Wenn sie gerade nicht trinken, dehnen sie sich wohlig und helfen sich sogar zum Teil gegenseitig dabei. Meine Sitznachbarin kichert: „Das sieht ja auch wie Yoga!“ Wir lassen uns anstecken und strecken im Sitzen unsere durch die lange Tagestour ermüdeten Muskeln. Nach einigen Minuten jedoch schrecken die Elefanten auf und wir kurz danach auch. Lautes Brüllen tönt aus dem Hintergrund: Die Löwen kündigen sich an. Schnell füllen die Elefanten noch etwas Wasser in ihre Mäuler nach, und laufen dann, zwar nicht in Eile aber dennoch festen Schrittes, zurück in die Nacht.
 
Die Löwinnen, die aus der Nacht auftauchen, sehen etwas abgemagert aus, doch lassen sie das nun wieder im Wasserloch planschende Nashorn in Ruhe. Dieses macht sich jedoch bald von alleine auf den Weg zum gegenüberliegenden Ufer. Sie trinken ebenfalls voll Wonne, doch um sie herum verbreitet sich Nervosität. Andere Tiere, die zuvor noch am Rand standen, haben sich, von uns unbemerkt, bereits davongemacht.
 
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Wir Zuschauer dieses Schauspiels sind überwältigt von der Intensität der Kommunikation über Tierarten hinweg. Kommunikationsprobleme haben wir innerhalb unserer Gruppe zwar nicht – die Teilnehmer aus Deutschland und verschiedenen Ländern des südlichen Afrikas können sich bestens auf Englisch unterhalten – doch haben wir viele politische Konflikte behandelt, die unter anderem auf mangelnder Kommunikation der beteiligten Personen beruhen. Das trifft insbesondere auf Konflikte um die Nutzung natürlicher Ressourcen zu – und darin kann sich der Mensch einiges bei den Tieren abschauen, gerade in der gemeinschaftlichen Nutzung der Wasserstellen. Jedenfalls so lange kein Tier ein anderes dort angreift…