Im Gewusel vor dem Airport taucht ein bebrillter Herr mit kurzen Dreadlocks und unverwechselbaren schwarzweiß karierten Shorts auf und hängt uns Katha und Malla zur Begrüßung um den Hals, also Seidenschal und eine Blumengirlande. Das ist also Rolf Schmelzer, der Journalist der ARD, der schon Jahre hier lebt und sich als profunder Kenner des Landes erweist. Er wird uns wärend des Nepalaufenthaltes betreuen und wir schätzen uns glücklich, seine Gäste zu sein. Er stellt uns gleich die deutsche Aktivistin Kristin Kays und den Forststudenten Suraj Upadhaya von hier vor, die das Projekt der Umweltbildung und der Baumpflanzaktionen vor Ort leiten.
Dann geht es per Taxi ab in das gewöhnungsbedürftige Verkehrschaos von Kathmandu. Sonntag ist hier der erste Tag der Woche und besonders extrem. Es gibt weder Ampeln noch Zebrastreifen, kaum Bürgersteige und die intensivste Hupe gewinnt auch nicht immer. Rikschafahrer, Rad-u. Mopedfahrer tragen vielfach Mund- bzw. Atemschutzmasken im schwarzen Gewölk der Abgase. Endlich bekommt André sein geliebtes Objektiv und noch dazu 300 Euro billiger als daheim, steht hier fast in jedem Fotoladen rum. Dann quartieren wir uns um einige Hausecken im Marsyanghi Mandala ein, in dem auch Rolf nebenher residiert. Vom Zimmer reicht der Blick hinüber zum Affentempel am Berg und Jungs lassen abends von den Hausdächern kleine Drachen steigen. Kuhreiher fliegen zu ihren Schlafbäumen und in den Hinterhöfen ruft ein Alteisensammler.