Arten mit rotem Latex: die Crotons. Wenn man mit der Machete einen Drachenblutbaum anritzt, tröpfelt bald aus dem Schnitt eine dunkelrote Flüssigkeit. Wenn man ein Paar Tropfen auf dem Handrücken verreibt, wird daraus eine weiße Paste, dank der Saponiden im Latex. Der Saft ist bitter und wirkt zusammenziehend und blutstillend auf Wunden.

Drachenblut ist eines der bekanntesten Naturheilmittel aus dem Regenwald. Es wird sowohl innerlich  wie  auch  äußerlich  angewandt.  Bei  den  meisten  Hautproblemen  findet  es Anwendung, vor allem bei schlecht heilenden Wunden die hier im feucht-warmen Klima ein Problem darstellen: es wirkt gegen Bakterien, Pilze und Schuppenflechte. Innerlich sollen drei Tropfen,  in  Wasser  verdünnt  vor  den  Mahlzeiten  eingenommen,  gegen  Magengeschwüre helfen.
http://www.amazoonico.org/schutzwald/pflanzen/drachenblutbaum_de.html