Zug nach Assuan
30.03.2009
07.30 Uhr
… die im Zug von Kairo nach Assuan verbrachte Nacht ist vorbei, Bewegung auf dem Flur vor dem Abteil … wie ich soeben noch darüber nachdachte, den Frieden, die Ruhe zu genießen, beginnen im Nachbarabteil erste Bewegungen und Diskussionen … ich werd mich einfach noch ganz still verhalten und den Frieden, auch der Gedanken, ohne in erste Gute-Morgen-Fragen u.ä. eingesponnen zu werden, genießen…
 
… momentan gleiten vor dem Zugfenster tiefgrüne, menschenleere Landschaften entlang der Nilniederungen vorbei, Palmen und Ackerbau sind zu sehen – Szenen wie diese, die sich in dieser Gegend entlang des Flusses vermutlich seit tausenden von Jahren wiederholen, habe ich schon verschiedene Male zuvor in diesem Land wahrgenommen und werde immer wieder davon gefangen genommen … soeben habe ich zwei Männer in traditioneller Kleidung mit einem Ochsengespann samt zweier ihn voranziehender Ochsen gesehen … diese Bilder, diese Landschaften strahlen immer wieder einen ganz tiefen Frieden auf mich aus, so dass ich mein Notizbuch weglegen und gucken werde, mit dem Genießen des heutigen Tages anfangen werde…
 
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Nassersee
MS Nubian Sea
selber Tag
… Ruhe, keinerlei Straßenlärm; frischer, belebender Wind; fremdländische Laute am Nebentisch … auf dem Freideck der „MS Nubian Sea“ warten wir auf unsere Kabinenschlüssel…
 
… vom Bahnhof wurden wir von einem Reiseleiter samt Fahrer nach einem wiederum annehmbaren Frühstück im Zug – einfach und abgepackt, ebenso wie im Flieger mag ich dieses „Reise-Essen“ - abgeholt und zu einer Kontroll- bzw. Grenzübergangsstelle in Nähe des Sees, dessen Fähren bis in den Sudan führen, gebracht; wo wir inmitten einer Menge Menschen und Autos ungestört darauf warteten, zum See durchgelassen zu werden…
 
… schließlich waren wir am Nassersee, an dessen Schiffsanlegebereich vier Schiffe verschiedener Größe, die den Nilschiffen jedoch sehr ähnlich sehen, ankerten … recht bald erfuhren wir, dass von den vier Schiffen nur zwei unterwegs sein würden … wie wir im Laufe der nächsten Tage während unserer Reise über den Nassersee und zurück erfahren werden, ist die damit einhergehende geringe Touristenzahl in der Ruhe und Beschaulichkeit des inmitten einer kargen, archaischen Wüstenlandschaft liegenden Sees ein zusätzliches Urlaubs“geschenk“… konnte man so doch die nächtliche Ruhe auf dem See, auf dem des Nachts geankert wurde und des fern der Zivilisation auf uns herableuchtenden Sternenhimmel genießen; teilte sich die Tempelruinen rund um den See mit nur wenigen Anderen…