So einfach kann Trekking sein!
In Nepal gibt es nur wenige ausgebaute Strassen, auf denen sich der Verkehr schnell staut. Starker Monsunregen spült Jahr für Jahr große Teile der Strassen fort. Für rund 200 Kilometer von Kathmandu nach Beni brauchen wir mehr als zehn Stunden. Dauerhupen beim Autofahren ist Volkssport und gehört ebenso wie brachiales Rotz-Hochziehen zu den Lieblingsbeschäftigungen der Nepali.
Wir erreichen unseren Trekking-Ausgangspunkt am frühen Abend im Regen und suchen unsere erste Lodge auf. Heute haben wir Pech. Das Plumpsklo liegt auf der anderen Seite des Hofs und der Stromlieferant nimmt eine Auszeit. Somit kommt die Stirnlampe bei der vergeblichen Suche nach Klopapier erstmals zum Einsatz und das wunderbar einfache Leben hat uns eingeholt.
Die Route führt in den nächsten drei Tagen von Beni auf 830 Metern über Tatopani und Ghasa nach Tukuche in 2.590 Metern Höhe. Wir lassen es langsam angehen, nehmen genug Wasser und Suppe zu uns und genießen die abwechslungsreiche Landschaft immer entlang des Kali Gandaki Flußes. Die gleichnamige Schlucht gehört zu den tiefsten der Welt und lässt hohe Windgeschwindigkeiten erwarten. Nicht nur an thermischen Tagen werden durch die Schlucht Unmengen an Luft angesaugt und sorgen für Böen, die uns spätestens ab Mittag Sand und Staub um die Ohren wirbeln.