Ansonsten ist Puerto Ayora trotz der Tiere die Mitten auf der Straße ihren Spaziergang machen – angefangen von Seelöwen, Blaufußtölpeln, den einzigen tauchenden Echsen der Welt (den Iguanas) über Pelikane die einem dann beim Mittagessen zugucken –  bei Weitem kein Aushängeschild für Nachhaltigkeit.. Von den 127 Inseln und Inselchen (bei Niedrigwasser!) ist Santa Cruz zwar flächenmäßig nicht die größte, aber einwohnermäßig schon. Alles scheint sich hier in rasanter Weise zu entwickeln und zu wachsen: Einkaufsmeilen, Hotels und Restaurants, viele Autos (v.a. Pick-up Taxen) die die nur wenige Kilometer langen Strassen rauf- und runterfahren um nach Fahrgästen Ausschau zu halten, vollgestopfte Anleger mit Luxusbooten,.. wohl kein Vergleich zum Jahre 1835 als Charles Darwin zum ersten Mal während seiner Reise um die Welt mit der HMS Beagle die Galápagos-Inseln betrat..Damals waren die Inseln wohl tatsächlich no so eine Art Arche..doch heute?
 
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Bin seit Montag im Büro - im BIOMAR (der meeresbiologische Teil der Charles Darwin Station). Der Blick aus meinem fenster ist phänomenal! Sitze meist mit Sonnenbrille vorm Laptop, weil die Sonne förmlich durch’s Fenster brüllt. Na ja, erst wieder seit ein paar Tagen, denn die Tage davor war’s grau in grau.
Seither werde ich ständig von einer Gruppe Pelikane durchs Fenster beobachtet, die auf dem Nachbardach sitzt...gruselig! Ob das wohl an meiner neuen Sonnenbrille liegt? Der eine sieht auch so aus als würde er mir zuzwinkern...na ja, vielleicht hat er auch was im Auge.. Sieht auf jeden Fall alles schwer nach Verschwörung aus, v.a. nach der Pelikanstolperfalle vorm Bankautomaten..mmmmhhhh..aber - entgegen eurer Vermutungen - hat er mir den Geldbeutel NICHT geklaut und in seinem Schnabel verschwinden lassen, um dann pfeifend davonzufliegen als wäre nix geschehen. Der übt wahrscheinlich noch!
Genau so wie der Fregattvogel der heute Morgen mit seinem Flügel mein Fenster gestreift hat...Und da soll Frau sich auf die Arbeit konzentrieren können? Also ich kann nix dafür wenn ich hier dauernd rausgucken muss! Nur wie erklär ich das meinem Chef?
 
Die Arbeit macht übrigens sehr viel Spaß - wobei ich ja an den Daten meiner Arbeit aus den Philippinen sitze, und nichts Neues hier mache. Bis auf ein paar „sidelines“ wie Fahrradkampagnen, Umweltpuppentheater, usw. Hoffe ja immer noch, dass ich für eine Schildkröten- und Hammerhaizählung nach Darwin und Wolf mitdarf (die nördlichsten Inseln hier) - das wäre der absolute Hammer(hai)! Wenn’s nicht klappt ist’s aber auch nicht schlimm, denn es gibt auch hier viel zu tun und zu entdecken! Unglaublich wie viele endemische Arten es hier auf Grund der geografischen Isolation (noch) gibt! 50% der Pflanzen sind beispielsweise nur hier zu finden – meist Flechten, die zum Beispiel auch auf Schildkrötenpanzern ihren „Wohnort“ gefunden haben! Die verschiedenen Vegetationszonen hier sind einfach umwerfend spannend. Und die Tierwelt – v.a. aus Reptilien und Vögeln bestehend (es gibt hier übrigens nur 4 endemische Säugetierarten (Galapagos- Seelöwe und – Pelzrobbe, 2 Ratten- und 2 Fledermausarten) – ist einzigartig! Leider sind viele viele Arten davon bereits vom Aussterben bedroht..Nicht zuletzt auch durch die Einschleppung anderer Arten während der Besiedlungsgeschichte der Inseln.