Vor allem aber: Sie haben den Rauch gesehen, der donnert; den donnernden Rauch! So zumindest beschreibt David Livingston die Victoria-Fälle. Unsere Aufregung wurde stärker, je näher wir den Fällen kamen. Schon am Ortsende sieht man den „Rauch, der donnert“ fontänenartig zum Himmel steigen. Er quillt scheinbar aus einer langen Schnittwunde der Erde und spritzt als weiße Gischt hoch in den Himmel, in der Regenzeit bis zu 500 m hoch. Schließlich lässt uns die Aufregung sogar losrennen, die letzten Meter zum VicFall, das Donnern und Brausen schon in den Ohren. Und dann der Augenblick Stille. Der Augenblick Erhabenheit.
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Wir können ihn genießen, denn wir sind allein. Ich sehe höhengleich zu uns, auf der anderen Seite der Fälle, den Sambesi - den viertgrößten Fluss Afrikas. Lieblich fast, flach und breit, mit Inseln und üppigem Grün. Und dann den Bruch und unten das unfassbare Tosen und Toben und die hochspritzenden Wasserfontänen, die alles in einen weißen, nassen Rauch hüllen, die Sonne, die Schlucht, uns. Mit 1700 m sind die Wasserfälle die breitesten der Welt. Sie arbeiten sich seit zwei Millionen Jahren von einer Basaltspalte zur nächsten und haben derzeit die 8. Spalte mit einer Tiefe von 108 m erreicht. Die Wasserperlen, die der Sambesi uns schickt, perlen auf der Haut, hauchdünn und fein wie Nadelspitzen. Und plötzlich bricht die Abendsonne durch und zaubert uns zwei Regenbogen. Fast zu schön zum Aushalten!