Königspalast, Nationalmuseum, zahlreiche Tempel, Flusspromenade, Boulevards, gepflegte Parks repräsentative Hotels und Verwaltungsbauten – Phnom Penh putzt sich raus, baut auf, renoviert und hat viel von seinem alten kolonialen und zugleich provinziell-kleinstädtischen Charme wiedergewonnen. Darin unterscheidet sich die 1,5-Millionen-Stadt etwa von den zwar brondelnden aber auch gesichtslosen asiatischen Glitzermetropolen Saigon oder Bangkok. Die schlafende Schönheit wurde wachgeküsst.

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Der Weg den die Stadt, den das ganze Land seit 1994, seit dem Ende des dreißig Jahre währenden Bürgerkriegs zurückgelegt hat, ist beachtlich und für Touristen ist Kambodscha längst wieder ein sicheres Reiseland. Doch die Vergangenheit ist allgegenwärtig: Bedrückende Armut, bettelnde Kinder und Kriegskrüppel gehören zum Straßenbild. Zudem hinterließ der Bürgerkrieg ein mörderisches Erbe: Nach Unesco-Schätzungen liegen noch vier bis sechs Millionen Landminen auf den Feldern und in den Wäldern. Rund 300 Amputationen müssen wegen explodierender „Anti-Personenminen“ jährlich vorgenommen werden. Souvenirhändler verkaufen T-Shirts mit dem Aufdruck „Danger! Mines!“ und der Abbildung der gefährlichsten Minen. Geschmacklos? Gewiss. Doch den bitterarmen Khmer dies vorzuwerfen, wäre verfehlt. Es sind Touristen, die durch ihre Nachfrage das Angebot bestimmen. So machte Kambodscha vor einigen Jahren auch Schlagzeilen als Reiseziel für Kinderschänder. „Doch diese Zeiten sind fast vorbei - dank internationalen Drucks und des Einsatzes der NGOs“, erzählt der Deutsche Ralf beim Mittagessen im Foreign Correspondent's Club. Der junge Arzt aus Norddeutschland, arbeitet alljährlich für drei Monate unentgeltlich für kambo-dschanische Krankenhäuser. Hilfsorganisationen kümmern sich um Kindern nach dem Miss-brauch, aber was können sie zur Eindämmung der Kinderprostitution beitragen?