Mit Machete und Schrotflinte bewaffnet in den Urwald

 
Gut gelaunt und stolz auf seine Tradition begleitet uns auch der bewaffnete Tsing. Er müsse uns doch vor wilden Tieren beschützen, meint er augenzwinkernd. Bald aber schon stellen wir fest, dass der Dschungel trotz seiner vielen, für uns unbekannten Geräusche sehr friedlich ist. Tsing aber findet in der Jagd von „wilden Tieren“ sein Vergnügen und begibt sich auch mitten in finsterer Nacht mit Stirnlampe auf Jagd – wenn dies auch unzufriedenstellend, in einem Schlammloch für ihn endet hatte er doch seinen Spaß. Doch die obligatorische Machete am Gürtel trägt auch Anthony.
 
Tsing mit Schrotflinte und Wok am Rücken
Tsing mit Schrotflinte und Wok am Rücken
 
Früher wurde mit Hilfe eines Blasrohres die Jagd auf Vögel und Kleinwild aufgenommen. Auch hierfür bekommen wir noch eine Einführung und dürfen versuchen, die an den Baum genagelte Mango zu treffen. Glücklicherweise brauchen wir dazu aber keinen Giftpfeil. Früher waren die Pfeile mit Gift aus Lianen präpariert, um die Tiere schneller zu töten, was aber die böse Nebenwirkung nach sich zog, dass auch die Mundstücke des Blasrohres mit dem Nervengift benetzt waren und den Männern dadurch meist die Zähne ausfielen, wie man es bei den vielen zahnlosen, alten Männern noch zu Gesicht bekommt.
 
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Jungle-Basha
 
Durch das Hochwasser entscheiden wir uns aber dazu, nicht wie geplant am Flussbett ein Jungle-Basha – ein provisorisches Jungle-Camp aufzuschlagen, sondern doch die etwas sicherere „Reishütte“ aufzusuchen.
 
Die "Reishütte" - unsere Unterkunft
Die Gefahr, dass es heute Nacht wieder so stark regnet und der Fluss noch weiter anschwillt und wir über Nacht umsiedeln müssten, ist einfach zu groß. Die von uns „Reishütte“ genannte Unterkunft, ist eine einfache Hütte mitten im Dschungel, die den Bauern des nahe gelegenen Reisfelds bei Unwetter oder langen, anstrengenden Tagen als Unterschlupf dient. So legen wir also unsere Planen in der Hütte auf und nächtigen oberhalb der gackernden Hühner, die das Erdgeschoss der Reishütte bewohnen.
 
Reis waschen im Fluss Unser Abendmahl am Grill
Reis waschen im Fluss + Unser Abendmahl am Grill
 
Nach einem ausgiebigen Festmahl aus, über offenem Feuer frisch gegrilltem Hühnchen und Reis aus dem Bambusrohr lassen wir die Nacht mit Reiswein und Reiswhisky aus dem Bambusbecher ausklingen und schlummern sanft bei den Geräuschen des Regenwaldes. Die Nachtruhe wird nur einmal durch den Besuch einer Riesenspinne jäh unterbrochen. 
 
  Es geht wieder heimwärts
 Es geht wieder heimwärts
 
Am nächsten Morgen ist aber auch für uns das Regenwald-Abenteuer bei den Iban zu Ende und wir müssen uns verabschieden und verbringen den Tag mit der langen Rückreise nach Kuching.

Den weiteren Verlauf unserer Borneo-Reise können Sie in meinem Reisebericht „
Von Waldmenschen und verlorenen Paradiesen - Bei den Orang Utans in Semenggoh„ nachlesen.