Schon am ersten Wochenende mit meiner Familie haben wir alle viel zusammen unternommen. Neben der obligatorischen Stadtfuehrung waren wir im Nationalpark und in tollen grossen Parks. Ich war total begeistert von meiner Familie und meiner neuen Heimat, sogar so glücklich dass für mich zuerst feststand dass ich hier meine restliche Ecuadorzeit verbringen wollte.
Am kommenden Montag brachten mich dann meine Gasteltern zu meinem Projekt in die parroquía Cristo del Consuelo. Das Projekt steckte zu dem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen; 180 Kinder aus vermehrt armen Verhältnissen kamen jeden Mittag nach der Schule zum Mittagessen in die Pfarrgemeinschaft Cristo del Consuelo wo sie danach in Gruppen aufgeteilt wurden und zum Teil Unterricht und zum Teil Hausaufgabenbetreuung bekamen. Meine Aufgabe bestand darin ihnen vor allem in den Fächern Englisch und Mathematik zu helfen, aber auch in Sozial- Erdkunde und Zeichnen. Die Arbeit hat mir unheimlich Spass gemacht, weil die Kinder total herzlich sind und für jede Hilfe dankbar waren und mir ganz viel Liebe gegeben haben wodurch ich mich gleich wohlfühlte.

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So vergingen die Monate, ich lernte Cuenca, meine Familie und meine Kinder immer besser kennen und bin mit allen zusammengewachsen, als mir der Gedanke kam vielleicht noch mal etwas ganz neues auszuprobieren. Einige der Deutschen aus meinem Sprachkurs mit denen ich auch die ganze Zeit über den Kontakt gehalten habe, erzählten mir von ihren Erfahrungen in den etwas ländlicheren Gebieten Ecuadors, was mich dazu gereizt hat etwas ähnliches zu versuchen und so vielleicht an meine Grenzen zu stossen.
Zwischen meinem Projekt in Cuenca und meinem neuen und letzten Projekt habe ich mir 2 Wochen Urlaub genommen in denen ich im Amazonasregenwald war, durch die Anden gereist bin und den Cotopaxi, den höchsten aktivesten Vulkan der Welt, bestiegen bin. Während meiner Reise habe ich viele tolle, interessante Leute kennengelernt die mich oft ein Stück auf meiner Reise begleitet haben.

Aber dann begann auch schon mein letztes, kleines Abenteuer:

Bienvenido al campo! RÍO MUCHACHO

Rio Muchacho ist eine comunidad in Manabí, dem wahrscheinlich schönsten Küstenabschnitt Ecuadors. Ich sollte auf der organischen Farm von Rio Muchacho arbeiten. Bevor ich nach Ecuador ging, habe ich eigentlich die ökologischen Projekte für mich ausgeschlossen, weil ich dachte dass ich mehr helfen und lernen kann wenn ich mit Kindern zusammen bin. Im Nachhinein weiss ich dass das nicht stimmt, weil ich sogar wahrscheinlich am meisten für mich selbst auf der Farm gelernt habe. Ich habe gelernt auf dem Land zu leben, weitab von Internet und Kommunikation zur Aussenwelt, ich bin bei der körperlichen Arbeit an meine Grenzen gegangen, habe Menschen aus aller Welt und auch Einheimische kennengelernt die ich sehr schätze und die für immer einen festen Platz in meinem Herz haben werden, habe diese wunderschöne Natur kennengelernt die dort einzigartig auf der ganzen Welt ist und habe mich selbst in meiner Persönlichkeit verändert und gestärkt.