Die Lavasteine waren so warm, dass man sich die kalten Finger damit wärmen konnte - und das nach so vielen Jahren. Am Eldfell trennten wir uns von der Schulklasse und setzten die Reise mit einem Kleinbus weiter, vorbei an schroffen Vogelfelsen, die einsam im rauen Nordatlantik stehen. Wir besichtigten einen kleinen Garten, den jemand inmitten der erkalteten Lava angelegt hatte. Unglaublich, dass hier etwas wächst, und auch die Windmühle, ein Geschenk eines Holländers, ließ den Garten irgendwie fehl am Platz erscheinen. Auf der Fahrt durch Heimaey sahen wir überall Häuser, die nur noch teilweise aus erkalteter Lava hervorschauten - Überbleibsel des Ausbruchs von 73. Aber die Isländer sind hart im Nehmen und bauten ihre Existenz einfach wieder auf. Was blieb ihnen auch anderes übrig? Wir fütterten auf der Weiterfahrt Schafe und Pferde und beobachteten die niedlichen Papageientaucher an einer steilen Klippe. Wirklich traumhaft - ein Wort das ich wohl noch häufig benutzen werde. Letzte Station unserer Reise war ein Golfplatz an einer Klippe - ich frage mich, wie viele Golfbälle hier schon im Atlantik versenkt wurden, sicher nicht wenige. Überhaupt sollten wir feststellen, dass Golf hier eine Art Nationalsport ist. Überall findet man Golfplätze und das Spiel ist nicht wie in Deutschland Luxus. Wir sahen heute auch ein im Atlantik abgezäuntes Gebiet, in dem "Free Willy" lebt und hoffentlich bald in die Freiheit entlassen werden kann.

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Heimaey - Hauptstadt der Vestmannayear

 

 

Heimaey - Hauptstadt der Vestmannayear

Am dritten Tag übernahmen wir endlich unseren Mietwagen und machten uns auf die Insel auf der Ringstraße zu erkunden. Als wir unseren Toyota Corolla mittags mit Verspätung endlich entgegennahmen verließen wir die Hauptstadt sofort in östlicher Richtung und stoppten erst wieder kurz in Hveragerdi. Dort gibt es ein riesiges Gewächshaus mit allerhand tropischen Pflanzen, das ich ja auch letztes Jahr schon besucht hatte. Unser Stopp hier diente diesmal jedoch mehr dem Einkauf einiger Souvenirs und Postkarten. Dann verließen wir die Ringstraße in Richtung Gullfoss und Geysir. Anfangs hatten wir noch Asphalt unter den Reifen, aber schon nach kurzer Zeit war es nur noch Schotter mit tiefen Schlaglöchern. Die Landschaft ist wild und zerklüftet, wobei wir auf unserer weiteren Fahrt noch viel atemberaubende Landschaften erleben sollten. Die Straßen ziehen sich schier ewig über verengte Brücken hin, unter denen tosende Gletscherflüsse dahinbrausen. Das Wetter war an diesem Tag auch sehr verrückt, Regen, trocken, Regen, trocken, und alles so sprunghaft. Doch im Gegensatz zu meinem Winterurlaub konnte ich heute etwas vom Geysir Strokkur und den munter vor sich hinblubbernden Schlammlöchern erkennen. Wie immer dauerte es ewig, bis wir endlich im richtigen Moment den Auslöser betätigten, um Strokkur zu verewigen, aber wir schafften es.