Am Morgen werden wir von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Bei unserer Frühpirsch starten wir einen erneuten Versuch Nilpferde und Krokodile aufzuspüren. Auch einen Löwen würden wir so gerne sehen.  „Vielleicht sind sie noch genauso müde wie wir und liegen daher faul in den Quellen des Tsavo Rivers herum“ hoffen wir. Doch vergebens. So sehr unser Guide sich auch bemüht einen Weg entlang dem River, der Lebensader dieser Tiere, zu finden,  so sehr bleibt unsere Pirsch diesbezüglich erfolglos. Dafür kommen wir in den Genuss seltene Vogelarten und Wildgänse bei ihrem Morgenspaziergang zu beobachten. Was für Impressionen: wir befinden uns inmitten in der Wildnis, die Sonne ist gerade aufgegangen und um uns herum ist kein anderer Mensch weit und breit. Nur wir, die Tiere und die Natur. Auch Zebras und Giraffen sowie einige weitere rote Elefanten sind schon wach und stehen für ein Fotoshooting geduldig zur Verfügung. Aufgrund der Dürre der letzten Tage bleibt es leider nicht aus, dass wir auch einige Giraffenkadaver und einen Skelettkopf auf dem Weg finden. Nach dem Frühstück gönnen wir uns eine entspannende Massage im Kenbali Spa. Inspiriert durch die afrikanische Wildnis und jahrhundertealte südostasiatische Wohlfühltechniken ist das Spa eine wahre Oase der Ruhe und Entspannung. Mit Blick auf eine traumhafte Kulisse nehmen wir eine Abkühlung im Pool, bevor das letzte Mittagessen im Camp ruft. Am späten Nachmittag geht die Fahrt zum Poacher's Lookout, einem alten Versteck der Wilderer, von wo man einen atemberaubenden Blick auf den 5.895 Meter hohen Kilimanjaro hat. Während im Hintergrund romantische Filmmusik von „Out of Africa“ aus dem Radio des Busses dröhnt, gibt sich der Himmel wolkenlos und wir genießen auf der Anhöhe bei Sekt und Canapés einen sensationellen Sonnenuntergang. Man kann dieses Gefühl der Freiheit gar nicht in Worte fassen. Es ist unbeschreiblich. Ein unvergessenes Erlebnis ist auch die Rückfahrt durch die nächtliche Wildnis. Überall reflektieren aus dem Nichts die Augen versteckter Tiere.
 
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Unsere letzte Pirschfahrt beginnt. Bei der Tour durch die dünn bewachsene Dornbuschsavanne entlang der Roaring Rocks, der brüllenden Felsen, die den Mau Mau Kriegern während Kenias Unabhängigkeitskrieg als Unterschlupf dienten, ist uns das Glück noch einmal hold. So können wir frühmorgens Büffel, Gerenuks, eine Schildkröte, weitere Zebras, Giraffen und unzählige außergewöhnliche Vogelarten in Augenschein nehmen. Wer genügend Zeit hat, sollte sich einen Besuch im so genannten „Rhino sanctuary“ nicht entgehen lassen. Dort werden in einem umzäunten Gebiet unter dem Schutz des Kenya Wildlife Service (KWS) einige der letzten Spitzmaulnashörner der Region gehegt. Unser persönlicher Abschluss ist jedoch erneut ein roter Elefant, der kurz vor der Ausfahrt aus dem Nationalpark plötzlich am Wegrand lauert. Was für eine schöne Fügung. Er gibt sich größte Mühe uns einen glorreichen Abschied zu bescheren. Gekonnt wirft er sich in Pose, zeigt sich erst von vorne, dann von der einen Seite und dreht sich. Es entstehen tolle Nahaufnahmen. Das ganze Spektakel dauert eine gefühlte Ewigkeit. Doch irgendwann hat auch er genug. Genüsslich ein paar Zweige kauend streckt er uns jetzt sein Hinterteil entgegen, was in seiner Sprache so viel wie „Schön war´s, aber jetzt macht Euch endlich vom Acker“ bedeutet. So endet unsere erlebnisreiche Safari.
 
All die Eindrücke, die wir mitnehmen sind einzigartig, vielschichtig und in ihrer Bedeutung sehr unterschiedlich, jedoch allesamt unvergesslich.

 Reisedatum: November 2009