Wir verlassen die Dünen und durchfahren zuerst eine triste, fast vegetationslose Gegend, dann aber kommen sie wieder, meine geliebten Riesenkakteen, die Cirios und Yuccas und all die anderen schönen Sukkulenten. Hier wachsen auch wieder jede Menge der schönen Elefantenfußbäume mit der silbergold glänzenden Rinde. Auch Agaven sieht man hier. Nach und nach wird es wieder bergig, und nachmittags gegen 15.00 Uhr halten wir auf einer Anhöhe und haben einen prachtvollen Blick hinab auf die wunderschöne Bucht Bahia de los Angeles. Stahlblau liegt das Meer, in das zahllose große und kleine Inseln hineingestreut liegen. Diese Inseln sind fast kahl und aus leicht rötlichem Gestein, was einen wunderbaren Kontrast zum tiefen Blau des Meeres bildet. Wir sind ganz begeistert von diesem malerischen Bild.

Dann fahren wir rasch hinab an die Küste und besuchen hier zuerst das örtliche Museum, wo unter anderem das Skelett eines Grauwals an der Decke aufgehängt ist. Nachdem wir die Tiere lebendig gesehen haben, sagt uns dieses Skelett natürlich viel mehr als früher, wo es für uns nur Knochen waren. Im Museum sind auch die hier vorkommenden Muscheln und Meeresfrüchte und etliche Fotos und Darstellungen aus der ersten Besiedelungszeit ausgestellt. Es gibt auch interessante Bücher über die Flora und Fauna der Baja und etliche Poster und sogar eine Satellitenaufnahme der Halbinsel zu kaufen. Leider habe ich aber keinen Platz mehr in der Wohnung.

 

 

Und noch einen Höhepunkt hat der Tag bereit, denn hier gibt es sogar eine recht abenteuerliche Dusche mit heißem Wasser, wenn man ein Feuer anzündet. Das ganze funktioniert wie ein Durchlauferhitzer, und zwar befindet sich in einer großen, offenen Tonne das Wasser unbekannter Herkunft. Von dieser Tonne führt eine dünne Leitung zu einer Art Faß, unter der man Feuer machen kann. Wenn man nun in der Dusche steht und eine Handpumpe betätigt, bekommt man das erwärmte Wasser.

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Gleichzeitig zieht die Pumpe aus der großen Tonne kaltes Wasser nach. Man muß also immer mit einer Hand pumpen, mit der anderen kann man sich einseifen und waschen. Ach, was für ein Luxus in der Wüste! Und das hier, wo es schon 7 Jahre nicht mehr geregnet hat. Und wie sagenhaft wohl man sich nach so einer warmen Ganzkörperdusche fühlt, welchen Wert doch so das Wasser bekommt, das man zu Hause gedankenlos und literweise verschwendet! Und wie herrlich ist dann frische Kleidung auf der Haut und frische luftige Haare im Wind. Ich glaube, in Zukunft werde ich öfter daran denken, wie wertvoll Wasser ist!