Von der Klostermauer bietet sich ein grandioser Blick über das Tal. Die Buddhastatuen im Kloster sind dagegen eher unspektakulär im neotibetischen Kitsch-Stil gehalten. So schaffen wir es auch rechtzeitig das Kloster zu verlassen und zum Mittagessen im Teehaus zu erscheinen. Es gibt das bhutanesische Nationalgericht: Kartoffeln mit Chilis. – Sehr scharf!
 
Während des Essens beginnt es zu regnen, doch mein indischer Kollege muss seinen Regenschirm nicht auspacken. Der kräftige Schauer hört nach einer Stunde wieder auf. Der Rückweg verläuft zwar ruhig, aber durch einen wieder einsetzenden leichten Regen. Am Parkplatz sehen wir die Mönche aus dem Kloster in ihren roten Roben, die mit Handys und Vorräten vom Wochenendbesuch aus der Stadt zurückkommen.
 
Am Montag habe ich dann das bisher schrägste Erlebnis meiner beruflichen Laufbahn. Das bhutanesische Landwirtschaftsministerium entpuppt sich als eine Ansammlung gepflegter Holzbaracken und der Minister als ein ehemaliger Kollege aus unserem Forschungsinstitut ICIMOD (International Center for Integrated Mountain Development in Kathmandu.
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Er empfängt uns in der vorgeschriebenen traditioneller Kleidungfür Männer, einem kurzen Rock, in seinem Arbeitszimmer und will erst mal den Klatsch aus dem Institut wissen. Am Nachmittag präsentiere ich dann im Ministerium. Etwa 20 Herren und eine Dame in traditioneller Bekleidung warten auf uns, damit ich eine Power-Point-Präsentation zu Ausgleichszahlungen für Naturschutz halte. Der Gegensatz zwischen Moderne und Vergangenheit könnte nicht größer sein. Die Herren fragen ganz intensiv nach, aber nach zwei Stunden ist die Vorstellung auch vorbei.