Tag 9 und 10 : Weiterfahrt zum GRAND CANYON, Arizona

 

Inzwischen sind die langen Autofahrten sehr gut auszuhalten. Wir fuhren nach Williams. Der Ort liegt an der legendären Route 66, dem entsprechend viele Harleys begegneten uns auf der Strecke. Auch am Hotel in Williams standen Dutzende dieser chrompolierten Maschinen. Williams erinnert sehr an Cowboy- und Westernzeit. Es gibt Saloons, Bars, die Fassaden der Häuser sind traditionell im Westernstil. Auch die Läden sind typisch. Hier einer mit Cowboyhüten, dort einer mit Sätteln und Waffen usw. Wir bummelten ausgiebig durch dieses beschauliche Städtchen, in dem im Sommer einige Festivals und Motorradtreffen stattfinden, zu denen sich Fans aus der ganzen Welt einfinden.

Am nächsten Morgen ging es zum Grand Canyon. Hier herrscht wieder buntes Treiben. Ich glaube, es gibt keine Zeit, an der keine Touristen hierher kommen. Mit Recht, denn das Naturschauspiel, das wir hier zu sehen bekamen, sucht seinesgleichen. Bei unserem ersten Stopp stand die Sonne hoch am Himmel und die Felsformationen des Canyon prästentierten sich uns in leuchtenden rotorangen Tönen. Jedes Mal, wenn man sich einen Moment einer anderen Stelle zuwendet, sieht alles völlig anders aus.

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Das Lichtspektrum ist unbeschreiblich vielfältig. Das Spiel der Elemente Licht und Stein zeigt sich in allen Facetten. Licht- und Schattenreflektionen, dann wieder Regenbogen, zeitweise drei übereinander über einer für mich absolut heiligen Landschaft mit all den Tempeln im Gestein, die irgendwie aus dieser Welt sind, und irgendwie auch nicht. Ich staune wieder und bin einfach nur sprachlos und dankbar, hier sein zu können.

Der Verstand kann dies hier nicht erfassen, aber der Geist und der schweigt über dieser Pracht. In mir war Frieden und Glück.

Wieder bleiben wir bis zum Abend, um dem Schauspiel des Sonnenunterganges beizuwohnen. Wir vergessen Zeit und Raum, sitzen einfach nur auf dem von der Sonne gewärmten Boden und betrachten still, was sich da vor uns zeigt. Keiner der Anwesenden spricht ein Wort. Jeder ist gefangen von dem, was mit Worten kaum zu beschreiben ist. Gigantische Licht- und Schatten, der rote Feuerball am Horizont, der sich senkt, und uns in Verzückung erschaeurn lässt. So etwas gewaltig schönes habe ich noch nie vorher gesehen. Jede Minute änert der Canyon sein Gesicht, wo vor einem Moment noch ein roter Fels war, entsteht durch Licht plötzlich ein Tempel, eine Statue, ein Gesicht, und es ändert sich ständig. Staunen ist nicht das richtige Wort, es ist einfach Verzückung ob der Natur.