Aber eigentlich waren wir nicht gekommen, um selbst zu kochen, sondern um die kanarischen Leckereien auszuprobieren. Der erste Abend ließ sich auch gleich gut an: Unsere Vermieterin empfahl ein sehr nettes Lokal in Tias, einem kleinen Ort im Inneren der Insel. Hier im Landesinneren hoffen wir die kanarischen Spezialitäten zu finden. An den Küsten herrscht gastronomische Gleichförmigkeit mit Hamburgern und chinesischen Kettenrestaurants. Natürlich gibt es hier und da auch ordentliche Fischgerichte, jedoch sind diese zwischen Pizza und Sauerkraut schwer zu finden.
 
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Wir gingen so gegen 21 Uhr in die Casa Benito, denn schließlich isst man spät in Spanien. Doch ist das auch auf Lanzarote so? Das Lokal war ziemlich leer, wir hatten schon Angst, abgewiesen zu werden. Aber nein, kaum hatten wir uns niedergelassen bei einer Flasche El Grifo, füllte sich das Lokal langsam mit einheimischen Gästen. Die Restaurant-Empfehlung war prima – wir futterten uns durch wunderbare Tapas wie Gambas, Pulpo und Sardinas. Nur die berühmte Inselspezialiät Gofio gab es an diesem Tag leider nicht. Müde und sehr satt wankten wir in unser Feriendomizil.
Auch am nächsten Tag hatten wir nach längerem Suchen Glück und aßen zwar einfach, aber lecker und sehr preiswert. Leider gab es wieder kein Gofio – aber dafür Frangollo und Bienmesabe, zwei sehr gute und leider auch sehr süße Nachspeisen auf Mandelbasis.
Man kann wirklich gute Spezialitäten essen – so man sie denn findet. Ausgesprochen seltsam fanden wir es, dass viele Lokale im Landesinneren abends nicht geöffnet haben. Ich habe den Eindruck, dass sie geschlossen werden, wenn der letzte Touristenbus von seiner Inseltour in die Hotelburgen an der Küste zurückgekehrt ist und die Urlauber im Hotelrestaurant bei internationaler Küche abgeladen hat. Schade!
Am dritten Tag zogen wir die Konsequenz aus dieser Tatsache und versuchten, am Mittag essen zu gehen, obwohl dies nicht unseren Essgewohnheiten entspricht (und eigentlich auch nicht der der Lanzarotenos).
Leider gab es hier kein Gofio. Ich aß mal wieder Papas arrugadas mit Mojo, also die runzeligen, in Salzwasser gekochten kleinen Kartoffeln mit scharfer Soße. Dies ist eines der wenigen, wenn nicht das einzige Gericht, das es überall gibt und das einer Vegetarierin auch schmeckt. Es macht zwar Spaß, die Mojos der verschiedenen Restaurants zu vergleichen, aber eigentlich wollte ich keine Kartoffeldiät machen.