Von diesem historischen Ort bewegten wir uns nunmehr in der zeitlichen Einordnung voran hinein nach Alt-Kairo, dem Viertel der koptischen Christen, welches das geschichtliche Bindeglied zwischen der pharaonischen und der islamischen Zeit darstellt:
… nachdem das Taxi uns in einer sehr einheimischen Gegend scheinbar fern aller touristischen Einflüsse abgesetzt hatte, scheute ich in dieser gar so fremd wirkenden Umgebung fast davor, auszusteigen und in die vom Taxifahrer gezeigte Richtung aufzubrechen – da ich dies jedoch unmöglich vor meinen Reisebegleitern zugeben konnte, mir auch Ideen für Alternativbesichtigungsprogramme fehlten, stieg ich dennoch aus … und …
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… wir landeten in einer anderen, Jahrhunderte zurückliegenden, von Frieden und Ruhe durchzogenen, scheinbar völlig in sich geschlossenen Welt, die die quirlige Großstadt, durch die wir soeben mit dem Taxi bis hierher gekommen waren, weit hinter sich zurückließ…
… wir befanden uns an einem unfassbar friedlichen, sauberen Ort dessen erhabene Ausstrahlung uns und die anderen Menschen direkt beeinflusste, Frieden gab, so dass wir ungestört durch die uralten, gut erhaltenen oder auch liebevoll restaurierten Gassen vorbei an jahrhundertealten Kirchen und Synagogen schlendern konnten; niemand redete uns an, niemand versuchte uns etwas zu verkaufen, es wurden nirgendwo Eintrittsgelder oder das sonst unumgängliche Bakschisch verlangt … und so genossen wir die Ruhe, nahmen Platz in einem kleinen, verträumten Cafe unter alten Bäumen im Schatten einer uralten, hochaufragenden Kirche; besichtigten Kirchen aus dem ersten Jahrtausend unserer Zeit mit unglaublich alten, fast kindlich gemalt anmutenden Ikonen aus dieser Zeit, wunderschönen Holz-Stuck- & Intarsienarbeiten…
… schließlich gelangten wir über eine alte Basarstraße in die Krypta einer alten Kirche … und bis heute weiß ich nicht, ob ich meiner Erinnerung und/ oder meinen Englisch-Kenntnissen über den Weg trauen soll, denn ich meine, ein Hinweisschild gelesen zu haben, welches die Besucher darüber informierte, das erzählt wird, das die „heilige Familie“ sich „auf der Flucht?“ (ich habe wirklich zu wenig Ahnung davon) eine Zeit lang in dieser Krypta aufgehalten haben soll … egal, ob wahr oder nicht – unfassbar, an einem Ort zu sein, der so alt ist und auch so wirkt, das er für derartige Geschichten – Wahrheit oder Legende – überhaupt in Frage kommt…