Fazit:
Die Reichtümer Ägyptens mit den Augen der Besucher, der Touristen betrachtet, scheinen so oft auf die großartigen, überwältigenden, in immenser Anzahl vorhandenen kulturellen Erzeugnisse und Bauten jahrtausendealter Menschheitsgeschichte reduziert (so man angesichts der Fülle all des Vorhandenen dieses Wort überhaupt bemühen will.)  
 
Dabei scheint oft vergessen, wie sehr die Landschaft, die von Meeren begrenzte und von einem lebensspendenden Fluss durchzogene einst stille, mythische, einsame, archaische Wüstenlandschaft all diese kulturgeschichtlichen Höhepunkte prägte, vermutlich gar bedingte.
 
Die scheinbar bis in die heutige Zeit übermächtigen Pyramiden wurden einst bewusst mitten hinein in die Wüste, in natürliche, landschaftliche Einsamkeit gebaut wurden; die Gräber der Könige in die Stille der kargen, abgeschiedenen Berglandschaft Thebens, dem heutigen Luxor gegraben und die wirtschaftliche Sicherheit sowie Versorgung des Landes in den natürlichen Oasen begründet.  
 
Das Zusammenspiel kultureller, touristischer Höhepunkte mit der sie umgebenden Landschaft erst entfaltet all die großartigen, dargestellten Eindrücke einer Reise nach und durch Ägypten.
 
Die scheinbar „kleinen“ Momente vollkommenen Friedens auf dem sternenübersäten nächtlichen Nassersee, beim segelnden Dahingleiten über den Nil in der Nähe der Nilkatarakte, an den Brunnen einer fruchtbaren Wüstenoase, beim Blick auf noch in der Wüste fern menschlicher Ansiedlungen befindlicher Pyramiden oder hoch oberhalb des touristischen Gewimmels in den Bergen West-Thebens sind verzauberte Augenblicke und vermögen auch heute noch manchmal an die jahrhundertalte Symbiose zwischen Alltags-, Religions- und Kulturlebens mit der Natur und ihrer Landschaft in diesem touristisch so überaus reichen Landes zu erinnern.