Bei strahlend blauem Himmel durchqueren wir weiter die afrikanische Wildnis und legen einige Kilometer zurück, bevor wir eine kleine Gruppe Zebras, Nilpferde, Grant-Gazellen und einige Dik-Diks, passieren. Die Dik-Diks zählen zur kleinsten Antilopenart und sind sehr scheu. Verduzt starren sie uns mit ihren niedlichen Äuglein an. Ganz nach dem Motto: „Was sucht ihr denn hier?“. Unser persönlicher Höhepunkt an diesem Vormittag ist jedoch ein Leopard. Im ersten Moment können wir unser Glück erst gar nicht fassen und glauben daher an eine Attrappe, die auf dem Baum liegt. Doch unser Fahrer ist sich sicher und informiert zugleich ganz aufgeregt seine Kollegen über Funk: "Mzee, mzee simba hapa! Wanasaka nyati!" Der Leopard muss unser Gespräch über die mutmaßliche Attrappe wohl mitbekommen haben oder er versteht besser „swahili“ als gedacht, denn plötzlich wendet er sich, in seiner Ruhe gestört, von uns ab. Wir fühlen uns durch die Entdeckung dennoch wie wahre Helden. Die Fahrt geht weiter. Im Dickicht brüllt eine Rasselbade von Äffchen ihre Herde zusammen, die im nächsten Moment einen Wettlauf um unseren Bus veranstalten. Kurz vor der Ankunft im Camp erwartet uns noch ein weiteres Highlight. An der Lichtung der Straße taucht unerwartet eine Babygiraffe auf. Leise pirschen wir uns heran. Sie steht mitten auf der Straße und denkt gar nicht daran, den Weg zu räumen. Stolz präsentiert sie sich in ihrer vollen Größe. Als wir näher kommen erkennen wir am Wegrand weitere Familienmitglieder. Von uns nehmen sie keinerlei Notiz. Erst als wir langsam den Motor starten trottet die Babygiraffe gelangweilt von der Straße. Ich glaube mich zu erinnern, sie hätte noch so etwas wie „Wenn es denn unbedingt sein muss“ gemurmelt, bevor sie uns den Weg frei macht.
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Mittags nehmen wir einen Lunch im „Out of Africa“-Restaurant in unserem Camp ein. Es befindet sich im Zentrum des Kitani Wild-Areals, einer sehr tierreichen Gegend, in der Nähe des Tsavo Rivers. Da das Camp nicht umzäunt ist, hat man jederzeit die Gelegenheit wilde Tiere an seinem Essenstisch vorbeiwandern zu sehen - aus sicherer Entfernung versteht sich. Wir sind überwältigt und freuen uns schon jetzt auf das Abendessen in freier Natur. Die Vorstellung einer unmittelbaren Begegnung mit einem Löwen lässt uns schmunzeln, zum Mittagslunch beschränkt sich der Besuch jedoch vorerst auf kleine Erdmännchen. Nachmittags geht die Expedition weiter. Wir beobachten eine Horde Wildfüchse, Wildhunde und Kudus. Darüber hinaus unternehmen wir einen Ausflug zu den berühmten Mzima Springs. Eingebettet in eine wundervolle Oase von Palmen und Akazien versorgen diese kristallklaren Quellen die Stadt Mombasa mit Wasser. Ein wahres Paradies für Fische und Krokodile. Besonders interessant ist auch der Unterwasserbeobachtungspunkt für Flusspferde.
Zurück im Camp überrascht uns unangemeldeter Besuch. Ein paar Garzellen haben sich im „Vorgarten“ unserer Terrasse verirrt. Nach dem Abendessen im Freien mit köstlichen Fleischspezialitäten am heißen Stein folgt ein nächtliches Lagerfeuer unter Sternenhimmel, das vor dem beleuchteten Wasserloch für wahre Safari-Romantik sorgt. Immer wieder tauchen Umrisse unterschiedlichster Tiere auf. Der Anblick ist so faszinierend und einmalig, dass wir uns erst kurz vor Mitternacht vom bewaffneten Massai sicher in unser achteckiges Zelt zurückbringen lassen. Mit Taschenlampe und Insektenspray bewaffnet sitzen wir nun senkrecht im Bett und lauschen den unheimlichen Geräuschen der Nacht. Es ist aufregend und viel zu abenteuerlich, um einzuschlafen. Natur pur!