Genau ein Jahr später kaufte meine Mutter den Film „Gorillas im Nebel“, eine Biographie über die Gorilla- Forscherin Dian Fossey. Dieser Film rührte mich sehr, vor allem, als die Wilderer die mit Fossey vertrauten Gorillas niedermetzelten. Wieder hatte ich den unbändigen Wunsch, die Heimatländer der Berggorillas zu besuchen und sie zu sehen bevor sie ganz von unserem Planeten verschwinden. Also wurden meine Eltern wieder genervt, aber erfolglos.
Ich nahm mir vor, eines Tages als Erwachsene dort hinzufahren. Gleichzeitig war ich jedoch besorgt, dass es dann keine Berggorillas mehr geben würde. Im Oktober 2005 wurde im Handel ein Bildband von Matto Barfuss verkauft. Barfuss ist ein Afrika- Fotograph, berühmt dadurch, dass er monatelang Geparden auf Händen und Knien durch die Savanne folgte. Nun wurde ein Bildband verkauft, der „Unter Berggorillas“ hieß. Barfuss hatte die Primaten in Ruanda und Uganda beim Gorilla- Trekking besucht und sie mit der Kamera gejagt. Ich war sofort von den Bildern begeistert und kaufte das Buch.
Wieder wurden meine Eltern genervt. Wieder glaubten meine Eltern, dass ich nicht ganz bei Trost sei. Einige Wochen später schaute ich mir nochmals „Gorillas im Nebel“ an. Da war es beschlossene Sache. Ich wollte so bald wie möglich nach Ruanda. Gleich nachdem ich den Film gesehen hatte, suchte ich im Internet nach einem vergleichbar günstigen Reiseanbieter. Dabei stieß ich auf Quetzal Tours, die eine Reise mit dem Namen „ Uganda- Ins Land der Berggorillas“ anboten. Die Rundreise schloss auch eine Exkursion nach Ruanda mit ein und der Veranstalter warb mit kleinen Reisegruppen, schönen Fotos, Nationalparks und fremden Kulturen. Und sie war günstiger als die der anderen Anbieter. Es war Liebe auf dem ersten Blick. Ich ließ mir Informationsunterlagen zuschicken.