Nach einigen Stunden zweigen wir ab und fahren auf Piste weiter durch eine ganz unwirkliche und unwirtliche Landschaft. Hier wächst fast nichts mehr, flache Becken sind mit mehr oder weniger Wasser gefüllt, an deren Ufern sich Salz ablagert. Wir befinden uns in den Salzminen von Guerrero Negro, dem größten Salzabbaugebiet der Welt.
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Hier beginnt auch die größte mexikanische Sandwüste, die Vizcaino-Wüste. Es ist eine völlig lebensfeindliche und abschreckende Umgebung hier, und wir sind froh, als wir schließlich die Küste und auch wieder ein paar Sträucher sehen.
Nun sind wir also im Nationalpark der Grauwale. 1972 hat die mexikanische Regierung dieses Gebiet mit der großen Lagune unter absoluten Schutz gestellt. Alles, was die Wale stören könnte, ist verboten. Und deshalb dürfen auch nur höchstens drei Motorboote (kleine Nußschalen, Fischerboote) gleichzeitig für eine Stunde in der Lagune fahren, und das auch nur von morgens 9.00 bis nachmittags 16.00 Uhr. Es ist eine enorme Leistung, daß so ein armes Land sich so vorbildlich verhält, obwohl es mit dem Waltourismus viel mehr Geld verdienen könnte. Die Leute stehen Schlange an dem einzigen kleinen Bretterhäuschen, an dem man die Bootsausflüge buchen kann. Wir haben Glück und können noch am gleichen Tag eine Fahrt anmelden. So suchen wir uns zuerst ein Plätzchen für unsere Zelte am Strand. Es ist gerade Ebbe, und in der breiten Schlick-Uferzone suchen viele Uferschnepfen, Strandläufter, Brachvögel und auch Reiher nach Würmern und Schnecken, die das ablaufende Meer hinterlassen hat. Es ist warm und nur ein leichter Wind weht vom Meer herüber. Nach einiger Zeit machen wir uns auf den Weg zu den Fischerbooten, ziehen Schuhe und Strümpfe aus und dafür Schwimmwesten an, und dann geht es mit einer Nußschale hinaus zu den Walen, die wir schon vom Ufer aus mit dem Fernglas gut erkennen können. Ich habe diesmal keinen Fotoapparat mitgenommen, weil ich nur schauen und erleben möchte und ja schon soviele Walfotos gemacht habe. So bin ich also ganz ungehindert und kann es genießen, all die vielen Grauwale zu beobachten, die um uns herum schwimmen. Überall sehen wir sie, manchmal nur eine Schwanzflosse, manchmal einen breiten Rücken, dann wieder die Blasfontänen, vor allem aber jede Menge kleine, neue geborene Wale. In der ersten Lagune haben wir überhaupt keine Jungwale entdeckt, hier dafür umso mehr.