Es gibt etwa 1.000.000 Massai, wovon 350.000 - 500.000 in Kenia leben.
Die Massai sind Niloten und kamen wahrscheinlich kurz nach 1550 aus dem Sudan und dem Niltal nach Kenia und Tansania. Dabei brachten sie ihr eigenes domestiziertes Vieh bereits mit. Das Volk ist vor allem in der Serengeti beheimatet.
Der Regengott Ngai, der auf dem Gipfel des Mount Kenya thront, hat, nach dem Glauben der Massai, ihnen alle Rinder dieser Erde überlassen, woraus folgt, dass alle anderen Rinderbesitzer Viehdiebe sein müssen. Daraus leiten die Massai auch das Recht ab, anderen Völkern ihre Rinder gewaltsam abnehmen zu können. Das heißt, sie nehmen sich das Recht, ohne mit den anderen Völkern abzusprechen. Dies ist oft der Auslöser für Aufstände und Kriege.
 
Die Sprache gehört zu Gruppe der nilotischen Sprachen und ist nahe verwandt mit der Sprache der Samburu sowie der Njemps. Diese drei Gruppen bezeichnen ihre Sprache selbst als Maa. Die meisten Massai sprechen ebenfalls Swahili. In Swahili heißen die Maasai: Mmaasai oder Wamaasai. Die einzelnen Clans behalten ihr nomadisches Leben weitgehend und waren niemals in Form von Königreichen oder Staaten organisiert. 1870 organisierten sich die kenianischen Massai unter der politischen und militärischen Führung eines Laibon und eines Orkoiyoi, die vorher religiöse Führer waren. Das Stammesgebiet wurde Britisch-Ostafrika im Jahr 1888 einverleibt und die Führung 1918 abgeschafft.
 
Massai Krieger
 
 Die Massai sind als Krieger (moran - Krieger)) und Viehhirten (Rinder) berühmt. Für die Beschäftigung als Krieger ist heute kein rechter Platz mehr. So ist z.B. schon das Tragen der traditionellen Kurzschwerter in geschlossenen Ortschaften oder Gasthäusern verboten. Durch die zunehmende Zersiedelung Kenias wird die nomadische Lebensweise der Massai immer stärker behindert. Die Naturreservate Massai Mara, Serengeti und Amboseli schränken diese Bewegungsfreiheit ebenfalls ein.