Wir finden alte Kratzspuren eines Tigers (nach einem neunmonatigen Monitoring hat man festgestellt, dass die Zahl der Königstiger von 90 auf 125 angestiegen ist), frische Fährten von Panzernashörnern, die Stelle an der ein Kragenbär Ameisen ausgegraben hat und Plätze, an denen der Waldboden flächendeckend mit harten Nüssen bedeckt ist. Als einzige Lebewesen scheuchen wir etwa 12 Axishirsche auf, gaukeln die buntesten Schmetterlinge vor uns durch den Wald und ist der Waldboden stellenweise mit abertausenden von langen schwarzroten Raubwanzen übersät. Gegen Mittag werden wir mit dem Einbaum wieder über den Fluß gebracht, durch den malerisch ein Mahout mit weißem Sonnenschirm auf seinem Elefanten watet. Natürlich liegt das Krokodil wieder an seinem Platz.
Nachmittags gehts dann zum berühmten Elefantenausritt. Ein erhebendes Gefühl, so hoch über dem Boden auf einem schwankenden Tier dieser Größe zu sitzen. Eine Holländerin und ich müssen leider gegen Marschrichtung Platz nehmen und immer wenn der Mahout mit seinem Tier stoppt, da es was zu Sehen gibt, können wir am Heck nur mit verrenktem Hals erahnen, was es vor uns zu beobachten gibt. Der Elefantenführer dreht sein Tier aber auch keinen Millimeter zur Seite und so haben nur André und Arne einiges Fotoglück. Insgesamt treffen wir auf 4 Panzernashörner, davon eine Mutter mit Baby in einem Schlammloch. Von oben sieht die Szene mit grauen Elefanten um grauen Tümpel mit grauen Nashörnern absolut unwirklich aus. Sicher stapfen die Reitelefanten mit ihren jeweils 4 Touristen auf dem Rücken durch Sümpfe,steile Böschungen hinauf und hinunter und durchqueren ruhig einige Flussarme.
Auf Befehl des Führers knacken sie auch armdicke Äste, um den Weg frei zu machen und unsere schweben gefährlich nahe an Baumstämmen vorbei, während die Oberschenkel langsam taub werden. Ansonsten begegnen wir noch Axishirschen und Sambarhirschen, sowie einem Pfau in diesem beeindruckenden Dschungel, bevor wir an den dafür vorgesehenen Hochsitzen steif aus unseren engen Gevierten kriechen. Das muss man unbedingt mal erlebt haben, obwohl meine Fotoausbeute gleich Null ist.