Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv
 

 

Unser Bus wurde in Fort Namutoni aufgebaut, und nachdem wir unsere Suppe gelöffelt hatten, stiegen wir auf den Turm des Forts und hatten einen wunderbaren Weitblick in die ganze riesige Etosha-Pfanne und den Park. Wir sahen einen herrlichen Sonnenuntergang und anschließend noch viel schönere Wolkenformationen. Erst als nichts mehr zu sehen war, gingen wir weg.

Hier in Fort Namutoni war an diesem Tag auch ein Männerchor aus Bonn-Mehlem in Begleitung ihrer Frauen, d.h. es waren insgesamt 93 fidele Rheinländer auf Tournee durch Namibia, und das auch noch zur Fasnachtszeit. Sie hatten schon diverse Konzerte gegeben und gute Kritiken erhalten, wie wir später der Presse entnahmen, als wir nach Swakopmund kamen. Uns brachten sie am späten Abend unter freiem Himmel auch noch ein Ständchen. Das fröhliche Dauergerede der Bonner Gruppe klang für mich sehr heimatlich, denn in Bonn wurde ich geboren. Ich fühlte mich fast in alte Zeiten zurückversetzt, denn es war schon recht merkwürdig, daß wir hier im fernen Namibia nichts als Deutsche vorfanden. Als wir ins Bett gingen, hörten wir Hyänen kichern. Also waren wir doch in Afrika!

Der 25. Reisetag brach an mit einem angenehm kühlen Morgen. Zum Frühstück kicherte wieder eine Hyäne und in der Ferne bellten Zebras. Ein unbekanntes, aber gemeines Insekt hatte mich gestochen. Es gab eine dicke Beule und juckte gräßlich. Auch etliche Moskitos hatten mich heimgesucht. Früh fuhren wir los, um möglichst viele Tiere zu sehen, denn in der Mittagshitze suchen sie den Schatten und verhalten sich ruhig. Der Morgen und frühe Abend sind da viel günstiger für die Tierbeobachtung. Die Etosha-Pfanne selbst ist 129 mal 72 Kilometer groß, der ganze Nationalpark hat 22.000 qkm. 1907 wurde ein Großteil Namibias unter Schutz gestellt, um das Ausrotten der Tiere zu verhindern. Im Etosha-Nationalpark gibt es kaum Wilderei.

Wir waren noch nicht lange gefahren, da sahen wir jede Menge Giraffen und Antilopen, auch einige Schakale. Und dann tauchen auch die schönsten aller Antilopen auf: die seltenen Oryx- oder Gemsbockantilopen.

{{g_ads}}

Herrliche Tiere sind das mit langen spießartigen Hörnern. Die Oryx hatte ich bisher noch nie in Freiheit gesehen und war beeindruckt von Größe und Schönheit dieser Tiere. Und inmitten der ausgetrockneten, total flachen und dürren Pfanne stand eine ganze Herde davon.

Kurz danach sahen wir eine unwahrscheinlich große Herde Zebras. Ich schätze, daß es mindestens 1.000 Tiere waren, und selbst Conny meinte, daß sie noch nie so eine Riesenherde gesehen hat. Jetzt im Morgenlicht waren die Kontraste sehr schön zum Fotografieren, und obwohl ich schon Dutzende von Zebrafotos gemacht hatte, konnte ich nicht widerstehen.

Dann fuhren wir aber lange Zeit, ohne auch nur ein einziges Tier zu Gesicht zu bekommen. Gegen Mittag kamen wir im Camp Okaukuejo an, dem größten im Etosha-Park mit Bungalows, Restaurant und Laden, mit Schwimmbad und als besonderer Attraktion einem Wasserloch, das nachts beleuchtet war, so daß man die ganze Nacht die Tiere beobachten konnte, die zur Tränke kamen. Genau das hatten wir auch vor.