Das „Galapagos Science Symposium“, für das ich ebenfalls hier bin, verlief super! Finde es auch sehr überwältigend, den 200. Geburtstag von Darwin und das 50-jährige Bestehen der Charles Darwin Research Foundation 150 Jahre nach der Buchveröffentlichung „Die Entstehung der Arten“ hier mitfeiern zu dürfen! Ist ein ganz besonderes Erlebnis und muss ständig an Darwin denken: wie er das wohl alles erlebt hat hier – fast noch unangetastet sozusagen? Er muss total hin und weg gewesen sein, wenn ich überlege wie ich bei meiner Ankunft bei den ersten Seelöwen, Blaufußtölpeln, Pelikanen und Iguanas – den übrigens einzigen tauchenden Echsen der Welt! – auf der Strasse in Ekstase geraten bin!
Habe während des Symposiums jede Menge interessanter Leute (unter anderen auch  Irenäus Eibl-Eibesfeld – hoffe ich habe ihn dieses Mal richtig geschrieben..) und deren Arbeiten kennen gelernt, viel diskutiert, besprochen, und man sieht, dass etwas zum Schutz der Inseln getan wird. Mein Hirn stand allerdings kurz vorm Platzen! Und nach ein paar weiteren Tagen Büro konnte ich es dann doch nicht mehr erwarten, endlich mal raus zu kommen und in das Leben hier mit meinem ganzen Sein einzutauchen.
 
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Meine Arbeits-Urlaubs-Verteilungspläne haben sich dann dank netter Ex-Kollegen, die ich auf dem Symposium nach laaanger Zeit mal wieder getroffen hatte, komplett geändert – hab einfach meine Sachen gepackt, meinen Sommerurlaub vorverlegt und bin mit nach Isabela: mit ihren 4710 Quadratkilometern die größte der Inseln hier. Und mit Vulkan Wolf, der 1707m hoch ist, auch gleichzeitig die höchste.
Hab die Fahrkarten für uns alle auf Spanisch bestellt…und bis zum letzten Tag gebetet, dass wir auch ja auf die richtige Insel fahren. Es hat geklappt! Que bueno, che!
Isabela ist eine absolute Trauminsel! (Mal abgesehen von der üblen Überfahrt – ein ganzes Boot voller kotzender Touristen – LECKER! Aber es lohnt sich! Und die hatten auch eine ganze Rolle Tüten an Bord – muss wohl öfters mal vorkommen).
Haben schon bei der Überfahrt Delfine und Albatrosse gesehen – na ja, zumindest derjenige der den Kopf aus den Tüten bekommen hat! Hab bei Regenbogen Nummer 150 aufgehört zu zählen! So oft ist nämlich die Welle an die Seite des Bootes geklatscht und hat das schöne Sonnenlicht gebrochen (sieht fast so aus als war die Sonne ebenfalls seekrank gewesen.. blöder Scherz..)
Die Landschaften hier sind absolut traumhaft – alles tobt vor lauter Leben – in unglaublichen Massen! Trotz Vulkanausbrüchen die noch nicht einmal so lange her sind (na ja, geologische gesehen zumindest), fangen die ersten Pflanzen schon wieder an zu sprießen und das Leben holt sich seinen Platz in der Welt zurück. Am Beeindruckendsten finde ich die Scalesienwälder – sozusagen „Riesengänseblüm-chen“, denn zumindest sind sie mit diesen verwandt und sehen doch so ganz anders aus und werden auch einiges größer, nämlich so groß wie ein Baum!