Auf dem Flughafen wird ein zweites Mal versucht, uns unsere Ungeduld auszutreiben. Als wir nach der täglichen Flugverbindung zwischen Bulawayo und VicFall fragen, die es laut Reiseführer geben soll, erklärt uns die Dame der Air Zimbabwe ebenso tonlos wie der Bahnhofvorsteher, wir könnten nach VicFall fliegen, aber da müssten wir erst zurück nach Harare und von dort aus nach VicFall. Und nachdem wir ihr erklären, dass wir eben aus Harare kämen und nicht gedenken, wieder dorthin zurückzufliegen, nachdem wir eine Nacht Zug durchlebt hätten, fährt sie freundlich fort, wir könnten selbstverständlich hier warten. Der nächste Direktflug von Bulawayo nach VicFall gehe am 6. Juli. Das ist in zwei Wochen.
 
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Zeit ist nichts in Afrika. Mensch, lasse deine Eile, wirf sie in den Fluss und gib dich den Winden hin...So weise das auch ist, aber man muss es können. Wir haben es eine halbe Stunde lang probiert, auf dem Flughafen in Bulawayo - in Erwartung auf einen Tag "Nichts", nur einen. Vielleicht war es auch nur eine Viertelstunde, die wir da saßen, untätig, und der Zeit ihren Lauf ließen. Es war auf jeden Fall entschieden zu lang. Diese Minuten ließen den Wert unserer Zeit auf den Preis für einen Mietwagen steigen, mit dem wir VicFall noch am selben Tag erreichen könnten, einen Preis, über den wir in den ersten Minuten noch schimpften, bis wir leiser wurden, in uns hineinhorchten, die Zeit rieseln hörten, „unsere" Zeit in Afrika, die hungrigen Augen sich meldeten, sie wollen doch sehen, mehr sehen als den Flughafen von Bulawayo. Sie haben noch mehr gesehen. Sie haben rote Erde gesehen, urwüchsige Baobabs, sie haben den Herbst in Afrika gesehen: bunte Baumsavannen zwischen Gelb und Rot.