Wir schaufeln und legen Steine und dann wird das Ersatzrad untergelegt und dort können die Wagenheber ansetzen. Nach etwa einer Stunde wird angeschoben und Chris schafft: ganze 40cm. Nun hilft es nichts, wir müssen Hilfe holen. Zwei von uns gehen nach vorn, Chris nach hinten, um aus dem Funkloch zu kommen. Mehr als eine halbe Stunde soll niemand gehen, die Sonne brennt zu sehr. Vorn erreichen die Beiden einen schwarzen Farmer, der kein Telefon und keinen Bulldock hat und mit dem Radl zum nächsten weißen Farmer fahren will. Nach einer Stunde kommt Chris zurück und sagt, er habe den Abschleppdienst gerufen. Der aber sucht uns ganz woanders und Chris geht wieder eine halbe Stunde, bis er telefonieren kann.

Schließlich kommt der Radlfahrer und sagt, der andere Farmer sei eine ganze Woche nicht da. Der "Abschleppdienst" ist dann ein Toyota Pickup. Wir Frauen müssen uns auf den Pickup setzen, damit er schwer wird, die Männer schieben an. Nach drei Versuchen, die uns mächtig durchrütteln, ist es endlich geschafft. Sechs Stunden in sengender Hitze! Trotzdem war es ein besonderes Erlebnis, das auch zeigte, dass unser zufällig zusammengewürfeltes Team von immerhin 11 Leuten gut zusammenhält. Es gibt Firmen, die dafür viel Geld ausgeben und das nennt sich dann "Teambuilding". Als alles überstanden ist, sehen wir noch einen Bus mit deutschen Urlaubern, der am Straßenrand festsitzt. Auch hierher kommt der Pickup. "Und vergesst bitte nicht", sagt Chris aufatmend, "Namibia ist ein trockenes Land!".
In
Klein Aus Vista erwartet uns am Abend wieder ein Gewitter, zwei japanische Gäste sammeln die Insekten in großen Tüten und haben ihren Spaß dabei. Am nächsten Morgen scheint die Sonne wie gewohnt und wir genießen den Tag.
Heute werden wir den Fish River überqueren und anschließend den riesigen Fish River Canyan aufsuchen. Der Fish River führt sehr viel Wasser und die Wege ringsum sind teilweise sehr schlammig. Wir genießen einen Spaziergang über die Brücke und sehen aus sicherer Entfernung der Kraft des Wassers zu.
Im Canyon Roadhouse erwartet uns nach einem wunderbaren Tag im Fish River Canyon und im Köcherbaumwald am Abend ebenso ein Gewitter wie tags darauf in der Kalahari Anib Lodge. Von Chris haben wir uns bereits verabschiedet und wenn an den folgenden Abenden in der Karivo Nature Lodge das allabendliche Gewitter kommt, sagen wir im Chor: „Und vergesst nie, Namibia ist ein trockenes Land“
Auf dieser wunderbaren Reise haben wir neue Freunde gefunden.
 
 

 

Am 10. Februar 2009 kommen wir früh am Morgen in Namibia an. Wir haben bei Chamäleonreisen die Etosharundreise gebucht und wollen in einer Gruppe von insgesamt 10 Personen mit einem kleinen klimatisierten Bus 20 Tage durchs Land fahren. Natürlich wissen wir, dass in Namibia Regenzeit ist. Wir verreisen gern in der Regenzeit; denn dann ist die Natur so schön frisch und grün und die abendlichen Regenschauer sind eher erfrischend denn lästig. Als wir auf dem Flughafen in Windhoek landen, scheint die Sonne. Herrlich! So muss Urlaub beginnen. Chris, ein Namibier mit deutschen Vorfahren, holt uns ab und erklärt gleich zu Anfang: "Namibia ist ein trockenes Land. In den letzten Wochen hat es jedoch stark geregnet." Mitten in Windhoek beziehen wir unser erstes Quartier im Tamboti Gästehaus. Die Sonne scheint noch immer und ich ziehe meinen Badeanzug an, um die zwei Stunden bis zur Abfahrt zu unserem ersten Ausflug im Pool zu verbringen. Als ich die Terrasse betrete, geht ein Gewitter los und es regnet nicht nur, es ist ein heftiger Platzregen. Na ja, das war's. Nach einer Stunde ist es vorbei und wir erleben einen wunderschönen Nachmittag in Penduka. Das nächste Ziel ist die Frans Indongo Lodge und bei der abendlichen Pirschfahrt regnet es schon wieder, am nächsten Morgen aber haben wir wunderbares Wetter beim Wandern. Die nächsten drei Tage verbringen wir im Etosha Nationalpark. Auch hier ist alles schön grün und das Gras ist so hoch, dass wir sicher etliche Tiere übersehen.